Mit großer Freude und Dankbarkeit und mit dem aufrichtigen Wunsche, mit anderen die vielen Segnungen zu teilen, die ich durch das Ergründen und Anwenden der in unserem geliebten Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy gelehrten Wahrheit empfangen habe, lege ich dieses Zeugnis ab.
Als Kind besuchte ich eine orthodoxe Sonntagsschule und interessierte mich immer für die Heilungen, die Christus Jesus, die Propheten und die Apostel vollbrachten. Ich glaubte, daß wir ähnliche vollbringen könnten, wenn wir verstünden, wie sie vollbracht wurden. Meine hierauf bezüglichen Fragen wurden nie zu meiner Befriedigung beantwortet, bis ich mich der Christlichen Wissenschaft zuwandte. Als diese mir das erstemal angeboten wurde, wollte ich sie aber nicht annehmen, weil ich glaubte, daß sie die Ausübung von Willenskraft sei. Im Herbst 1911 wurde ich vollständig blind. Die Augenärzte konnten mich nur damit vertrösten, daß ich vielleicht schließlich würde Licht und Finsternis voneinander unterscheiden können.
Ich brachte mehrere Monate unter heftigen Schmerzen und großen Widerwärtigkeiten zu. Als ich im Mai 1912 über diese schreckliche Heimsuchung nachdachte und zu verstehen suchte, warum sie mir gesandt wurde, wie ich zu glauben gelehrt worden war, schien eine Stimme ganz deutlich zu mir zu sagen: „Jesus heilte den Blinden, und du kannst auch geheilt werden”. Dann erinnerte ich mich einiger der Heilungen durch die Christliche Wissenschaft, von denen ich gehört hatte. Obwohl meine Augen schwer verbunden waren und ich während dieser ganzen Zeit nicht allein ausgegangen war, machte ich mich sofort auf den Weg nach dem Sprechzimmer einer Ausüberin.
Diese begann mir sehr liebevoll die Wahrheit zu erklären, die mir in der Tat eine Offenbarung war. Ich nahm sie ohne Vorbehalt an; denn ich erkannte, daß sie das war, wonach ich mich immer gesehnt hatte. Nachdem die Ausüberin einige Augenblicke für mich gearbeitet hatte, bat sie mich, die Verbände abzunehmen. Ich tat es unverzüglich. Meine Heilung fand augenblicklich statt. Ich hatte das Gefühl, als ob sich ein dicker Nebel im warmen Sonnenschein auflöste, und alles wurde klar und deutlich vor mir. Mein Herz war voller Freude und Dankbarkeit. Es war eine dauernde Heilung.
Ich bin von Kummer beim Hinscheiden lieber Angehöriger geheilt worden. Im ersten Falle erlitt ich einen schweren Schlag und ein überwältigendes Kummer- und Trennungsgefühl. Im zweiten Falle wurde mir ganz klar enthüllt, daß es keinen Tod gibt; daß meine Lieben nicht gestorben sind, sondern leben und die Wahrheit des Seins beweisen, obgleich sie meinem materiellen Blick entschwunden sind.
Ich bin auch von immer wiederkehrenden Erkältungen, von Husten und Brandwunden geheilt worden. Als ich Furcht aus meinem Denken austrieb, wurde eine Schwester von Verstopfung geheilt, obgleich sie allen Anzeichen nach im Sterben lag. Überaus heftige Erkrankung bei Eisenbahnfahrten ist ein weiterer Irrtum, der dem Licht der Wahrheit gewichen ist. Ein Gallenblasenleiden, das mir mehrere Monate lang unsägliche Qualen bereitet hatte, verschwand vollständig, während ich an einem andern Problem arbeitete.
Ich habe viele augenblickliche und einige langsame Heilungen gehabt. Diese haben mir bewiesen, daß ich etwas zu lernen hatte, daß mein Denken verbessert werden mußte, und daß ich in die Tat umsetzen mußte, was ich schon wußte. Ich habe viele Anfechtungen gehabt; aber jede hat sich als Fortschritt erwiesen. Ich betrachte diese sogenannten Trübsale als verkleidete Segnungen. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 574): „Gerade den Umstand, den dein leidender Sinn für schreckensvoll und quälend erachtet, kann die Liebe zu einem Engel machen, den du ohne dein Wissen beherbergst”.
Ich bin Mrs. Eddy tiefen Dank schuldig, daß sie wegen ihres geistigen Verständnisses und ihrer selbstlosen Liebe erwählt wurde, der ganzen Welt diese anwendbare und beweisbare Religion zu geben, die die Menschheit von allen ihren physischen, mentalen und finanziellen Leiden heilt, wenn sie ehrlich und ernst angewandt wird.
Ich bin dankbar für meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, für das gesegnete Vorrecht des Klassenunterrichts, für Teilnahme an verschiedenen Kirchentätigkeiten und für die Ausüber, die mir in Zeiten der Not so treu und geduldig beigestanden sind. Die Literatur, für die unsere geliebte Führerin so weise gesorgt hat, ist mir immer eine Inspiration gewesen. Es ist mein ernstes Gebet, daß jeder Tag eine Gelegenheit zu größerer Entfaltung der Wahrheit in meinem Bewußtsein werden möge.
La Fayette, Indiana, V.S.A.
