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Körperpflege

Aus der August 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beim Lesen der gewöhnlichen Tageszeitungen findet man oft, daß Abhandlungen, die den Leser über Körperpflege aufklären sollen, beträchtlicher Raum gewidmet ist. Viele dieser Abhandlungen befassen sich mit der Ernährung, in einigen wird Gesundheitslehre besprochen, wieder andere empfehlen den Gebrauch der verschiedensten materiellen Arzneimittel zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit.

Es ist nichts Außergewöhnliches, daß Hochschulen, medizinische Schulen oder Heilanstalten Geldspenden zur Förderung der Erforschung und Entdeckung eines Heilmittels für eine gewisse Krankheit erhalten.

Viele aufrichtige Männer und Frauen bemühen sich in lobenswerter Weise, ihren Mitmenschen Gesundheit, Kraft und leibliches Behagen sichern und erhalten zu helfen. Aber so lobenswert ihr Verlangen und ihr selbstloses Bemühen auch sein mag, Tatsache ist, daß, solange materielle Mittel als die einzigen brauchbaren Heilmittel angesehen werden, wenig Fortschritt in der dauernden Beseitigung aller Krankheit gemacht wird.

Die Christliche Wissenschaft bietet ein wissenschaftlich anwendbares und erfolgreiches Verfahren der Körperpflege. In ihrem Lehrbuche „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 383) schreibt Mary Baker Eddy: „Es sagt einer: ‚Ich sorge gut für meinen Körper‘. Um dies tun zu können, ist der reine und erhebende Einfluß des göttlichen Gemüts auf den Körper erforderlich. Der Christliche Wissenschafter sorgt am besten für seinen Körper, wenn er ihn möglichst aus seinen Gedanken ausschließt, und, dem Apostel Paulus gleich, ‚vielmehr Lust‘ hat, ‚außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn‘”.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Körper die Annahmen und Schlüsse, die unbewußten und bewußten Gedanken des sogenannten menschlichen Gemüts zum Ausdruck bringt. Als Beispiel wollen wir Verlegenheit betrachten, einen Zustand, den jedermann als rein seelisch erkennt. Ihre Wirkungen treten sofort am Körper in Erscheinung im Erröten des Gesichts, in beschleunigtem Blutumlauf, in raschem Pulsschlag oder in der Unsicherheit der Stimme,—lauter aus diesem Gemütszustande hervorgehenden körperlichen Zuständen. Sobald das Bewußtsein des Betreffenden sein natürliches Gleichgewicht wieder erlangt, verschwindet die Verlegenheit, und unvermeidlich verschwinden damit auch die vermeintlich körperlichen Anzeichen. Ebenso verhält es sich mit irrigen Annahmen wie Furcht, Leid, Heiterkeit, Rache und Zorn, die, obgleich es rein seelische Zustände sind, an den körperlichen Wirkungen, die sie hervorrufen, leicht erkennbar sind.

Viele, die von der Christlichen Wissenschaft nichts wissen, betrachten Krankheit, wenn nicht vollständig, so doch hauptsächlich als einen körperlichen Zustand. Wer aber ein beweisbares Verständnis dieser Wissenschaft hat, versteht, daß Krankheit im Grunde ein Bewußtseinszustand ist. Alle Krankheiten sind falsche Annahmen irgend welcher Art, die bewußt oder unbewußt im fleischlichen oder sterblichen Gemüt bestehen müssen, ehe sie an dem Substrat dieses sogenannten Gemüts, dem Körper, in Erscheinung treten können.

Im Gegensatz zum Arzt befaßt sich der christlich-wissenschaftliche Ausüber mit der scheinbaren Ursache des Leidens, mit dem unwissenden oder boshaften sterblichen Gemüt. Er sieht von dem Körper weg, der widerwärtige Wirkungen bekundet, und bestätigt durch Beweisen der Wahrheit des Seins, daß das christliche Gemüts-Heilen jedem zur Linderung oder Heilung von Krankheit je angewandten menschlich ersonnenen Verfahren überlegen ist.

