Meine erste Erfahrung in der Christlichen Wissenschaft vor etwa 25 Jahren war die Heilung von Hüftgelenkentzündung durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy. Dieses Leiden hatte ich von Kind auf gehabt. Damals hatte ich das sogenannte weiße Schwellen und wurde ein Jahr lang auf Kissen getragen. Nach dem damaligen ärztlichen Gesetz war zu befürchten, daß sich aus dem Zustand Knochenschwindsucht entwickeln würde, und der Fall galt als hoffnungslos. Mein Vater und meine Schwester starben an Schwindsucht, und ich brach vor 27 Jahren vollständig zusammen, als ich diese Schwester pflegte.
Zwei Jahre lang war ich kränklich und brachte die meiste Zeit im Bett zu. Die tüchtigsten Ärzte der Stadt verordneten, daß ich beständig einen schweren Stahl- und Lederverband tragen mußte. Wenn ich nicht im Bett war, ging ich während jener zwei Jahre an Krücken; mein rechter Fuß berührte während dieser ganzen Zeit nie den Boden. Mehrere Ärzte nannten das Leiden tuberkulose Knochenhautentzündung; andere sagten, es sei Knochenschwindsucht, und wollten die Geschwüre in der Hüfte durch eingelegte Silberröhren entleeren und mir von den Hüften abwärts einen Gipsverband anlegen. Ich wurde in einer Heilanstalt in Texas behandelt, war auch in Behandlung eines berühmten Spezialarztes in Mexiko; aber sie konnten mir nur Betäubungsmittel geben, um die heftigen und beständigen Schmerzen zu stillen.
Im April 1914 gab mir dann eine Freundin das Buch Wissenschaft und Gesundheit und bat mich, das Kapitel Gebet zu lesen. Aber ich war anscheinend noch nicht dafür bereit; denn es vergingen 5 Monate, ehe ich das Buch auch nur aufschlug. Nachdem ich jedoch zu lesen begonnen hatte, sah ich bald, daß ich etwas gefunden hatte, wonach sich mein Herz sehnte. Ich las den ganzen Tag bis spät in die Nacht hinein. Während des Lesens vertiefte ich mich eingehend und machte mir Aufzeichnungen; denn ich wußte damals nicht, daß es Konkordanzen gab. Ich las das Buch ganz durch von Anfang bis zu Ende, und es wurde mir die Wahrheit der Erklärung Mrs. Eddys bewiesen, daß die Christliche Wissenschaft „die Absonderungen verändert, schlechte Säfte vertreibt, Geschwüre auflöst, starre Muskeln beweglich macht und Knochenfraß heilt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 162); denn drei Wochen vor Weihnachten fand ich Plötzlich, daß ich frei war. Ich legte die Krücken und den Verband weg und ging allein fünf Häuservierecke weit und brachte den Tag bei der Freundin zu, die mir das Buch gegeben hatte. Seit dieser Heilung erfreue ich mich guter Gesundheit und habe seither nie mehr Schmerzen gehabt.
Etwa zwei Jahre nach dieser Heilung schien es ratsam, dem Ersuchen zu entsprechen, mich von einem der Ärzte, die meinen Fall behandelt hatten, untersuchen zu lassen. Er gab der Regierung folgenden schriftlichen Bescheid: „Es sind keine Anzeichen und keine Spuren von Eitergängen im Hüftgelenk zu finden”. Ich erkläre mir das Geheimnis dieser wunderbaren Heilung damit, daß ich, so seltsam dies scheinen mag, nicht körperlicher Heilung wegen las, obgleich dies mein größtes Bedürfnis zu sein schien. Ich war meiner religiösen Jugenderziehung entwachsen und suchte aufrichtig nach der wahren Gotteslehre. „Diese Theologie Jesu war es, welche die Kranken und die Sünder heilte” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 138). Ich fand den Christus durch das Lesen des Lehrbuchs.
Ich bin für diese Befreiung aus leiblicher Knechtschaft dankbar; aber noch dankbarer bin ich für die Erleuchtung, die mir durch das Ergründen der Christlichen Wissenschaft zuteil wurde, die die Bibel wissenschaftlich auslegt und die Verwirklichung ihrer Verheißungen und die Anwendung ihrer Wahrheiten im Alltagsleben möglich macht. Regelmäßiges Ergründen der Lektionspredigten im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft ist der größte Segen, der mir je zuteil wurde. Die Christliche Wissenschaft lehrt mich auch, „wachsam gegen die Vergötterung endlicher Persönlichkeit zu sein” (Miscellaneous Writings von Mrs. Eddy, S. 307). Sie führt mich zu einem höheren Sinn der Bedeutung wahrer Verwandtschaft und dessen, was sie für einen tut.
Worte vermögen meine Wertschätzung der Tätigkeiten der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft nicht auszudrücken. Das Handbuch, der Monitor und das Liederbuch sind meine täglichen Begleiter. Diese in Verbindung mit den anderen Veröffentlichungen halten mich der Allgegenwart Gottes bewußt. Der Klassenunterricht und das Vorrecht, 15 Jahre lang in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zu unterrichten, waren mir eine große Freude. Es ist mein aufrichtiges Verlangen, durch tägliches Dienen meine Dankbarkeit für diese Wissenschaft zu beweisen.
Louisville, Kentucky, V.S.A.
