In der Offenbarung des Johannes lesen wir: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir”. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft mit dem Christus, der Wahrheit, wohnt jedem Herzen inne. Aber oft werden diejenigen, die krank und verwirrt sind, den himmlischen Besucher erst gewahr und öffnen ihm dankbar die Tür, wenn Anfechtungen uns hart bedrängen. Und was für eine Freude, was für ein Vorrecht es ist, mit dem Christus in Gemeinschaft zu sein! Was für Segnungen der Gelassenheit, des Friedens und der Weisheit kommen, wenn wir den Christus in unser Bewußtsein aufnehmen!
Wir sollten uns täglich vom Prinzip statt von Personen leiten lassen und uns auf Gott statt auf unser eigenes oder eines andern Urteil verlassen. Mary Baker Eddy schreibt in „Rückblick und Einblick” (S. 82): „Im allgemeinen gilt die Regel, daß meine Schüler ihre Schritte nicht von anderen Schülern beaufsichtigen lassen sollten, selbst wenn diese Lehrer und Ausüber desselben segenspendenden Glaubens sind”. Und sie fügt hinzu: „Die größte Macht und das stärkste Wachstum ist immer von den treuen Schülern erreicht worden, die sich auf die Führung des göttlichen Prinzips und nicht auf sich selber verlassen”.
Wir können jedoch oft Hilfe voneinander empfangen, vorausgesetzt daß jeder aufrichtig das göttliche Gebot sucht. Manchmal kommt weiser Rat durch die Worte eines Freundes, dem es gelungen ist, die richtige Lösung unseres Problems klarer zu sehen als wir selber. Demut ist die offene Tür zu der göttlichen Liebe. Ernste Christliche Wissenschafter können hilfreich miteinander austauschen, was sich ihnen beim Ausarbeiten eines vorgeschlagenen Plans oder beim Heilen einer schwierigen Lage in der Kirche entfaltet hat. Und Kirchenversammlungen werden hilfreicher sein, wenn die Mitglieder demütig auf die Äußerungen der Wahrheit warten lernen. Dann wird bloße menschliche Meinung in der Tat in zunehmendem Maße weniger laut werden und nach und nach aus den Erörterungen verschwinden. „Verschiedene Meinungen in der Wissenschaft sind geisttötend”, schreibt unsere Führerin Mrs. Eddy (Miscellaneous Writings, S. 265), und sie fügt hinzu: „Alle müssen ein Prinzip und dieselbe Regel haben; und alle, die dem Prinzip und der Regel folgen, sind darüber nur einer Ansicht”.
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