Die Christliche Wissenschaft lehrt ihre Anhänger den großen Unterschied zwischen dem Menschen, der Gottes vollkommene geistige Idee ist, und dem sogenannten menschlichen Gemüt und Körper. Sie lehrt auch, daß weder Gottes Mensch noch die Materie krank sein kann. Mit unvergleichlicher Klarheit faßt Mrs. Eddy dies in die Worte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 393): „Der Mensch ist niemals krank; denn Gemüt ist nicht krank, und die Materie kann es nicht sein. Eine falsche Annahme ist beides, der Versucher wie der Versuchte, die Sünde wie der Sünder, die Krankheit wie deren Ursache”.

Der Schüler der Christlichen Wissenschaft braucht sich nicht zu wundern, wenn er bei seinem Bemühen, Gesundheit und Einmütigkeit zu beweisen, bestimmt und furchtlos für die geistigen Tatsachen des Seins eintreten und dem falschen Zeugnis der materiellen Sinne entgegentreten muß. Niemand braucht zu erschrecken; Gott steht uns jetzt und immerdar bei. In dem Verhältnis, wie wir die auf Wirklichkeit Anspruch erhebenden mannigfachen falschen Annahmen aus unserem Bewußtsein ausmerzen und an ihrer Stelle uns die Wahrheit vergegenwärtigen, finden wir, daß wir bessere Gesundheit, mehr Harmonie, Freiheit, Frieden und Freude erleben.

Eine wertvolle Lehre bietet uns das im 4. Kapitel des 2. Buchs von den Königen berichtete Erlebnis der Sunamitin. Ihr einziger Sohn wurde in einem Zustande heimgebracht, der dem sterblichen Sinn sehr ernst schien. Nach dem Bericht „setzte sie ihn auf ihren Schoß bis an den Mittag; da starb er”. Nahm dieses geistig gesinnte Weib das Zeugnis des materiellen Sinnes als wahre Tatsache über ihr Kind an? Keineswegs! Sie weigerte sich standhaft, den Anschein des Todes anzunehmen und ging unverzüglich zu Elisa, dem Manne Gottes. Als Elisa sie kommen sah, sandte er ihr seinen Diener Gehasi entgegen und ließ sie fragen, „ob’s ihr und ihrem Mann und Sohn wohl gehe. Sie sprach: Wohl”. Ihr erhabener Glaube, ihr unerschütterliches Vertrauen und ihr Verlaß auf die vom Propheten Elisa bewiesene Macht Gottes wurde belohnt. Denn als sie in Begleitung des Propheten nach Hause kam und erfuhr: „Der Knabe ist nicht aufgewacht”, blieb sie unverzagt. Elisa „ging hinein und schloß die Tür zu für sie beide und betete zu dem Herrn”. Das Ergebnis dieses Gebets war, daß das Kind wieder lebendig, gesund und munter wurde.

Kenntnis der Nahrungsmittelchemie ist für die Körperpflege von keiner wesentlichen Bedeutung, noch ist es, um gesund zu sein, nötig, auf materielle Gesundheitslehre Zeit und Mühe zu verwenden. Aber wir dürfen den Rat, den der Apostel Paulus den Römern gab, wohl beachten: „Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes”; und auch den den Philippern erteilten Rat: „Ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war”.

Der wahre Christliche Wissenschafter hält auf gesundheitliche Einrichtungen, auf peinliche Ordnung, auf lautere Gesinnung und auf körperliche Reinlichkeit; aber durch bloßes Waschen des Körpers kann man so wenig gesund wie ehrlich werden. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft, der seinen Körper richtig pflegt, gebraucht keinerlei materielle Heilmittel, sondern er verläßt sich einzig und allein auf das eine Gemüt, über das unsere Führerin Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 248) schreibt: „Das unsterbliche Gemüt nährt den Körper mit überirdischer Frische und Schönheit, indem es denselben mit schönen Gedankenbildern versorgt und das Elend der Sinne zerstört, das jeder Tag dem Grabe näher bringt”.

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