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„Das Laboratorium der unendlichen Liebe”

Aus der März 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ernste Sucher nach der Wahrheit sind heute eifriger als je bestrebt, eine beweisbare Religion zu finden. Sie sind nur von Lehren befriedigt, die praktischen Beweis ihrer Darlegungen fordern und ihn ermöglichen. Die Christliche Wissenschaft wird dieser Forderung gerecht; denn sie heilt die Sünde, die Krankheit und das Leiden der Menschen in jeder Gestalt. Mrs. Eddy, die Entdeckerin der Wissenschaft des ewigen Lebens, das Jesus verwirklichte, hat in ihrem Buche „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 178) geschrieben: „Diese Wissenschaft ist die im Laboratorium der unendlichen Liebe destillierte und für alle Völker präparierte Essenz der Religion”.

Der Naturwissenschafter arbeitet in seinem Laboratorium mit unermüdlicher Geduld im Interesse dessen, was Naturwissenschaft genannt wird. Mit gleicher Hingebung kann der Christliche Wissenschafter arbeiten, die Allheit des Geistes zu verstehen und zu beweisen. Er glaubt nur die bestimmte geistige Wahrheit, unbedingte Tatsachen, göttliche Wirklichkeiten. Jeder Schritt in seiner Arbeit wird ein bewiesener Standpunkt, ein gelöstes Problem, ein weiterer Fortschritt sein, der nicht umgekehrt werden kann, weil er auf die ewigen Vollkommenheitsgesetze gegründet ist. Durch sein Forschen nach der Wahrheit und seine Wahrheitsbeweise hilft er der ganzen Welt die Wirklichkeit erkennen; und wenn er an der Schwelle des Laboratoriums der Liebe steht, wird er wie David vor alters beten wollen: „Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz”.

Der inspirierte Christliche Wissenschafter nimmt die Forderungen seines Berufs freudig an und sucht ihnen aufrichtig nachzukommen. Zu diesen Forderungen gehört das hingebende Erforschen des Gesetzes Gottes und dessen vollständige Befolgung. Da er kein bloßer theoretischer Idealist, sondern ein praktischer Beweiser des Wortes Gottes ist, ist seine Arbeit bestimmt, erhebend und erfolgreich. An dem Grundsatz festhaltend, daß es in Wirklichkeit keinen Irrtum gibt, ist er nicht beflissen, Ursachen des Irrtums zu entdecken, sondern die unendliche Ursache, Gott, das Gute, zu beweisen. Indem er Christi Art und Weise der Erlösung nicht nur beständig lebt, sondern auch lehrt und damit heilt, entwickelt er die nötige Fähigkeit, Gedanken wissenschaftlich zu beurteilen. Im Verwerfen des Irrtums oder Beweisen der Harmonie beginnt er mit der Wahrheit des Seins, indem er Beweisgründe und Schlüsse auf die Grundlage der Geistigkeit und nicht auf die Materie gründet. Ehrfurchtsvoll und freudig wird er die Allgegenwart des Guten gewahr, und er findet nichts befriedigender als die Überwindung des Bösen durch das Verständnis seiner Unwirklichkeit.

Die Laboratoriumsausrüstung, die der Christliche Wissenschafter gebrauchen muß, besteht aus dem Vergrößerungsglas des Geistes, den Linsen Selbstlosigkeit, Demut und Wissenschaft und „dem Schmelztiegel Wahrheit” (Miscellaneous Writings von Mrs. Eddy, S. 79). Unter diesem Vergrößerungsglase verschwindet die Materie, und mentale Moleküle göttlicher Substanz—wahre Ideen—bestimmen die Wege des ewigen Lebens; Trugvorstellungen der Materie und des Bösen verlieren ihre scheinbare Wesenseinheit; zeitliche Gegenstände verschwinden, und Formen der ewigen Wirklichkeit erscheinen. Hat der Wissenschafter einmal die Ideen des unendlichen Gemüts gesehen, so kann er sie nie vergessen; und er dringt weiter zu vollerer Entdeckung und Freude.

Die Linse Wissenschaft vergrößert dem menschlichen Sinn den Begriff vom Menschen als dem Sohn Gottes, bis er in allen und in jedem einzelnen als der einzige Mensch, den es gibt, gesehen wird. Diese Linse vergrößert des Christlichen Wissenschafters Begriff von der Macht Gottes unermeßlich, so daß er die Werke der Gottheit klarer erfaßt und mehr berührt als nur „den Saum der Ewigkeit”. Er lernt mehr von dem Leben verstehen, das die Quelle, der Mittelpunkt und die Bedingung alles Daseins ist. Der Psalmist sagt: „Denn du hast deinen Namen über alles herrlich gemacht durch dein Wort”.

