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Bartimäus befreit

Aus der August 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bartimäus hielt sich für blind. Er hielt sich auch für arm—so arm, daß er täglich am Wege saß und bettelte. Auch seine Bekannten hielten ihn für blind und arm. Wahrscheinlich war Bartimäus schon jahrelang auf demselben Platze an der Straße gesessen, und aus diesem Grunde glaubte er, es sei sein rechtmäßiger Platz. Warum sollte er eine Änderung vornehmen? Was konnte er sonst tun? Vielleicht war er, soweit er zurückdenken konnte, als blinder Bettler dort gesessen und jetzt konnte er unter den Umständen anscheinend nichts anderes tun. Außerdem war es viel leichter, jeden Tag den gewohnten Gang zu gehen—einfach dazusitzen und sich gemeinsam mit denen, die ähnlich dachten wie er, mit seiner Blindheit und Armut abzufinden.

Und doch wünschte er zweifellos nicht blind zu sein. Er hatte von einem Manne mit Namen Jesus von Nazareth gehört, von dem es hieß, er könne Blindgeborene heilen. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, würde es ihm wohl kaum nützen: Blindheit schien dem Bartimäus sehr wirklich. Er war sicher, daß es nicht anders sein konnte. Für ihn waren Blindheit und Armut selbstverständlich, und konnte es einen größeren Beweis geben als sein eigenes Empfinden? Und doch wünschte er sehen zu können: könnte er doch nur mit diesem Manne Jesus sprechen!

Und dann war eines Tages ein Getümmel auf der Straße. Ein Stimmengewirr ließ erkennen, daß sich etwas Außergewöhnliches ereignete, und Bartimäus hörte sagen, daß gerade dieser Jesus von Nazareth vorüberkäme. Urplötzlich wurde die Hoffnung in ihm lebendig, und er rief: „Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich mein!” Aber die Leute in seiner Umgebung, die an seine Blindheit glaubten, hießen ihn schweigen. Sie erinnerten ihn vielleicht daran, daß er nur ein blinder Bettler sei, und daß Jesus zu sehr in Anspruch genommen sei, zu ihm zu kommen. Aber dies trieb Bartimäus nur zu noch größerer Anstrengung an, und er rief noch viel lauter, so daß „Jesus stille stand und ihn rufen ließ”. Dann hörte Bartimäus, wie Freunde zu ihm sagten, er solle getrost sein, denn Jesus habe ihn gerufen; und Bartimäus warf sein Kleid von sich, stand auf und ging zu Jesus. Obgleich er blind war, fand er, als er den Ruf vernahm, seinen Weg dorthin, wo er glaubte, daß ihm geholfen werden könne.

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