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Die Vernünftigkeit der Christlichen Wissenschaft

Aus der Juni 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Christliche Wissenschaft unvoreingenommen untersucht wird, erweist sie sich als vernünftige Religion. Wer „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy liest, erlangt über Gott, den Menschen und das Weltall unfehlbar Aufklärung, so daß also schon das flüchtigste Lesen sich lohnt; und ernsthaftes Eindringen hat sehr viele überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft „die köstliche Perle” offenbart.

Weltanschauungen, die Hoffnungsfreudigkeit in menschlichen Angelegenheiten lehren, aber nicht auf das unfehlbare göttliche Prinzip gegründet sind, vollbringen nicht, was ihre Befürworter wünschen. Es ist ganz gut und zweifellos bis zu einem gewissen Grade hilfreich, die Kranken mit Trostworten zu ermutigen. Sind aber hinter solchen Trostworten weiter nichts als die guten Wünsche dessen, der sie äußert, so sind sie wohl kaum von dauerndem Nutzen. Die Gaben der Christlichen Wissenschaft sind wesenhaft, und wer irrtümlich glaubt, sie sei nur eine Religion der Vertrauensseligkeit, die dadurch Erfolge aufzuweisen hat, daß sie dem Leidenden sagt, es fehle ihm nichts, ist weit davon entfernt, die Wahrheit darüber zu verstehen.

Die Christliche Wissenschaft stützt sich auf das Prinzip — das unfehlbare, göttliche Prinzip, das Leben, die Wahrheit und die Liebe —Gott. Sie besteht streng auf ihren Forderungen. Und doch ist sie bei aller Tiefgründigkeit einfach genug, um überall Beachtung und Verständnis zu finden; denn ein Kind kann ihre Wahrheiten seinem Verständnis entsprechend beweisen.

Wer vernünftig über die Christliche Wissenschaft denkt, sieht ein, daß sie vernünftig ist; und ein Christlicher Wissenschafter kann im Verhältnis zu seinem Verständnis der Wahrheit Gesundheit beweisen, da er in der Christlichen Wissenschaft ein Heilmittel für Krankheit gefunden hat, das viel sicherer ist als irgend ein nicht von Christus Jesus, dem Wegweiser der Menschheit, angewandtes Mittel.

Viele, die über das Dasein nachdenken, glauben, es habe mit oder nach der Gestaltung der Erde begonnen. Die Bibel beginnt mit den Worten: „Am Anfang”, und Mrs. Eddy schreibt auf Seite 502 in Wissenschaft und Gesundheit: „Das Wort Anfang wird gebraucht, um das Einzige zu bezeichnen — d.h. die ewige Wahrheit und Einheit von Gott und dem Menschen einschließlich des Universums”.

Es hat nie eine Zeit gegeben, wo die Tatsache, daß zwei und zwei vier ist, nicht wahr war. Alles, was wahr ist, besteht zugleich mit Gott. Gott, die Wahrheit, ist ewig. Die Wahrheit nahm daher nie einen Anfang. Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Weisheit, Güte,— alle göttlichen Merkmale — sind immer wahr gewesen, und da der Mensch, Gottes Idee, diese ewigen Wahrheiten zum Ausdruck bringt, muß der Mensch auch ewig sein. Er muß immer bestanden haben, er kann nie einen Anfang genommen haben, und er kann nie aufhören zu sein, da Gott, den er widerspiegelt oder ausdrückt, immerdar fortbesteht. Woher kam dann die zeitliche, materielle Auffassung der Dinge? Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß, da die Wahrheit ewig, gut und wirklich ist, alles der Wahrheit Unähnliche oder das Gegenteil der Wahrheit Trugvorstellung sein muß, und daß alles, was nicht tatsächlich besteht, keinen wirklichen Ursprung hat. Diese Anschauung muß angenommen werden, wenn man nicht an zwei Grundursachen, das Böse und das Gute, oder an eine Ursache, die sowohl böse als auch gut ist, glauben will. Aber keines von beiden kann wahr sein; denn es wäre ebenso falsch zu behaupten, daß Gott gut und böse sei, wie zu sagen, daß die Rechengrundregeln Wahrheit und Irrtum enthalten, oder zu glauben, daß es in der Wissenschaft der Zahlen eine Regel für die Wahrheit und eine andere für den Irrtum gebe.

