Eine Christliche Wissenschafterin wurde unlängst gebeten, in einem Ausschuß mitzuarbeiten, dessen Mitglieder ein Schulprogramm über Sicherheit auf den Landstraßen für junge Leute Planten. Es schien, als ob während der Beratungstage der Hauptnachdruck eher auf den Glauben gelegt wurde, daß es unsicher sei, auf den Vekehrsstraßen unseres Landes zu gehen und zu fahren, als auf die Sicherheit auf den Landstraßen.
Als die Wissenschafterin am Ende des ersten Tages nach Hause fuhr, fand sie, daß ihr Denken ganz von Furcht erfüllt war. Da sie erkannte, daß sie wahre Sicherheit zuerst im eigenen Bewußtsein verwirklichen mußte, um sie lehren zu können, suchte sie in der Bibel und in den Schriften Mary Baker Eddys nach einem klareren Verständnis der Wahrheit.
Unsere Führerin schreibt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 210): „Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Rüstung. Damit angetan, seid ihr vor den Angriffen des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid sicher, sondern auch alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet”. Die Wissenschafterin wandte sich sofort von Furcht ab und dem Gedanken an Sicherheit auf der Landstraße zu. Die wirkliche Landstraße ist der Weg rechten Denkens und Lebens, auf dem man vor Irrtum jeder Art immer sicher ist. Wenn wir unser Denken über die Irrtumsansprüche zu der Wahrheit des Seins erheben, kann es keine Unfälle geben, und überdies kommt die Vergegenwärtigung der Wahrheit der Allgegenwart und Allmacht Gottes nicht nur uns, sondern auch allen zugute, die auf den Landstraßen fahren. Ein Christlicher Wissenschafter hält sich an die Gesetze; und Befolgung der Landesgesetze, die zum Schutze der Menschen erlassen worden sind, ist gewiß eine Art, seinen Nächsten wie sich selber zu lieben.
Vor einigen Jahren mußte eine junge Dame, die gerade ihren erwählten Beruf auszuüben begann, oft nachts auf einsamen Landstraßen fahren. Zuerst befolgte sie den Rat anderer, einen geladenen Revolver bei sich zu führen. Da sie aber eine Christliche Wissenschafterin war, las sie, nachdem sie acht Tage lang mit dem Revolver bewaffnet gefahren war, auf Seite 11 in „Miscellaneous Writings” die Frage Mrs. Eddys: „Wenn einem nach dem Leben getrachtet würde und man es nur dem gemeinen Recht gemäß dadurch retten könnte, daß man das Leben eines andern nimmt, wollte man dann nicht lieber sein eigenes aufgeben?” Das erledigte die Sache für sie. Sofort entledigte sie sich der Waffe und begann ihr Denken mit Liebe zu ihren Nächsten auf der Landstraße, wer sie auch sein mochten, zu füllen. Sie führte ihr christlich-wissenschaftliches Liederbuch bei sich und begann Mrs. Eddys Lieder auswendig zu lernen und während des Fahrens zu singen. Als sie von der „holden Gegenwart” der Liebe sang und bat: „Zeige mir, wie ich soll geh’n”, erlangte sie Ruhe und Frieden und fürchtete sich nicht mehr, wenn sie ihrem Geschäft nachging. Nie wieder hat sie sich in den inzwischen verflossenen Jahren gefürchtet, nachts allein zu fahren. Die Heilung erwies sich als dauernd. Und nie ist diese Wissenschafterin auf der Landstraße ohne Schutz gewesen, obgleich sie es oft nötig gefunden hat, ganz auf Gott zu vertrauen und auf Seine Führung zu warten.
Das sterbliche Gemüt versucht einzuwenden, daß es für junge Leute schwer sei, angesichts der vielen Versuchungen, die das mutmaßliche Böse als anziehend und begehrenswert darzustellen sucht, recht zu denken und recht zu handeln. Aber jeder Irrtumsanspruch ist machtlos, dem zu schaden, der auf dem Wege rechten Denkens ist, wie die Christliche Wissenschaft lehrt. Im Hinblick auf das Reich Christi sagte der Prophet Jesaja: „Es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird”.
Je genauer wir über unser Denken wachen und sehen, daß nur gute Gedanken darin weilen, desto gewisser werden wir finden, daß der heilige Weg der sichere Weg ist. Die Bibel berichtet von vielen, deren gute Gedanken sie in schwierigen Lagen vor Schaden bewahrten. Vielleicht eine der Geschichten, die die Schüler in den christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschulen am meisten ansprechen, ist die Erfahrung Daniels, der wegen der Reinheit seines Denkens und seines unbedingten Vertrauens auf Gott den Löwen ohne Furcht entgegentreten und seine Sicherheit sogar in der Löwengrube beweisen konnte.
Wenn in den heutigen Schulausbildungskursen die Landstraßensicherheit besprochen wird, kann der junge Christliche Wissenschafter Gott danken für den Christus, die Wahrheit, die einen befähigt zu beweisen, daß der Weg rechten Denkens der einzige sichere Lebensweg ist.