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Wahre Sicherheit

Aus der Oktober 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Männer und Frauen in der ganzen Welt streben in allen Richtungen nach einem Sinn dauernder Sicherheit, nach einer Lösung der mannigfaltigen Probleme des heutigen menschlichen Lebens. Alle müssen schließlich lernen, daß es nutzlos ist, sich Schätze zu sammeln, „da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen”. Wann wird die Menschheit lernen, daß irdische Schätze vergänglich sind?

Während des letzten Jahrzehnts allein sind viele materielle Dinge, die für unanfechtbar gehalten worden sind, zerstört worden. Es sind z.B. gewisse Arten Geldanlagen, die als die sichersten gegolten haben, in einigen Fällen für wertlos erklärt worden. In neuerer Zeit sind einige der sogenannten uneinnehmbaren materiellen Festungen gefallen.

Es wird daher immer einleuchtender, daß das Aufwachen aus einem falschen Sinn der Sicherheit heute die wichtigere menschliche Aufgabe ist. Paulus erklärte in Athen: „In ihm leben, weben und sind wir”. Wie beruhigend doch die Überzeugung des Apostels Paulus ist, daß es nur eine sichere treibende Kraft für beständige rechte Tätigkeit gibt! Der göttliche Plan schließt keine Entwertung oder Inflation, sondern einen unveränderlichen, unaufhörlichen Strom des Guten in sich. Laßt uns daher uns weigern, unsere Zeit damit zu vergeuden, daß wir uns über Nahrung, Kleidung oder künftige Beförderung Sorgen machen. „Das Volk seiner Weide”, das sich auf Ihn verläßt, wird angemessen gespeist. Unser Vater-Mutter-Gott hilft jeder Not ab. Nicht was der menschliche Wille entworfen hat, sondern alles nötige Gute ist immer zur Hand.

Die Wichtigkeit des Planens finanzieller Unabhängigkeit ist viel erörtert worden. Es ist gut, sich Sparsamkeit anzugewöhnen; aber wir müssen scharf unterscheiden zwischen Sparen und Aufhäufen. Aufhäufen ist nur ein Ansammeln von Vorräten und wird oft durch ein Gefühl der Furcht veranlaßt. Das Aufhäufen erwies sich in der Erfahrung der Kinder Israel, die mehr Manna sammelten, als sie brauchten, als nutzlos; und Jesus verurteilte es in einem seiner Gleichnisse. Ein Wörterbuch definiert „Sparsamkeit” als „Sorgfalt und Weisheit im Gebrauch vorhandener Mittel”, und ein anderes als „wirtschaftliches Handhaben”. Eine überraschend interessante Wörterbuchdefinition des Wortes „Haushalten” lautet: „Ein Verfahren göttlicher Handhabung menschlicher Angelegenheiten”.

Aus der Betrachtung dieser wichtigen Ausdrücke—Sparsamkeit, Aufhäufen und Haushalten—erkennt man sofort, daß man den göttlichen Plan des Guten in seinem Bewußtsein wirken lassen und unbedingtes Vertrauen in Gottes Willigkeit und Fähigkeit, alle Seine Ideen mit Gutem zu versorgen, haben muß, um in Erfahrung zu bringen, was heilsam, unvergänglich, sicher und wirklich ist. So wird klar ersichtlich, daß die mentale Freiheit, die wahre Sicherheit ist, der äußeren Kundwerdung vorausgeht. Wenn man sich eines sicheren, zweifellosen Sinnes der immerwährenden Verfügbarkeit der allmächtigen Kraft bewußt wird, hat man eine Sicherheit gewonnen, die materielle Zustände nie vernichten können.

Ein furchtloser Sinn hinsichtlich der Zukunft, der mit diesem Erwachen kommt, befähigt einen, die Aufgabe des heutigen Tages besser zu erfüllen und die Bedürfnisse des morgigen Tages der allmächtigen Fürsorge der Liebe zu überlassen. Dann wird man geführt, auszugeben, was nötig ist, und in Übereinstimmung mit der göttlichen Führung weise zu sparen. Selbst wenn es nur zur Verhütung von Nachlässigkeit wäre, würden sich haushälterische und sparsame Gewohnheiten als heilsam und segensreich erweisen.