Dagegen ist es vernünftig zu glauben, daß, wenn selbst materielle, den Menschen nützliche Erscheinungen der Annahme nach Regeln für ihre rechte Anwendung haben, die Menschen zweifellos ein göttliches, allharmonisches Prinzip haben, womit sie sich so einstellen können, daß sie dieses Prinzip wahrhaft ausdrücken und mit ihm übereinstimmen können. Es ist also vernünftig, die Erklärung der Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 184) als wahr anzunehmen: „Der Mensch, der von der göttlichen Intelligenz beherrscht wird, ist harmonisch und ewig”.

Christus Jesus rechnete sich die guten Werke, die er tat, oder die Liebe, die er bekundete, nie als sein Verdienst an. Er schrieb alle Macht Gott zu. Selbst auf die Drohung des Pilatus: „Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben?” antwortete er: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von obenherab gegeben”. Sollte der Christliche Wissenschafter nicht ebenso zu jeder drohenden Krankheit sprechen, die überhaupt keine Macht hat, da Gott ihr keine Macht über ihn gegeben hat, und die er daher nicht zu fürchten braucht?

Der Christliche Wissenschafter beherzigt immer das Gebot des Meisters: „Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus”. Und da ein Christ sein die Religion Christi Jesu bekennen heißt, ist es sicher vernünftig, bestrebt zu sein, alle seine Gebote zu halten, nicht nur diejenigen, die man sich nach Belieben auswählt. Markus berichtet, daß, als Jesus den Menschen mit der verdorrten Hand heilte, „sie darauf lauerten, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten”. Hallt dieser Widerstand gegen die Wahrheit heute nicht manchmal in dem sich widersetzenden Glauben unserer Tage wider, daß die Kirche wohl Sünder erretten könne, daß aber die Kranken bei den Ärzten Heilung suchen sollen?

Was Jesus hauptsächlich von allen anderen unterschied, war sein unbedingter Verlaß auf Gott, das göttliche Prinzip. Sein Verständnis, daß Gott die Allmacht ist, war unerschütterlich, und er vertraute auf Gott, den Vater, der, wie er wußte, alles für ihn tat. Er verstand, daß die biblische Behauptung wahr ist: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut”. Auf dieser Erklärung fußt auch der Christliche Wissenschafter. Jesus anerkannte einen Gott, eine Macht — nicht zwei Mächte; und der Lohn für sein unbedingtes Vertrauen auf den einen wahren Gott war der Beweis, daß sein Vertrauen gerechtfertigt war. Dasselbe erleben auch alle, die heute Vertrauen auf Gott haben.

Der Christliche Wissenschafter betet beständig zu Gott um Verständnis, Weisheit und Führung. Er sucht bei Gott Erlösung von allem Übel. Er bittet in seinem Gebet Gott nicht, etwas zu tun, was Er nicht schon getan hat; denn der Christliche Wissenschafter weiß, daß Gottes Werk vollständig ist, und daß es gut ist. Daher betet er, wie Elisa für seinen Diener betete, daß ihm die Augen geöffnet werden, damit er Gottes vollkommenes Werk sehen — Seine sich bekundende zärtliche, liebevolle Fürsorge und Obhut erleben — kann.

„Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”, sagte Christus Jesus; und es ist selbstverständlich, daß Vollkommenheit keine Krankheit, keine Armut, keine Sünde und keinen Tod in sich schließen kann. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch, der nichts als die von Gott, dem göttlichen Gemüt, kommenden harmonischen, ewigen Ideen besitzt und immer von seinem vollkommenen Prinzip, der Liebe, geführt wird, wie sein Schöpfer vollkommen ist. Wer dies versteht, kann nicht mehr glauben, daß Leid, Krankheit, Sünde und Tod Macht über ihn haben.

Die Christliche Wissenschaft leugnet, daß der vollkommene Gott einen unvollkommenen Menschen schuf oder erschaffen konnte; denn eine Wirkung muß ihrer Ursache entsprechen. In dem Maße, wie die Sterblichen ihre unvollkommenen Annahmen aufgeben und danach trachten, die ewige Wahrheit widerzuspiegeln, wird es offenkundig, daß der Glaube an die Sterblichkeit des Menschen nie wahr, nie wirklich war. Das Verschwinden sterblicher, veränderlicher, irriger Annahmen beweist ihre Unwirklichkeit; und in dem Maße, wie der Irrtum aus dem Denken verschwindet, wird der gottgeschaffene vollkommene Mensch offenbar. Ist es also nicht vernünftig, zu behaupten, daß der vollkommene Mensch immer besteht und nur geoffenbart zu werden braucht? In ihrem Beharren auf Verständnis und Beweis ist die Christliche Wissenschaft eine durchaus vernünftige Glaubenslehre.

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