Wie die Christliche Wissenschaft enthüllt, ist das Gesicht eine Fähigkeit des göttlichen Gemüts, Gottes. Da es ein Sinn der Seele ist, ist es nicht den materiellen Gesetzen des Zufalls und der Veränderung unterworfen, sondern ist ewig vollkommen. Der Mensch spiegelt dieses vollkommene Gesicht wider; denn er ist der Ausdruck der Seele. Diese Wahrheit über das Gesicht befähigt uns, von der Allmacht des Guten Gebrauch zu machen, vernichtet die Fabeln irrigen menschlichen Glaubens und enthüllt die Tatsache, daß das Gesicht des Menschen jetzt und immerdar von Gottes vollkommenem Harmoniegesetz regiert wird.
Auf Seite 586 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” definiert Mary Baker Eddy „Augen” als „Geistiges Erkennen—nicht materiell, sondern mental”. Demnach ist wirkliches Gesicht geistig, nicht in der Materie. Sie schreibt auch (Wissenschaft und Gesundheit, S. 274): „Die Sinne des Geistes bleiben in der Liebe, und sie beweisen die Wahrheit und das Leben”. Da der Mensch hier und jetzt die volle und vollkommene Widerspiegelung des Geistes, der göttlichen Liebe, ist, bleiben die Sinne des Geistes beim Menschen und werden von ihm ausgedrückt. Es ist daher unser Vorrecht, zu beweisen, daß unser Gesicht vollkommen ist, indem wir die Lüge des sogenannten sterblichen Gemüts, daß das Gesicht materiell und der Disharmonie unterworfen sei, verneinen.
In der Bergpredigt sprach Christus Jesus vom wahren geistigen Gesicht und zeigte, wie man es in der menschlichen Erfahrung beweisen kann. Er sagte: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein”. Das wahre geistige Gesicht, „des Leibes Licht”, wird durch Einfalt des Wahrnehmens, durch beständiges Hineinblicken in die Wahrheit des Seins und ferner dadurch erlangt, daß wir nichts Böses, keine Lüge über Gott und den Menschen in unser Denken einlassen. Man muß die Wahrheit über das Gesicht wissen. Christus Jesus wies auf diese Notwendigkeit hin, als er sagte: „Ihr habt Augen, und sehet nicht”. Er bewies, daß das wahre geistige Gesicht den falschen materiellen Begriff vom unvollkommenen Gesicht zerstört. Durch seine klare Erkenntnis der Wahrheit über das Gesicht machte er viele, die blind waren, sehend.
Da das Gesicht eine Fähigkeit des göttlichen Gemüts ist, ist es unzerstörbar. Es ist nicht von der Materie abhängig. Die Materie gibt es dem Menschen nicht und nimmt es ihm auch nicht. Das göttliche Gemüt allein verleiht dem Menschen das Gesicht. Denn die unbelebte Materie hatte nie ein Gesicht zu verleihen. Daher müssen wir wissen, daß das Gesicht im Gemüt vollkommen und vollständig ist, damit wir beweisen können, daß es immer zur Verfügung steht und allgegenwärtig ist. Das Gesicht kann nicht verlorengehen, da es ganz mental, eine Fähigkeit des ewigen Gemüts, Gottes, ist. Auf Seite 407 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren. In der Wissenschaft ist alles Sein ewig, geistig, vollkommen und harmonisch in jeder Tätigkeit”.
Als ein Christlicher Wissenschafter auf die Hochschule kam, wurde ihm gesagt, daß er wahrscheinlich vor dem Ende seiner Studienzeit eine Brille werde tragen müssen. Er hatte in seiner Kindheit, kurz nachdem er sich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begonnen hatte, eine Brille abgelegt, und der Besuch der Hochschule bot ihm wieder Gelegenheit, die Wahrheit über das Gesicht—daß es des Menschen bleibende Erbschaft ist—zu beweisen. Während der Hochschuljahre wurde die Brille unnötig erfunden, obgleich er das letzte der vier Jahre mit einer Arbeit zubrachte, die für die Augen besonders anstrengend sein soll. Kurz nach Beendigung dieser Arbeit ergab eine zweite Untersuchung, daß sein Gesicht ganz in Ordnung war, und nach einer dritten Untersuchung wurde es für außergewöhnlich gut erklärt. So wurde dem Wissenschafter bewiesen, daß die Macht des Gemüts falsche materielle Begriffe durch die dauernden Tatsachen des Geistes zerstört.
Die Christliche Wissenschaft enthüllt und beweist, daß der Mensch nur den Gesetzen Gottes, des Guten, untertan ist. Die sogenannten Gesetze des materiellen Sinnes haben keine Macht, dem Menschen die Ständigkeit der Fähigkeiten des göttlichen Gemüts zu verbergen; und diese falschen Gesetze werden von der all mächtigen Wahrheit zerstört. Das wahre Gesicht bleibt in der Liebe; daher müssen wir Furcht aus unserem Denken austreiben und die göttliche Liebe widerspiegeln. Als Saulus von Tarsus auf dem Wege nach Damaskus ein Licht vom Himmel sah, war er eine Zeitlang von der „Klarheit dieses Lichts” geblendet, bis er sich im Verständnis der göttlichen Liebe erhob. Dann ging er den von dem Christus gewiesenen Weg, und seine Festigkeit und Beständigkeit befähigten ihn, die geistige Wahrheit in größerem Maße zu erkennen. Wir sollten dem Beispiel des Apostels Paulus folgen und mit vollkommenem Vertrauen auf die göttliche Liebe fest in der Wahrheit fortschreiten. Dann werden auch wir beweisen, daß geistige Erkenntnis—wahres und vollkommenes Gesicht—immer durch den Menschen ausgedrückt wird, und daß es immer von Gott geleitet und überwacht wird.
Das Gesicht der Seele ist ewig und unbeeinflußt vom Alter. Daher nimmt es mit dem Verfließen der Jahre nicht an Vollkommenheit und Brauchbarkeit ab. Es ist mit Allmacht umgürtet und ist ewig geschützt. Daher ist es nicht dem Unfall unterworfen, noch kann uns eine arglistige Entschließung des sterblichen Gemüts hindern, die Wahrheit des Seins zu erkennen. Dieses immer gegenwärtige Gesicht steht uns allezeit zur Verfügung; und je mehr wir davon Gebrauch machen, desto vollkommener werden wir sehen. Das sterbliche Gemüt glaubt, daß es mit Materie sehe, und daß dieses Gesicht oft gestört sei. Aber die Materie sah nie etwas wirklich. Diese Lüge über das Gesicht wird durch die Wahrheit aufgedeckt und zerstört; und so kann bewiesen werden, daß unser Gesicht immer harmonisch ist, immer vom göttlichen Prinzip regiert wird.
Durch geistiges Erkennen sehen wir die aus dem göttlichen Gemüt hervorgehenden reinen Ideen der Wirklichkeit. Dieses Gesicht enthüllt die Wahrheit des Seins und die Wunder der vollkommenen Schöpfung Gottes, indem es den Menschen aus Disharmonie und Streit in die Wirklichkeit—die vollkommene Harmonie—emporhebt. Mit diesem geistigen Gesicht sehen wir den vollkommenen Menschen, der mit seinem göttlichen Prinzip, der Liebe, zusammenbesteht. Johannes bekundete diese Erkenntnis, während er noch auf Erden war, so vollkommen, daß er „einen neuen Himmel und eine neue Erde”— das geistige, wirkliche und ewige Weltall—sah. Durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft können wir alle die Wahrheit geistig erkennen und so des Menschen ewiges Erbteil, das vollkommene Gesicht, beweisen.