Wenn wir Versorgung und Glück aus einer materiellen und zeitlichen Quelle erwarten, denken wir in begrenzenden Ausdrücken. Und doch wie allgemein denkt der Geschäftsmann von seinem materiellen Geschäft als der Quelle des Guten! Ebenso ist der Angestellte geneigt, sich zäh an seine menschliche Beschäftigung zu klammern und zu vergessen, daß er nur Gott zu dienen hat. Familien denken oft, daß das Gute nur durch ein Glied der Familie kommen könne. Und viele Leute betrachten die Materie und materielle Heilmittel als eine Quelle der Sicherheit vor allerlei Krankheit und Siechtum.

Wie sehr es doch dem Denker einleuchtet, daß die Materie nie Harmonie erzeugen oder erhalten kann; daß die Materie nicht ursächlich und schöpferisch ist! Dann wird es unverkennbar klar, daß das wichtigste Bedürfnis der Bürger jedes Volks ein umfassenderes Verständnis Gottes als der immergegenwärtigen, nie versagenden, unveränderlichen Quelle alles Guten ist—eine festere Überzeugung, daß Gott den von der göttlichen Liebe reichlich versorgten Menschen erhält und umgibt.

Die von der Menschheit so allgemein angenommene irrige, unbegründete Ansicht, daß die Materie unangreifbar und schützend werden könne, ist eine sterbliche Annahme, die von allen zu verwerfen ist, die wenigstens einigermaßen verstehen, daß die eine allmächtige Kraft allen Raum ausfüllt und dadurch alle Ansprüche anderer sogenannter Kräfte ausschließt.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin dieser Grundwahrheiten in unserer Zeit, schreibt auf Seite 3 in „Pulpit and Preß”: „Unsere Sicherheit ist in unserem Vertrauen, daß wir in der Tat Einwohner in der Wahrheit und der Liebe, des Menschen ewiger Wohnstätte, sind. Eine solche himmlische Versicherung macht allem Kriegführen und dem Aufruhr ein Ende. Denn der gute Kampf, den wir gekämpft haben, ist vorüber, und die göttliche Liebe gibt uns den wahren Sinn des Sieges”.

Ein Geschäftsmann, der Christlicher Wissenschafter war, hatte in ein und demselben Unternehmen eine Reihe von Jahren mit fortschreitendem Erfolg gedient. Er drückte oft Dankbarkeit für seinen Fortschritt aus und glaubte, er sei gut situiert. Er wurde jedoch aufgefordert zu beweisen, daß Glück und Sicherheit nicht von Personen oder materiellen Dingen abhängen. Er wurde gezwungen, die Annahme der Trennung von einem lieben Familienglied zu überwinden. Da er ein Buch unserer Führerin bei sich führte, hatte er immer eine Quelle der Erleuchtung zur Hand, und immer wieder kam eine hilfreiche Erklärung, die ihn befähigte, sein Denken stets über dem Nebel zu halten. Er lernte einen sicheren Sinn der Unvergänglichkeit und der Fortdauer des Guten erlangen und behalten, indem er diese Augenblicke für geistige Erfrischung selbst inmitten reger Geschäftserfahrungen ergriff. Dieser Wissenschafter fand, daß wahre Sicherheit ein richtiger Begriff vom ewigen und immergegenwärtigen Leben ist. Er lernte mit seiner Zeit sparsam sein. Das Sitzen unter „dem Schirm des Höchsten” brachte in seine Erfahrung eine neue Stellung im Geschäft verbunden mit einem Sinn der Fülle, die seine ehrgeizigsten Pläne früherer Jahre weit übertraf.

Sicherheit ist nicht in einer materiellen Stellung, sondern in unserem Verständnis der Fülle. In Wirklichkeit ist es nie nötig, Mangel zu heilen. Wenn das immergegenwärtige Gute verstanden wird, wird es klar, daß Mangel nie existiert hat. Unsere Führerin schreibt auf Seite 60 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die Seele hat unendliche Mittel, die Menschheit zu segnen”. Wie schnell doch aller Neid, alle Habgier und alle Furcht vor der Zukunft Vertrieben werden, wenn wir wie kleine Kinder es für selbstverständlich halten, daß unser Vater-Mutter-Gott uns immer mit allem Nötigen versieht, schon ehe wir Ihn bitten!

Laßt uns einen furchtloseren Sinn gewinnen und bereitwillig die reichen Mittel der Liebe, die in solch unbegrenzter Fülle —„in vollem, gedrücktem, gerütteltem und überflüssigem Maß”— gewährt werden, annehmen und anwenden!


Seid Freunde im wahrsten Sinn zueinander! Es gibt nichts in der ganzen Welt wie Freundschaft, wenn sie tief und wirklich ist.—.

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