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Heimweh kann überwunden werden!

Aus der November 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Trotz aller Freuden auf der Wanderschaft
Ist selbst das kleinste Heim der liebste Platz.

So lauten die bekannten Zeilen des beliebten Gedichts von John Howard Payne. Und oft hört man diejenigen, die den Irrtum Heimweh überstanden haben, behaupten, daß diese Seelenqual schwerer zu ertragen sei als schreckliches körperliches Leiden. Es ist bis jetzt kein materielles Heilmittel zu seiner Linderung entdeckt worden. Geben Shakespeares tapfere Worte in „Macbeth” nicht ein anschauliches Bild von dem dringenden Bedürfnis der Menschheit für ein mentales, ein geistiges Heilmittel:

Kannst nichts ersinnen für ein krank Gemüt?
Tief wurzelnd Leid aus dem Gedächtnis reuten?
Die Qualen löschen, die ins Hirn geschrieben?
Und mit Vergessens süßem Gegengift
Die Brust entled’gen jener gift’gen Last,
Die schwer das Herz bedrückt?

Weil der Krieg seinen grimmigen Schatten auf unzählige Heime geworfen hat, sind heute Familien aufgelöst, Liebende getrennt. Viele Soldaten erzählen, daß das Ringen mit Heimweh sogar ein größeres Problem darbiete als der materielle Kampf, in dem sie stehen. „Gibt es denn keine Salbe in Gilead”, fragen die Jeremias von heute, „ist kein Arzt da?”

Jetzt kommt zu der Menschenfamilie eine frohe Botschaft. Mit bestimmter, beweisbarer Gewißheit kommt die ermutigende, herzerhebende Versicherung, daß es eine Salbe in Gilead gibt; daß dieses Gilead gar nicht weit entfernt ist, sondern uns hier und jetzt erreichbar ist und in den Lehren der Christlichen Wissenschaft zu finden ist — in jenem wissenschaftlichen Verständnis der heilenden Wahrheit, die der Meisterchrist lehrte, und die Mary Baker Eddy unserer Zeit brachte. Diese christliche Lehre öffnet hungrigen, empfänglichen Herzen die „schöne Tür”; sie enthüllt die Möglichkeit, einen Seelenfrieden und eine Gemütsruhe zu erlangen, die man sich bisher nicht träumen ließ.

Was ist dann der vom Trachter nach der Wahrheit zu unternehmende erste Schritt, wenn er diesen Frieden sucht? Laßt uns folgende einfache Erläuterung betrachten: Was tut ein Kind unwillkürlich, wenn es Zahlen zusammenzählt? Bewußt oder unbewußt hält es sich an die Gesetze und Wahrheiten, die es im Rechnen gelernt hat, und wendet diese Gesetze auf seine Aufgabe an. Langsam oder schnell erinnert es sich, daß zwei und zwei vier ist, und daß vier und zwei sechs ist; und nicht ein Haarbreit von der bewiesenen Wahrheit abweichend, zählt es seine Zahlen zusammen und erhält die rechte Summe.

Laßt uns nun das Problem der Soldaten, der Matrosen, der Flieger, der weiblichen Kriegsteilnehmer betrachten, die die Heimat verlassen haben und in fernen, unbekannten Gegenden sind! Angenommen, es werde einer in seinem Denken von verheerenden Einflüsterungen von Heimweh bestürmt. Wenn er einen mentalen Halt in der Christlichen Wissenschaft gewonnen hat, hat er gelernt, daß er zuerst sehen muß, daß jeder erdenkliche Mißklang weder gesetzmäßig noch rechtmäßig ist, weil er nicht von Gott, dem Guten, kommt. Dann muß er die wichtige Lehre des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy (S. 233) sorgfältig beachten: „Die Gegentatsache bezüglich jeder Krankheit ist nötig, um die Krankheit zu heilen”. Was sind nun die Tatsachen? Gott, die Erste Ursache, ist gut, ist der Geist, ist die unendliche, intelligente, unwandelbare Liebe oder das Prinzip. Der Mensch, Sein Sprößling, ist Sein Gleichnis, Sein Ausdruck und ist daher dem Geist gleich, d.h. er ist eine geistige, nicht eine materielle Wesenseinheit. Hat nun Gott, das unendliche Gemüt, Heimweh? Wie könnte Er es haben, wenn Er ewig in dem einzigen Heim weilt, das es gibt — in jenem unermeßlichen, unbegrenzten, erhabenen Bewußtsein, das die Seele selber ist! Wo weilt Gottes Bild? Wo denn anders als in der Seele, seinem ewigen Heim? Kann der Mensch dann Heimweh haben, wenn er daheim ist? Nie kann er in Wirklichkeit von diesem Heim abwesend sein; denn er ist mit seinem himmlischen Urheber und Schöpfer so unauflöslich verbunden wie die Sonnenstrahlen mit der Sonne.

Jemand mag sagen: Das ist eine sehr schöne geistige Theorie; aber wie kann sie mich berühren? In diesem Augenblick bin ich weit weg von zu Hause und von meinen Lieben; in diesem Augenblick verlangt mich nach ihnen mit einer Sehnsucht, die tatsächlicher Schmerz zu sein scheint. Wir antworten: Fordere diese Einflüsterungen des sterblichen Gemüts heraus! Gewinne die Gegentatsachen und halte standhaft an ihnen fest! Ist es eine geistige Tatsache, daß du nicht daheim bist? Nein! In diesem Augenblick ist der Ausdruck der Seele sicher und freudig in seiner wirklichen Wohnstätte, jenem friedlichen, harmonischen Bewußtsein, das das Gegenteil unharmonischer materieller Empfindung ist. Halte an den Tatsachen fest! Dieses nagende, schmerzliche Zerren an allen Fasern des Herzens, das kein Teil eines guten und liebenden Vaters ist, ist nicht tatsächlich, nicht wirklich. Wenn du auf Wache ziehst, auf Deck in einsamer Nacht Wache stehst oder dein Flugzeug in erhabene Höhen steuerst, halte an den Tatsachen fest! Zeige dem Irrtum, daß du ihn mit Wahrheit zum Schweigen bringen kannst! Erkläre, daß du jetzt in deinem wirklichen Heim bist, und daß es keine Trennung lieber Angehöriger gibt! Denn sind nicht alle Ideen Gottes ewig unzertrennlich in der Liebe? Wende dich in Dankbarkeit für dieses köstliche Verständnis, das die Christliche Wissenschaft bringt, an das göttliche Gemüt! Halte einen Augenblick inne und überlege, was das Dasein ohne dieses herrliche, erhaltende Prinzip sein würde! Dann danke Gott immer wieder, daß der Irrtum nicht geschieht, nicht in Gottes harmonischem Reich vorkommt! Denn der Mensch, Gottes Mensch, der Mensch, der du wirklich bist, kann so wenig Kummer oder Mißklang haben wie der Vater selber.

Halte an den Tatsachen fest! Höre die herrliche Botschaft jener gottinspirierten Frau, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die das wahre Heim des Menschen enthüllt hat (Miscellaneous Writings, S. 152): „So auf den Felsen Christus gegründet, wenn Sturm und Unwetter gegen diese sichere Grundlage tosen, seid ihr, in der starken Feste Hoffnung, Glauben und Liebe sicher geschützt, Gottes Nestlinge; und Er wird euch mit Seinen Flügeln decken, bis der Sturm vorüber ist. In diesen Hafen der Seele kommt nichts Irdisches, das Engel austreibt, die rechte Intuition, die euch sicher heimführt, zum Schweigen bringt”.

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