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Göttliche Herrlichkeit

[Aufsatz ursprünglich in französischer Sprache]

Aus der Juni 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter den mit dem Namen des Herrn beständig verknüpften Wörtern in der Bibel finden wir das Wort „Herrlichkeit” oder eine seiner Ableitungen.

Als Mose Gott bat, sich ihm bestimmt zu erkennen zu geben, sagte er: „So laß mich deine Herrlichkeit sehen”. Und der Herr antwortete: „Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen”. Später, als der Psalmist die große Tatsache wahrnahm, daß alles, was von Gott stammt, so herrlich sein muß wie Gott selber, erklärte er mit Bezug auf den Menschen: „Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt”.

In dem Verhältnis, wie man im Verständnis wächst, wird es einem immer unmöglicher zu denken, daß Gott von Seiner Schöpfung oder Offenbarwerdung getrennt sei, oder diese Offenbarwerdung auf einer niedrigeren Gedankenebene als der ihrer göttlichen Ursache zu sehen. Vergeblich sucht der Irrtum die zugegebene Güte und Vollkommenheit Gottes mit der Behauptung, daß Er eine unvollkommene materielle Schöpfung hervorgebracht habe, durch den Vorwand in Einklang zu bringen, daß Gott nicht dazu gezwungen gewesen sei. Die Heiligkeit des einen Höchsten Wesens und die wahre Auffassung der Liebe sind einer solchen Möglichkeit geradezu entgegengesetzt, sind deren vollständige Verneinung. Gerade wie der Ruhm eines Künstlers der Beschaffenheit und Schönheit seiner Arbeit entspringt, so wird die Vollkommenheit des Gemüts durch die von Gott stammende Fähigkeit seiner Bekundung, Vollkommenheit auszudrücken, verkündigt. Daß Gott unmöglich je etwas Seinem Wesen Nachstehendes zum Ausdruck bringt, ist der ewige Schutz des wirklichen Menschen, der nach Mrs. Eddy „die volle Darstellung des Gemüts” ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 591). Die Herrlichkeit des Menschen ist daher der unumgängliche Ausdruck der Herrlichkeit Gottes, die unvermeidliche Folge des erhabenen göttlichen Maßstabs.

Nichts Geringeres als unbegrenzte Herrlichkeit ist das Geburtsrecht des Menschen, und jeder Christliche Wissenschafter sollte sie offen beanspruchen, ohne zu fürchten, daß es ihm an Demut mangle; denn es ist klar, daß, wenn man die Herrlichkeit Gottes verkündigt, man unvermeidlich auch die Widerspiegelung dieser Herrlichkeit im Menschen verkündigt. Jesaja schrieb mit Bezug auf die Gottheit: „Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht”. Von der Heiligkeit Gottes geht unvermeidlich die Heiligkeit Seines Werkes aus, und die Behauptung, daß der vollkommene Gott frei von Sünde ist, verwirft, überwindet und vertreibt jede Unwahrheit, die das Gegenteil behauptet. So stellt die Christliche Wissenschaft die falsche Darstellung bloß, daß die Schöpfung ungeistig sei.

Jesus beanspruchte für sich beständig die reine Herrlichkeit seiner wahren Wesenseinheit. Er erkannte, was von aller Ewigkeit her das Geburtsrecht des Menschen ist. Mit der Würde eines von der Wahrheit erleuchteten Bewußtseins sagte er: „Verkläre mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war”. Er ermahnte alle, die seine Lehre befolgten, ihre von Sünde unbefleckte wahre Abstammung zu erkennen. Als man ihm mitteilte, daß Lazarus krank sei, erwiderte er in aller Ruhe: „Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, daß der Sohn Gottes dadurch geehrt werde”. Er nahm das wahre Selbst des Lazarus wahr und widerlegte, indem er ihn aus dem Grabe erweckte, den falschen Augenschein, daß der Mensch sterblich sei.

Es ist also vollständig einleuchtend, daß nicht der Augenschein des Todes sondern der des Lebens Gott verherrlicht; und dies führt zu dem weiteren Schluß der Unnötigkeit der Krankheit die, in welcher Verkleidung sie auch auftreten mag, den Eindruck erweckt, daß sie zum Tode führe.

Lasset uns nach einem solchen Verständnis trachten, daß wir in jeder Widerwärtigkeit, in jeder Trugvorstellung von einem kranken Körper, eine Gelegenheit erblicken, Gott zu verherrlichen, der durch Sein Einssein mit Seiner Offenbarwerdung Seine wahre Art und Seine unvergängliche Wesenheit im Menschen offenbart! Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

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