Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Den Glauben an Gefahr überwinden

Aus der August 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gefahr kann als ein Zustand angesehen werden, der leicht Schaden bringt, und dieser Zustand wird zweifellos durch Krieg, der so viele materielle Sicherheitsmaßnahmen beseitigt und den Völkern erlaubt, möglichst viel Leben und Eigentum zu zerstören, sehr verschlimmert. Während des Kriegs von 1914 bis 1918 war ein Seeoffizier, der Christlicher Wissenschafter war, von dem allgemeinen Gedanken so beherrscht, daß er glaubte, er sei auf offener See in größerer Gefahr, weil er dort einem feindlichen Angriff mehr ausgesetzt sei als im Hafen.

Diese mentale Haltung erlitt jedoch einen heftigen Stoß, als er in einer Winternacht im Hafen ins Wasser stürzte und zweifellos in Gefahr war. Durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft wurde er sowohl von Furcht als auch vom Tode errettet. Diese Erfahrung veranlaßte ihn, sich zu fragen, worin denn Gefahr oder Sicherheit eigentlich bestehe, da sich seine früheren Überzeugungen in dieser Hinsicht offenbar als falsch erwiesen haben.

Er sah klar, daß Sicherheit wo anders als in materiellen Dingen zu suchen ist. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft, in die er sich einige Jahre lang vertieft hatte, befähigten ihn zu erkennen, daß der Mensch der Schöpfung Gottes in keiner Weise verletzt werden kann und daher nie in Gefahr ist, weil er rein geistig und tatsächlich die Widerspiegelung seines himmlischen Vater-Mutter-Gottes ist. Er sah auch, daß die einzige Gefahr, die ihm drohen konnte, die Verdrängung der Wahrheit über den göttlich geschützten geistigen Menschen in seinem Bewußtsein durch die falsche Annahme eines von Unheils- und Todesannahmen beherrschten materiellen Menschen war.

Er dachte an die biblische Geschichte von dem Kampf zwischen David und Goliath und sah, daß Goliath trotz der ihm zur Verfügung stehenden überlegenen Körperkraft in Gefahr war, weil er sich auf materielle Kraft verließ, während David auf den göttlichen Schutz vertraute. David sagte zu Goliath: „Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Schild; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, das du gehöhnt hast”. Der Ausgang eines solchen Kampfes konnte nicht zweifelhaft sein, auch war David nicht einmal einen Augenblick in Gefahr. Er wußte während des ganzen Kampfes, daß er „unter dem Schirm des Höchsten” saß und so göttlich geschützt war.

Es wurde dem Seeoffizier klar, daß derselbe göttliche Schutz auch ihm zur Verfügung stand, wenn er ihn zu beanspruchen und anzuwenden verstand. Die Frage war: Hatte er genug Verständnis? Er wußte, daß er von sich selber nichts tun konnte. Er erkannte, daß sein Denken in erster Linie von allem befreit werden mußte, was dem Göttlichen unähnlich war, um für die heilenden und errettenden Scharen schützender geistiger Ideen Platz zu machen. Er erinnerte sich, daß der Psalmist gesagt hatte: „Er [Gott] hat seinen Engeln besohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest”.

Von der Notwendigkeit getrieben, den falschen Sinn der Gefahr und die ihn begleitenden Befürchtungen zu überwinden, wurde für ihn das Dasein von jenem Augenblick an mehr denn je eine Übung in der Läuterung seines Selbst. Er hielt standhaft an der Christlichen Wissenschaft fest und fand im Laufe der Zeit, daß die Wahrheit nach und nach den falschen Mesmerismus Vertrieb und ihn durch einen wachsenden Sinn der Sicherheit ersetzte. Er fand, wie Mrs. Eddy uns sagt, daß das Böse nicht eine Person, „ein Platz oder ein Ding ist, und daß Gott es nicht gemacht hat” (Botschaft an die Mutterkirche für das Jahr 1901, S. 13).

Er begann, selbst wenn die Zustände überaus gefährlich schienen, immer mehr die bleibende Sicherheit „unter dem Schirm des Höchsten” zu fühlen. Später wurde er vom Dienst auf dem Schiff in ein Amt an der Küste versetzt; aber er hatte seine Lehre gelernt und wußte, daß die einzige Gefahr böses oder irriges Denken ist. Er lernte verstehen, daß er unter allen Umständen sicher war, wenn er sein Denken unter die Herrschaft Christi, der Wahrheit, brachte. Es gibt keine Verurteilung zum Unheil für den, der entschlossen und hingebend arbeitet, sein Bewußtsein zu reinigen und den Christus willkommen zu heißen. Jesus verhieß: „So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich”. Er sagte auch: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen”— und Gott ist das Leben.

Wir können überall, wo wir auch sein mögen, für uns beweisen, daß des Meisters Verheißungen praktisch sind; aber wir dürfen in unserer Läuterung des Selbst nicht nachlassen, wenn die drohende Gefahr beseitigt ist, auf daß uns „nicht etwas Ärgeres widerfahre”. Wenn wir mit einem falschen Sinn der Sicherheit zu irrigem Denken zurückkehren, können wir nicht erwarten, immer noch vor den Annahmen des Bösen geschützt zu sein.

Mary Baker Eddy hat geschrieben: „Krankheit ist der Schulmeister, der einen zu Christus führt” (Anfangsgründe der göttlichen Wissenschaft, S. 11). Kann dasselbe nicht auch von Gefahr gesagt werden? Aber es muß erkannt werden, daß das göttliche Prinzip, Gott, die Sterblichen mit ihren falschen Annahmen nie in Ruhe läßt, sondern diese falschen Annahmen durch die göttliche Wissenschaft verdrängt oder zerstört. Jesu Worte: „Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen” könnten ebensogut lauten: Ändert und verbessert euer Denken; denn das Reich geistiger Wahrheit und Harmonie ist für euch hier und jetzt erreichbar.

Da Gott, der das unendlich Gute ist, das Böse weder geschaffen noch gutgeheißen hat, besteht dieses nicht als Wirklichkeit. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie wir das Verständnis gewinnen können, das uns in das Reich der Harmonie—das Himmelreich—bringt, und wie wir uns der vollkommenen Sicherheit, die es bietet, erfreuen können.

Wie hoffend und glaubend Verbannte sich sehnen
Zurück nach der Heimat manch trostloses Jahr,
So wenden die Menschen zu Gott sich mit Bitten
Um Frieden und Ruhe vor aller Gefahr.

Geborgen im Schutze der göttlichen Liebe
Genießen sie Frieden und selige Freud’.
Erstanden von Sünde, vollbringen sie Werke
Der Liebe zum Dank für Erlösung von Leid.

(Christian Science Hymnal, Nr. 381.)

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1942

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.