Als es mir vor etwa zwei Jahren schien, daß ich recht handelte, nach Kalifornien und zurückzufliegen, war es mir klar, daß mir diese Erfahrung einen neuen Gedankengang entfalten könnte.
Nachdem wir auf der Rückreise Cleveland verlassen hatten, gerieten wir in einen furchtbaren Sturm. Ich machte mir klar, daß, da Gott nicht im Wind ist, der Wind keine Macht hat, den Menschen Gottes zu beherrschen oder zu regieren. Als der Sturm immer heftiger wurde, wurden die anderen Mitreisenden sehr krank, und ohne ein Verständnis der Christlichen Wissenschaft hätte ich wohl sicher das Gefühl gehabt, daß ich den Elementen preisgegeben sei.
Ich machte mir klar, daß ich nichts anderes zu tun hatte als recht zu denken, und daß sowohl mein als auch aller anderen Mitreisenden Schutz nur von Gott abhing. In seinem Briefe an die Römer erklärt Paulus: „Ich bin gewiß, daß weder ... Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn”. Wir fuhren mit 400 km Stundengeschwindigkeit in einer Höhe von fast 5000 m, als wir in dem Gebirge bei Uniontown im Staate Pennsylvanien eine Notlandung machen mußten. Die Mitreisenden waren sehr verwirrt und furchtsam und wurden später besorgt um die Einhaltung von Geschäftsverabredungen in Neuyork. Der Flugzeugführer sprach mit den Männern und sagte ihnen, daß er erst weiterfliegen könne, wenn er Nachricht habe, daß der Sturm sich gelegt habe. Während dieser Zeit stand ich still beiseite und dachte an Jesu Erfahrung, als er auf die Zinne des Tempels geführt worden war. Der Teufel konnte ihn nicht hinabstoßen; er konnte nur flüstern. Als der Flugzeugführer zu mir herüberkam und davon sprach, daß ich keine Furcht habe und nicht krank sei, fragte ich ihn, wie er über die Weiterfahrt nach Neuyork denke. Er antwortete, daß er nicht sehr darauf erpicht sei. Ich wurde geführt, mit ihm über Gott zu sprechen, und er sagte: „Es ist sonderbar; aber ich weiß, wenn ich durch diese Stürme komme, daß es etwas Größeres als den Menschen gibt”. Als wir weiterfuhren, wußte ich, daß wahre Schwerkraft himmelwärts, nicht erdwärts gerichtet ist. Während dieser Zeit erfüllte mich ein größeres Gefühl der Herrschaft und des Friedens, als ich es je gekannt hatte; und bald landeten wir auf dem Newarker Flugplatz. Es war unmöglich, nach Boston weiterzufliegen, und als ich im Zug saß, war mein Herz voll großer Dankbarkeit für Gottes beständige Fürsorge.
Mrs. Eddy fragt (Gedichte, S. 75): „Habt ihr die Kraft des Wortes gefühlt?” „Das Wort des Lebens, der Wahrheit und der Liebe” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 577) steht im geistigen Bewußtsein schon fest, und wir müssen es unbedingt fühlen.
Den Besuch der Sonntagsschule Der Mutterkirche, als ich vor acht Jahren im Wohltätigkeitsverein arbeitete, und die Erfahrung des Klassenunterrichts betrachte ich als zwei meiner größten Segnungen. Wer täglich die Intelligenz in Anspruch nimmt, um neue Anschauungen von Gott zu gewinnen, was auch seine Aufgabe sei, kann sich nur der gegenwärtigen Vollkommenheit bewußt sein. Ich bin für meine Ausbildung als Pflegerin im Sanatorium in Chestnut Hill sehr dankbar. Während der letzten 20 Jahre war ich Zeuge, wie ein Herzleiden, ein Gewächs, Knochenbrüche, Kummer sowie zwei Fälle schwerer Geistesgestörtheit, wo die Patienten in staatliche Anstalten überwiesen worden waren, geheilt wurden.
Kann es eine größere Botschaft als die Christliche Wissenschaft geben? Mit jedem Tage fühle ich mich unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy zu größerem Dank und größerer Liebe verpflichtet.— Auburndale, Massachusetts, V.S.A.
