Das durch die Christliche Wissenschaft bewirkte Heilen beweist, daß der Geheilte begonnen hat, das wahre Gemüt kennen zu lernen. Die Heilung ist der Anfang einer neuen Beziehung zu dem Gemüt. Sie läßt erkennen, wie inspiriert die oft angeführte Stelle aus dem Buche Hiob ist: „So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen”. Der Geheilte beginnt mit der Läuterung, wodurch er gegen das eine Gemüt, den einen Gott, immer gehorsamer wird; und so gelangt er aus der Wüste des Mesmerismus in das gelobte Land der Fülle des Guten.
Bei näherer Prüfung zeigt es sich, daß in der sogenannten weltlichen Gesinnung eine falsche Vorstellung von Tatsachen und Werten vorherrscht. Man kann sagen, daß die Menschen allgemein unter dem Einfluß jenes Mesmerismus stehen, der in Neigungen und Annahmen zutage tritt, die durch die Zehn Gebote geändert und berichtigt werden sollten. Unter dem Wort „Mesmerismus” versteht man Einflüsse, die die Menschen glauben lassen, daß etwas tatsächlich Unwahres wahr sei. Vor weniger als 50 Jahren war es allgemein üblich, daß Leute, die sich Mesmeristen nannten, ganze Versammlungen unterhielten, indem sie auf empfängliche Menschen ihren Einfluß ausübten und sie zur Belustigung der Versammelten allerlei Ungereimtheiten ausführen ließen, wobei es den Zuschauern klar war, daß die so sonderbar Handelnden unter dem Einfluß eines ihnen vorübergehend aufgezwungenen falschen Glaubens standen.
Laßt uns im weiteren Sinne betrachten, wie die Welt ganz allgemein in der Gewalt falschen Glaubens ist! Fast jedermann wird zugeben, daß in einer wohlgeordneten Welt brüderliche Liebe natürlich und Haß unnatürlich wäre. Aber wir kennen die Geschichte von Kain und Abel und eine Reihe Geschichten, die zeigen, welch traurige Folgen es hat, wenn man dem Neid frönt. Gerade mit dieser falschen Neigung treibt der Mesmerismus oft sein Spiel. Ehrgeizige Menschen, die hervorragen möchten, sind im Herausfordern der niederen Triebe anderer gewissenlos und bedenken offenbar nicht, wie sie gegen diejenigen, die sie herabwürdigen, Feindseligkeit erregen können. In der Hitze politischer Kämpfe scheinen die Menschen zu vergessen, daß man kein falsches Zeugnis gegen seinen Nächsten reden soll.
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