Mrs. Eddy erklärt, daß nur durch die Linse Selbstlosigkeit „das Sonnenlicht der Wahrheit mit solcher Wirksamkeit erstrahlt, daß es den Irrtum auflöst” (Rückblick und Einblick, S. 87). Wenn der Wissenschafter in dieser Richtung weiter forscht, findet er, daß der Irrtum vertrieben und seine Scheinherrschaft gebrochen wird. Unsere Führerin sagt uns auch, daß die Linse Demut beim Ergründen des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” beständig gebraucht werden muß. Diese Linse macht dem menschlichen Denken die Darlegungen dieses Buchs klar und verhindert, daß die Finsternis Eigendünkel, sterblicher Sinn, Selbstüberhebung oder menschlicher Wille die Enthüllungen der Wahrheit umwölkt.

Von dem Gebrauch dieser Linsen wird sich der ernste Wissenschafter mit gespanntem Interesse dem Gebrauch „des Schmelztiegels Wahrheit”, eines überaus notwendigen Teils seiner Ausrüstung, zuwenden. „Schmelztiegel” wird definiert als „Versuchs- und Reinigungsprobe oder -mittel”. Diese Definition macht es dem Wissenschafter klar, daß seine Laboratoriumsarbeit im beständigen Erproben der Wirklichkeit des Guten und der Unwirklichkeit des Bösen besteht. Wenn diese Proben gemacht werden, wird es sich zeigen, daß die göttliche Wissenschaft die Menschen von falschen Lehren befreit. In „dem Schmelztiegel Wahrheit” verlieren falsche Annahmen ihren Wirklichkeitsanschein, mit Macht bekleidete und organisierte Irrtümer zerfallen in nichts, und die Trugvorstellungen des Bösen werden schließlich aufgelöst.

Sind diese Forderungen erfüllt, so ist der im Gebrauch der Laboratoriumsausrüstung erfahrene wissenschaftliche Christ vorbereitet, die Werke zu tun, die der Meisterchrist befohlen hat. Wenn er willig und gehorsam ist, wird er finden, daß es kein wirkliches Hindernis für geistigen Fortschritt und kein Problem gibt, das nicht durch die göttliche Wissenschaft gelöst werden kann. Er wird keine Enttäuschungen erleben, wenn er seiner Arbeit „im Laboratorium der unendlichen Liebe” ehrlich nachgeht. Der Wissenschafter verläßt sich bei allen seinen Untersuchungen der Vorgänge des Guten auf den geistigen Sinn. Dieser Sinn erkennt die Elemente des Lebens und trennt sie von den sogenannten Elementen des Irrtums. Er wird finden, daß es in Wirklichkeit keine widerstreitenden Elemente gibt, sondern daß alles gut ist und in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes geschieht. Er wird auch die Macht des Menschen als Gottes Widerspiegelung gewahr werden und so des Menschen gottgegebene Herrschaft beweisen.

Das Laboratorium der Liebe bietet auch Gelegenheit zur Aufklärung über wahre Wesenheiten. Der Wissenschafter nimmt wahr, daß es von größter Wichtigkeit ist, bei seiner ganzen Arbeit nur die Gedanken Gottes zu gebrauchen, damit jede Handlung das Wesen der Gottheit in sich haben möge. Die Gedanken und Handlungen des Christlichen Wissenschafters sollten von dem Wesen der Geistigkeit erglühen; denn dann sind sie mächtig zu heilen. Was für erhabene Gedanken müssen das Handeln Jesu bestimmt haben, als er vom Volk in der Wüste sagte: „Es ist nicht not, daß sie hingehen”— und dann die fünf Brote und die zwei Fische nahm und dankte und die fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder, speiste!

Auch geistiges Forschen enthüllt die Kräfte des Weltalls Gottes. Der materielle Wissenschafter arbeitet oft mit Kräften, die seiner Ansicht nach gut und böse sind. Aber der Christliche Wissenschafter findet, daß überall nur die Kräfte des Guten am Werke sind; denn die sogenannten materiellen Kräfte existieren in Wirklichkeit nicht. Die Wirkung der Kräfte des göttlichen Gemüts ist die Fortdauer der ewigen Tatsachen des Seins. Sie enthalten keine zerstörenden Elemente, keine Elemente des Zufalls. Diese Kräfte haben ihren Ursprung in der unendlichen Liebe; sie wirken im Reiche der geistigen Wirklichkeit und erzeugen immer Harmonie. Alles, was der Christliche Wissenschafter in seinem Laboratorium entdeckt, nützt der Menschheit.

