Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Was wollt ihr in dieser Sache tun?”

Aus der Oktober 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy, die geliebte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und die bleibende Führerin dieser großen erlösenden Bewegung, forderte vor vielen Jahren das Denken ihrer Nachfolger mit den aufrüttelnden Worten heraus (Miscellaneous Writings, S. 177): „Nie erging eine feierlichere und dringendere Aufforderung zu inbrünstiger Aufopferung und unbedingter Heiligung für die größte und heiligste Sache, als Gott sie gerade hier an uns alle ergehen läßt. Die Stunde ist gekommen. Wir sind in der großen Schlacht bei Harmagedon”. Weiter unten fragt sie dann bedeutungsvoll: „Was wollt ihr in dieser Sache tun?”

Der einsichtsvolle Anhänger dieser Wissenschaft des Christentums weiß, daß die Schlacht bei Harmagedon auf keine besonderen Zeiten oder Völker beschränkt ist. Es ist der uralte Kampf, in dem Gerechtigkeit immer mit den sogenannten Kräften des Bösen die Degen kreuzt. Es ist die große läuternde Umwälzung, die unvermeidlich stattfindet, wenn Michael und seine Engel, die die Macht der göttlichen Wahrheit sinnbildlich darstellen, mit den Horden des gottlosen Materialismus kämpfen. In unserer Zeit hat das Kommen des vom Meister verheißenen und durch die Christliche Wissenschaft enthüllten Geistes der Wahrheit Irrtümer von Menschen und Völkern, die jahrhundertelang verborgen waren, zur Zerstörung ans Licht gebracht. Die freie, demokratische Lebensweise—ja, das Christentum selber—ist unter einem wegen seiner Verwegenheit und Verruchtheit in der neueren Geschichte beispiellosen Angriff. Ja, Harmagedon ist über uns, und „was wollt ihr in dieser Sache tun?”, fragt unsere Führerin.

Genügt es zu antworten, daß man die Kriegsdringlichkeiten seines Vaterlandes nach besten Kräften Physisch und finanziell unterstützt? Ist es schon genug zu behaupten, daß man in Uniform ist oder Rüstungsarbeit tut und in dieser entscheidenden Zeit anscheinend alles gibt, was man materiell hat? Nein! Das heutige Harmagedon wird nur gewonnen, wenn die Rechtdenkenden der Welt die mentale Art dieses Ringens sehen, erkennen, daß der Feind der grausame, heidnische, hypnotische fleischliche Sinn ist, und daß die Waffen unserer Ritterschaft geistig sind und, wie der Apostel sagt, „mächtig sind vor Gott, zu zerstören Befestigungen”. Gebet, intelligentes, erleuchtetes Gebet—die Bejahung der Allmacht der Wahrheit, der Liebe und des Prinzips und daher die Verneinung alles dessen, was Ihm unähnlich ist—ist die wichtigste Waffe, die den Sieg verbürgt. Was wollt ihr in dieser Sache tun?

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S, 96, 97) legt Mrs. Eddy in einer Weise, die jedes Mißverständnis und jede falsche Auslegung ausschließt, den Fall dar und nennt das Heilmittel. Sie schreibt: „Während dieses letzten Kampfes werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, mehr Böses auszuführen. Aber diejenigen, die die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der schließlichen Vollkommenheit erwarten”.

