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Sich auf das Prinzip statt auf Persönlichkeit stützen

Aus der Juni 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Offenbarung des Johannes lesen wir: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir”. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft mit dem Christus, der Wahrheit, wohnt jedem Herzen inne. Aber oft werden diejenigen, die krank und verwirrt sind, den himmlischen Besucher erst gewahr und öffnen ihm dankbar die Tür, wenn Anfechtungen uns hart bedrängen. Und was für eine Freude, was für ein Vorrecht es ist, mit dem Christus in Gemeinschaft zu sein! Was für Segnungen der Gelassenheit, des Friedens und der Weisheit kommen, wenn wir den Christus in unser Bewußtsein aufnehmen!

Wir sollten uns täglich vom Prinzip statt von Personen leiten lassen und uns auf Gott statt auf unser eigenes oder eines andern Urteil verlassen. Mary Baker Eddy schreibt in „Rückblick und Einblick” (S. 82): „Im allgemeinen gilt die Regel, daß meine Schüler ihre Schritte nicht von anderen Schülern beaufsichtigen lassen sollten, selbst wenn diese Lehrer und Ausüber desselben segenspendenden Glaubens sind”. Und sie fügt hinzu: „Die größte Macht und das stärkste Wachstum ist immer von den treuen Schülern erreicht worden, die sich auf die Führung des göttlichen Prinzips und nicht auf sich selber verlassen”.

Wir können jedoch oft Hilfe voneinander empfangen, vorausgesetzt daß jeder aufrichtig das göttliche Gebot sucht. Manchmal kommt weiser Rat durch die Worte eines Freundes, dem es gelungen ist, die richtige Lösung unseres Problems klarer zu sehen als wir selber. Demut ist die offene Tür zu der göttlichen Liebe. Ernste Christliche Wissenschafter können hilfreich miteinander austauschen, was sich ihnen beim Ausarbeiten eines vorgeschlagenen Plans oder beim Heilen einer schwierigen Lage in der Kirche entfaltet hat. Und Kirchenversammlungen werden hilfreicher sein, wenn die Mitglieder demütig auf die Äußerungen der Wahrheit warten lernen. Dann wird bloße menschliche Meinung in der Tat in zunehmendem Maße weniger laut werden und nach und nach aus den Erörterungen verschwinden. „Verschiedene Meinungen in der Wissenschaft sind geisttötend”, schreibt unsere Führerin Mrs. Eddy (Miscellaneous Writings, S. 265), und sie fügt hinzu: „Alle müssen ein Prinzip und dieselbe Regel haben; und alle, die dem Prinzip und der Regel folgen, sind darüber nur einer Ansicht”.

Wenn wir in unserem täglichen Leben mit der Liebe wandeln lernen, indem wir Grollanwandlungen und bloß persönliche Erwägungen zurückweisen und den Versuchungen, auf müßiges Gerede zu horchen und es weiterzugeben, widerstehen, finden wir, daß wir in zunehmendem Maße die Kraft zu heilen und zu segnen gewinnen. Wir verlassen uns mehr auf Gott allein und vertrauen uns allezeit seiner Führung an. Dann werden unsere Beziehungen daheim und außer dem Hause besser, und in Kirchenversammlungen oder in unseren Arbeitsstätten sind unsere Gedanken und Äußerungen heilender. Wir verlassen uns nicht mehr allzusehr auf unsere Freunde oder Angehörigen, noch erwarten wir Erfolg und Beförderung im Geschäft von einer menschlichen Persönlichkeit oder durch persönlichen Einfluß.