Wenn der Wissenschafter fortschreitet, wird er „die Alchimie des Geistes” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 422) gewahr, die mit den falschen Annahmen Sünde, Krankheit und sogar Tod aufräumt. Er nimmt wahr, daß diese geistige Alchimie, die bösen Glauben zerstört, die menschliche Erfahrung gründlich bessert. Er sieht, daß solche Änderungen vom materiellen Sinn zum geistigen Verständnis durch unser beharrliches Annehmen und Gebrauchen der göttlichen Wahrheit und nicht durch einen plötzlichen Übergang vollbracht werden. Sie sind das Ergebnis von Tagen und Jahren, die im Laboratorium der Liebe mit Erproben und Erprobtwerden zugebracht werden.

Vielleicht die erste Erprobung des Christlichen Wissenschafters im Laboratorium wird seine eigene Aufrichtigkeit durch Besserung betreffen. Er wird sein Beten prüfen und sehen, ob er dadurch andere wirklich mehr liebt. Durch metaphysisches Heilen wird er Jesu Äußerungen erproben. Er wird des Meisters unfehlbare Wissenschaft durch das Verständnis und die Befolgung der Gesetze des göttlichen Prinzips in seinem täglichen Leben beweisen. Er wird die Nichtsheit der Sünde durch das Aufgeben des Glaubens an die Wirklichkeit der Sünde beweisen. Und er wird sich von Gott, dem Guten, in allen Punkten erproben lassen.

Alle Schriften Mrs. Eddys enthüllen die göttliche Wissenschaft der Lehren und Beweise Jesu. Wir können ihre Entdeckung nicht völlig verstehen, wenn wir sie nicht als die Wissenschaft des Christentums erkennen und anwenden, wenn wir nicht ihre ewigen Gesetze erforschen und beweisen. Unser Denken sollte immer für die endlosen Enthüllungen der Wirklichkeit offen sein. Laßt uns die tieferen Bedeutungen dieser Wissenschaft erforschen, ihre Gesetze beweisen und die reichen Segnungen empfangen! Jeder Tag ist „das Laboratorium der unendlichen Liebe”, worin wir fortfahren können, die Wissenschaft Gottes zu erproben und intelligent anzuwenden.

Gleichviel wo der Christliche Wissenschafter sein mag, ob in unheilvollen Lagen, in einem fremden Lande, von anscheinend unbarmherzigen Verfolgern verfolgt, mit überwältigenden Lasten und leeren Händen, allein oder von dem Wogen der furchterfüllten Menschheit bedrängt, stets kann er in dem Bewußtsein der Nutzbarkeit des Gesetzes Gottes Zuflucht finden. Er kann durch Anrufung dieses Gesetzes aus jeder Zwangslage, von jedem bösen Umstand befreit werden, und er wird jeden gehorsamen Schritt durch wissenschaftlichen Beweis gestützt finden. Der Weg wird beständig klarer werden, weil ihm die Einheit und Allheit des Geistes immer klarer wird. Jeder Beweis des Guten wird die Wirksamkeit der göttlichen Liebe enthüllen. Und so wird er die ermüdende Runde sterblichen Träumens verlassen und in die Freude des ewigen Lebens eingehen.

Laßt uns bei unserer Arbeit in unserem Laboratorium eingedenk sein, daß es nur ein Gemüt gibt! Dieses Gemüt tastet nicht nach der Wahrheit, sondern ist die Wahrheit, die sich selber offenbart. Uns allen stehen Prüfungszeiten bevor. Der Materialismus macht große Ansprüche, die verneint werden müssen. Laßt uns keine bloßen Stümper in der Wahrheit sein, sondern laßt uns willig sein, der Wissenschaft und ihren Gesetzen allezeit zu gehorchen, blinde Annahmen gegen geistiges Verständnis auszutauschen, alles durch das Vergrößerungsglas des Geistes zu betrachten und demgemäß zu handeln!

Wir wissen, daß unsere Erfordernisse geistig sind, wir haben unsere wahre Ausrüstung gefunden, und der Weg vor uns ist von der göttlichen Liebe bereitet. Was kann uns hindern, der Wahrheit zu gehorchen? Wenn wir gehorsam sind, werden wir finden, daß das Heilen blüht; denn das göttliche Gesetz stützt unsere aufrichtigen Bemühungen zu heilen. Unsere Führerin schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 361): „Wenn jede Form und jede Art des Bösen für den menschlichen Gedanken verschwinden und Weichtier und Strahltier geistige Begriffe sind, die für einen Schöpfer zeugen—dann ist die Erde voll Seiner Herrlichkeit, und die Christliche Wissenschaft hat alle menschliche Philosophie in den Schatten gestellt, und das Sein wird in überraschendem Widerspruch mit menschlichen Annahmen verstanden; und Sokrates, Plato, Kant, Locke, Berkeley, Tyndall, Darwin und Spencer sitzen Jesu zu Füßen”.

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