Wie, mag jemand fragen, kann ich hoffen, „das Verbrechen im Zaum zu halten?” Könnte die Antwort nicht etwa lauten: Dadurch, daß ich mich weigere, den Einflüsterungen der Gesetzlosigkeit, unter welcher Verkleidung sie sich auch darbieten mögen, Wirklichkeit oder Macht zuzuschreiben? Gerade das Wort „Verbrechen” bezeichnet einen Frevel—etwas, was dem Gesetz zuwider oder außerhalb des Gesetzes ist. Der konsequente Christliche Wissenschafter ist immer bestrebt, das Gesetz zu befolgen und jeden Begriff, der das Gesetz der Liebe und des Prinzips übertreten würde, ob sich ein solcher Begriff Diebstahl, Ausschweifung oder Leberleiden nennt, schnell und beharrlich herauszufordern. Wenn du von abscheulichen Verbrechen liest, die ein grausamer Feind in Übertretung der Kriegsgesetze zivilisierter Völker begeht, was willst du in dieser Sache tun? Willst du dich nicht von diesem verruchten und unerträglichen Sinnenzeugnis abwenden und deinem Vater inbrünstig danken, daß das Böse, Haß, Grausamkeit und viehische Roheit nur die Macht haben, sich selber zu zerstören, weil sie kein Prinzip, keine Wahrheit und daher keinen Gott haben? Und gerade das findet in diesem Augenblick ungeachtet des Augenscheins der Sinne statt.

Angenommen, ein Verbrecherlichtspiel werde Zuschauern vorgeführt, die nichts von der Technik und der Illusion der Lichtspiele wissen—Zuschauern, sagen wir, die tatsächlich glauben, daß das unerfreuliche Bild wirklich und wahr sei. Angenommen, die Empörung unter den Zuschauern steigere sich bis zu Gewalttätigkeiten, wenn jemand die Filmprojektionsmaschine abstellt und die Hauslichter einschaltet. Wie schnell, wie erfrischend sich Licht als das Heilmittel erweist! Hilft der Christliche Wissenschafter das Verbrechen nicht auf die praktischte Art im Zaum halten und Gesetz und Ordnung aufrechterhalten, wenn er standhaft nach dem Licht der Wahrheit blickt und dieses Licht einschaltet, während er daran festhält, daß Harmonie allein wirklich, tatsächlich, bestehend ist, und daß ihr Gegenteil zu schlecht ist, um wahr zu sein? Wie lange könnten die an uns vorüberziehenden schändlichen, unschönen Bilder des sterblichen Sinnes fortdauern, wenn rechtdenkende, geistiggesinnte Menschen in der ganzen Welt emsig das Licht der Wahrheit einschalteten? Was wollt ihr in dieser Sache tun?

Der nächste Punkt unserer Führerin ist, den Irrtum austreiben zu helfen. Das Wort „Austreibung” deutet an, daß ein Eindringling gewisse Gebiete betreten hat, aus denen er unbedingt zu vertreiben ist. Aber die Verwerfung oder Austreibung unharmonischer Sinnenbilder ist schließlich ebenso einfach für die göttliche Wahrheit, deren Licht keine Grade der Finsternis kennt. Wenn wir aus den bedauernswerten, unterjochten Ländern Europas die grausame und häßliche Herrschaft austreiben helfen wollen, dürfte dann nicht der erste und folgerichtige Schritt sein, den menschlichen Willen in unserem eigenen Denken aufzudecken und zu verwerfen? Was wollt ihr in dieser Sache tun?

Zuletzt ermahnt uns Mrs. Eddy, „freudig die Gewißheit der schließlichen Vollkommenheit zu erwarten”. Der christlich-wissenschaftliche Streiter ist kein Flaumacher und kein Freund krankhafter Schwarzseherei. Er erwartet freudig—vertrauensvoll, dankbar, zuversichtlich—den gewissen Triumph des unfehlbaren Prinzips. Er kann mit dem Dichter singen:

„Wenn die Verheißung sich zu verzögern scheint,
Und ich fürchte, daß sie kommt zu spät,
Höre ich ein sanftes Flüstern immer sagen:
Wenn auch langsam, sie kommt sicher, warte nur!”

Ja, die Schlacht bei Harmagedon, eine gewaltige Wendung und Umwälzung des sterblichen Denkens, hat begonnen, und unsere große Führerin hat uns gezeigt, wie wir unsern „festtäglichen Eifer” ablegen „und wirkliche und hingebende Streiter” (Miscellaneous Writings, S. 177) werden können. Was wollt ihr in dieser Sache tun?

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1943

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.