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[Besonders für junge Leute geschrieben]

Einen Beruf wählen

Aus der August 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fast jeder junge Mensch sieht sich früher oder später vor die Aufgabe gestellt, einen Beruf zu wählen, sich zu entscheiden, was seine Lebensarbeit sein soll. Die Verantwortung, in einer so wichtigen Angelegenheit weise zu entscheiden, lastet wohl schwer auf ihm. Vielleicht ist er vor die Wahl zwischen verschiedenen Berufen gestellt. Er zieht seine Anlagen und Fähigkeiten, seine Geldmittel und Neigungen in Betracht. Vielleicht scheinen Wunsch und Pflicht in schroffem Gegensatz zueinander zu stehen. Dann versucht er aus diesem Nebel wirren Denkens und der Ungewißheit heraus zu einer Entscheidung zu kommen. Aber man kann auf bessere und befriedigendere Art als durch bloßes menschliches Entscheiden aus der Schwierigkeit herauskommen.

Im allgemeinen versteht man unter „Beruf” die gewöhnliche Beschäftigung oder Anstellung eines Menschen. Auf religiöse Beschäftigung angewandt, wird das Wort Berufung insbesondere in der Bedeutung von göttlicher Aufforderung gebraucht. Da aber Gott alle Seine Kinder unterschiedslos liebt und führt, kann es nicht anders sein, als daß Er jeden Menschen zu der für ihn bestimmten Arbeit beruft. Seinen Beruf recht wählen, heißt daher auf Gottes Stimme horchen und Seine Führung annehmen. Hier erhebt sich die Frage: Was muß man tun, um Gottes Stimme zu hören? Die Antwort lautet kurz: Recht denken und recht handeln. Die Grundregeln für rechtes Denken und Betragen sind in den Zehn Geboten Mose’s, in den Seligpreisungen Jesu und im Gebet des Herrn zu finden. Die Gebote warnen uns vor bösem Denken, einschließlich Ungehorsam, Unwahrhaftigkeit, Habsucht, Haß. Die Seligpreisungen zeigen den Lohn für rechtes Denken,—für Barmherzigkeit, Reinheit, rechtes Verlangen, Sanftmut, Friedfertigkeit. Durch das Verstehen und Anwenden des Gebets des Herrn kann man sein Bewußtsein von falschen Annahmen reinigen, es dagegen schützen und seine Beziehung zu dem unfehlbaren göttlichen Gemüt, der Quelle aller rechten Ideen, verwirklichen. Durch das Beherbergen rechter Gedanken und das Zurückweisen falscher Gedanken bleiben wir immer in bewußter Gemeinschaft mit Gott, und dann ist der göttliche Rat beständig bei uns.

Die besondere menschliche Beschäftigung, die man wählt, ist vielleicht nicht so wichtig wie der Geist, in dem man ihr nachgeht. Die Hauptsache bei jeder Stellung ist, welche Gelegenheit sie einem bietet, seine gottverliehenen Fähigkeiten zum Ausdruck zu bringen. Es gibt nie eine Zeit, einen Ort oder Umstand, wo Gottes Wesen nicht ausgedrückt werden kann. Es ist vielleicht menschlich unmöglich, sehr lange im voraus zu wissen, womit man sich beschäftigen wird; aber es ist möglich und wesentlich zu wissen, daß man überall, wo man auch sein mag, immer imstande ist, das Gute zu lieben, Gott zu dienen und das ewige Leben zum Ausdruck zu bringen. Das Geschäft besteht in erster Linie immer darin, daß man ein wirklicher Zeuge für Gott und den Menschen, „ein rechtschaffener und unsträflicher Arbeiter” ist. Unsere Arbeit als Rechtsanwalt, als Lehrer oder als Zimmermann muß danach gemodelt werden.

Mit fortschreitendem Wachstum kann es nötig werden, daß man seine Beschäftigung ändert. In solchem Falle ist es gut, wenn unsere Gedanken und Neigungen nicht so fest am Alten hängen, daß wir das Neue nicht annehmen können. Hat man das Bekunden der Kraft und Intelligenz Gottes als den eigentlichen Kernpunkt und das eigentliche Wesen seines Berufes betrachtet, so fällt einem die Änderung leicht und erscheint einem natürlich.

Im Grunde wählt man also seinen Beruf nicht, sondern man folgt der göttlichen Berufung; denn jeder Mann, jede Frau und jedes Kind ist von Gott dazu berufen, im Leben Seine unendliche Güte, Macht, Liebe und Schönheit kundzutun. Dies bedeutet, daß man in seinem Denken, seinen Neigungen und seinem Sehnen Gott voranstellt und alles menschliche Handeln diesem christlichen Höchstziel unterordnet. Wer diese Lehre frühzeitig lernt, ist wahrlich gesegnet; denn sie führt zu Glück, Erfolg und unbegrenztem Wachstum.

In ihrer ersten Botschaft an Die Mutterkirche vom 26. Mai 1895 (Miscellaneous Writings, S. 110) gab unsere verehrte Führerin Mary Baker Eddy allen Anhängern der Christlichen Wissenschaft, die jungen Leute eingeschlossen, den erleuchteten Rat: „Geliebte Kinder, die Welt bedarf euer,—und mehr als Kinder denn als Männer und Frauen: sie bedarf eurer Unschuld, eurer Selbstlosigkeit, eurer treuen Liebe, eures unbefleckten Lebens. Ihr müßt auch wachen und beten, daß ihr diese Tugenden unbefleckt bewahrt und durch Berührung mit der Welt nicht verliert. Gibt es ein erhabeneres Streben als das in euch zu bewahren, was Jesus liebte, und zu wissen, daß euer Beispiel mehr als Worte dazu dient, die Sittlichkeit der Menschen zu heben!”

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