Der Christliche Wissenschafter lernt nach und nach seine Belohnung nicht von Personen, sondern vom Prinzip erwarten. Er gewinnt Vertrauen in seine Fähigkeit, die göttliche Intelligenz widerzuspiegeln. Wir können aus dem Leben vieler Bibelgestalten, besonders aus dem Leben Josephs lernen, der sein ganzes Leben lang bei Gott Hilfe suchte. Durch seinen beständigen Verlaß auf Gott gewann er das Vertrauen der Beamten und erntete viele Ehrungen, und er hielt stets an seiner himmlischen Vision fest. Als er ungerecht angeklagt und ins Gefängnis geworfen wurde, ließ er sein Licht leuchten. Dort wie überall diente er und übernahm Verantwortungen. Wir lesen: „Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn der Herr war mit Joseph, und was er tat, dazu gab der Herr Glück”.

Wir können viel aus dem Leben Mose’s lernen. Während er seine Herde in der Wüste hütete, brachte ihm seine Gemeinschaft mit Gott Stärke, und er gewann den Mut, das göttliche Gebot auszuführen und die Kinder Israel aus Ägypten zu führen. Er wurde daran erinnert, daß er diese Arbeit werde nicht allein tun müssen, sondern daß Gottes Macht immer gegenwärtig sein werde, ihm zu helfen. „Ich will mit dir sein”, mahnte ihn Gott.

Wenn die Menschen standhaft bei Gott bleiben lernen, auf Seine Stimme horchen und ihr gehorchen lernen, beginnen sie geistig fortzuschreiten, und dies ist der allein wahre Fortschritt. Ihre Gedanken beginnen sich dem Gesetz Gottes gemäß natürlich zu entfalten. Diese Entfaltung kann nicht durch menschlichen Willen oder bloßes persönliches Verlangen oder auf den Wunsch übereifriger Freunde erzwungen werden. Mrs. Eddy schreibt (Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901, S. 20): „Der Christliche Wissenschafter ist allein mit seinem eigenen Sein und mit der Wirklichkeit der Dinge”. Hüten wir uns, daß wir uns nicht in die Arbeit der Liebe mischen, indem wir versuchen, unseres Bruders Beweis des Guten auszudenken! Laßt uns unsere eigene geistige Entfaltung schützen, indem wir wissen, daß sie nicht gestört werden kann! Mögen wir doch alle die Goldene Regel in dieser Hinsicht besser befolgen und immer beten, daß die Liebe uns zeigen möge, wenn wir einem andern einen liebevollen Rat erteilen und wenn wir schweigen sollen; wenn wir auf Rat hören und wenn wir uns ruhig zurückziehen sollen, um mit dem Vater eins zu sein. Paulus sagte: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus”. Alle haben das Vorrecht, ja die Pflicht, ihre Einheit mit dem Prinzip zu beweisen. Laßt uns unsern Beweis dieser Einheit nicht durch mentale Gleichgültigkeit verzögern!

Verlaß auf Gott macht erfinderisch und entfaltet „Geistesgegenwart”. Der wahre Wissenschafter weiß, was er in dringender Not zu tun hat. Er zeigt „Geistesgegenwart”, weil er weiß, daß das eine Gemüt immer gegenwärtig ist, und daß es nicht viele Gemüter gibt. Das Verständnis dieser Tatsache beseitigt Verwirrung und enthüllt das rechte Vorgehen.

Jesus sagte: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch”. Der Christliche Wissenschafter weiß, daß wahre Herrschaft, wahre Regierung, von Gott ist. So schützt er sich vor allen irrigen Gedanken und wird unfehlbar geleitet. Gerechte Regierung muß von allen Völkern bewiesen werden, und jeder einzelne, der versteht, daß in Wirklichkeit Gott allein regiert, hilft der Welt aus ihrem Teilnahmlosigkeits- und Grausamkeitstraum aufwachen. Wer die Allheit Gottes sieht und sie auch nur in kleinem Maße beweisen kann, wird den Glauben an den schließlichen Sieg des Guten auch während der finstersten Tage nicht verlieren. Er wird das Himmelreich—die Regierung des Prinzips—durch seinen persönlichen Beweis der Allgegenwart Gottes auf die Erde bringen helfen.

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