Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Echtes geistiges Heilen

Aus der August 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das von den Christlichen Wissenschaftern angewandte Verfahren geistigen Heilens ist etwas ganz anderes als das Anwenden geistig unerleuchteter menschlicher Intelligenz. Der christlich-wissenschaftlichen Ausübung liegt zwar Intelligenz zu Grunde; aber es ist göttliche Intelligenz, die Intelligenz des Gemüts. Ein Christlicher Wissenschafter, der die Christliche Wissenschaft erfolgreich ausübt, ist in seinem Denken klar und wachsam, und zwar deshalb, weil er das göttliche Gesetz versteht und beweist und vom Weltlichen verhältnismäßig frei ist. Nur wer den Buchstaben der göttlichen Wissenschaft verständnisvoll erfaßt und den wahrhaft christlichen Geist einigermaßen erlangt hat, kann das geistige Heilen, das Heilen, das die Christliche Wissenschaft klar macht, ausüben.

Der Christliche Wissenschafter geht bei seiner Heilarbeit vom göttlichen Prinzip aus, d.h. er beginnt damit, daß er die Wahrheit über Gott, über Gottes Gesetz und über Gottes Schöpfung behauptet. Und was ist diese so wichtige Wahrheit? Unter anderen geistigen Tatsachen, daß Gott und Seine Schöpfung, der Mensch, vollkommen sind, und daß das göttliche Gesetz die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen unaufhörlich regiert. Wo das unaufgeklärte menschliche Bewußtsein Widerwärtigkeit sieht, ist der Christliche Wissenschafter bemüht, Gott und Seine vom vollkommenen Gesetz vollkommen erhaltene Kundwerdung zu sehen. So läßt er bei jedem sich ihm scheinbar darbietenden widerwärtigen Zustande göttlich erleuchtete Intelligenz wirken.

Das Wissen der Wahrheit über Gott und den Menschen und über die zwischen ihnen bestehende Beziehung mag als rein verstandesmäßiges Bemühen angesehen werden, was es in gewissem Sinne ist. Um aber von zuverlässigem heilendem Wert zu sein, muß es feste Überzeugung geworden sein, und dies ist nur dem vergeistigten Denken möglich. „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen”. Nur wenn das Denken von Sünde gereinigt, der Weltlichkeit entwöhnt ist, selbstlos, liebevoll, mitfühlend und rein wird, können wir Gott schauen, die Wahrheit über Gott und Seine vollkommene geistige Schöpfung wissen und somit gewappnet sein, die materiellen Unwahrheiten zu zerstören, die die Menschen an die falschen Annahmen Sünde Krankheit und Tod fesseln.

Der Christliche Wissenschafter ist also in seinem Denken darauf vorbereitet, die Kranken auf echt wissenschaftliche und christliche Art zu heilen, wenn er mit geistig erleuchteter Intelligenz ausgerüstet ist und das Christusbewußtsein hat. Beides ist erforderlich. Unsere verehrte Führerin Mrs. Eddy schreibt auf Seite 366 und 367 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Wenn wir durch den Geist heilen wollen, müssen wir das Pfund des geistigen Heilens nicht unter dem Schweißtuch seiner Form verbergen, noch die Moral der Christlichen Wissenschaft in den Grabtüchern ihres Buchstabens begraben. Ein freundliches Wort an den Kranken und die christliche Ermutigung desselben, die mitleidsvolle Geduld mit seiner Furcht und deren Beseitigung sind besser als Hekatomben überschwenglicher Theorien”. Klarer könnte es kaum ausgedrückt werden. Wie diese Worte doch den Irrtum bloßstellen, der uns glauben lassen möchte, daß bloße Kenntnis des Buchstabens der göttlichen Wissenschaft beim Heilen der Kranken genüge!

Die soeben angeführten Worte der Mrs. Eddy werfen ein scharfes Licht auf das echte geistige Heilen. Man beachte, wie stark sie die Rolle betont, die das Mitgefühl spielt, mit dem unbedingt Herzensgüte, Milde, Ehrlichkeit, Sanftmut, Reinheit, Selbstlosigkeit verknüpft sein müssen. Man beachte auch, wie sie auf den Buchstaben der göttlichen Wissenschaft hinweist, wenn sie ihn mit deren Geist vergleicht: „die Grabtücher ihres Buchstabens”! Ja, ohne den Geist nützt der Buchstabe nichts. Beide sind jedoch erforderlich, um die Heilungswerke zu vollbringen, deren die Christliche Wissenschaft fähig ist. Erfüllen Schüler der Christlichen Wissenschaft diese beiden Bedingungen, so wird bei ihrem Heilen der Kranken und der Sünder der Erfolg nicht ausbleiben.

Viele, die sich der Christlichen Wissenschaft zuwenden, haben weder den christlichen Geist noch den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft. Wenn sie sich in die Lehrbücher, die Bibel und die Schriften der Mrs. Eddy, vertiefen, werden sie sicher sowohl im Buchstaben als auch im Geist wachsen, vorausgesetzt, daß sie demütig und unvoreingenommen genug sind. Sie werden die rein geistige Art des wirklichen Seins, seine Vollkommenheit und Harmonie wahrnehmen und die Notwendigkeit erkennen, nach der Herrschaft über jede Erscheinungsform des materiellen Sinnes, der die Quelle alles scheinbaren menschlichen Elends ist, zu trachten. Sie werden erkennen, daß sie diese Herrschaft in dem Maße gewinnen, wie sie den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen und den Christusgeist erlangen. Dann werden sie finden, daß sie von den wunderbaren geistigen Wahrheiten, die sie sich zu eigen gemacht haben, Gebrauch machen können, um Widerwärtigkeit jeder Art zu heilen. Und von welcher Freude die verschiedenen Schritte, die zur Tüchtigkeit im geistigen Heilen führen, begleitet sein werden!

Wie groß die Rolle ist, die der Christusgeist beim Heilen spielt, geht ferner aus den Worten der Mrs. Eddy auf Seite 569 in Wissenschaft und Gesundheit hervor, wo sie schreibt: „Wer den Saum des Gewandes Christi berührt und seine sterblichen Annahmen, das tierische Wesen und den Haß, bemeistert, der erfreut sich des Beweises des Heilens, eines süßen und gewissen Sinnes, daß Gott die Liebe ist”. Hat sich die Heilung mancher vielleicht nicht deshalb verzögert, weil sie „den Saum des Gewandes Christi” noch nicht berührt haben? Die Frage verdient erwogen zu werden. Wie weit entfernt von Christlichkeit sind z.B. Unzufriedenheit, Verbitterung und Unlauterkeit!

Der christlich-wissenschaftliche Ausüber macht die Erfahrung, daß die Heilung oft durch die Fortdauer eines sittlichen Fehlers verzögert wird. Der Patient beherrscht vielleicht den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft sehr gut, kann viele schöne Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit auswendig hersagen und dennoch seine Heilung nicht verwirklicht haben. Er sollte sein Denken prüfen und sehen, wie weit seine Christlichkeit reicht. Alle, die auf die Art, die die Christliche Wissenschaft lehrt, geheilt werden möchten, müssen um den Christusgeist beten und ringen.

Die Christliche Wissenschaft ist für alle Menschen bestimmt. Ihre Lehren kann jeder verstehen lernen. Es ist aber zu beachten, daß diese von Mrs. Eddy in ihren Schriften so wunderbar erläuterten Lehren beim Heilen von Widerwärtigkeit aller Art genau in dem Maße erprobt werden können, wie der Christusgeist herrscht und der „süße und gewisse Sinn, das Gott die Liebe ist”, beherbergt wird.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1932

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.