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Was ist Freiheit?

Aus der Juni 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn man den ersten besten Menschen, der einem auf der Straße begegnet, fragte, was Freiheit sei, woher sie komme und warum wir sie lieben, dürfte seine Antwort wohl nicht sehr befriedigend oder vollständig sein. Wenn man dieselbe Frage an den zweiten oder dritten Menschen richtete, dürften auch deren Erwiderungen nicht viel zu unserem Verlangen nach einer klaren Antwort beitragen.

Dies zeigt, daß wir alle über das, was wir Freiheit nennen, etwas lernen können. Sie ist, wie wir zugeben, für uns so lebenswichtig, daß wir alle menschlichen Dinge opfern wollen, ehe wir sie uns nehmen lassen wollen. Alles Gute, das die große Mehrheit des Menschengeschlechts so natürlich liebt, muß seine Wurzel in etwas haben, was grundlegend und wirklich ist. Es muß der rechten Lebens- und Menschheitsordnung angeboren und unzertrennlich davon sein. Es muß seinen Ursprung in der Ursache aller wirklichen Werte, in Gott, haben und von Ihm ausgehen.

Mrs. Eddy geht direkt an die Quelle aller wahren Freiheit, wenn sie schreibt: „Gottes Sein ist Unendlichkeit, Freiheit, Harmonie und grenzenlose Seligkeit” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 481). „Gottes Sein ist ... Freiheit”. Hier haben wir die Freiheit an ihrer Quelle, in ihrer göttlich lebendigen Substanz. Die Quelle und die Substanz der Freiheit ist Gottes Sein, das ungehemmte, furchtlose, freie Leben. Vergessen wir nicht: Gott ist das Leben, das allein wirkliche Leben in seiner Vollständigkeit. Dieses eine Leben ist das Selbst der Freiheit. Was für eine Entdeckung! Freiheit—unzertrennlich von Gott, unbestreitbar wie Gott, universal wie Gott, den Kindern Gottes innewohnend und ewig unzertrennlich von ihnen. Mit Freiheit kleidet Gott sich und alle Seine Kinder. Seine Freiheit ist ihre Freiheit, ein Zustand der Wirklichkeit.

Menschlich tritt die Freiheit in dem Maße in Erscheinung, wie die Knechtschaft, die dem Bösen, dem sterblichen Gemüt, innewohnt, bloßgestellt und aufgehoben wird. Materielles Denken führt stets zu Knechtschaft. Geistiges Denken erzeugt immer Freiheit. Weil die Sterblichen irrtümlich nicht in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gemüt, sondern mit dem sterblichen Gemüt denken, haben sie sich in selbstauferlegte Knechtschaft verstrickt. Es kostet die Menschen viele wertvolle Jahrhunderte, bis sie hiezu erwachen. Vor fast 20 Jahrhunderten wies der größte Vertreter der Freiheit, den die Welt je gesehen hat, den kristallklaren Weg zur Verwirklichung der gottgegebenen Freiheit des Menschen, als er sagte: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, ... werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen”.

Diese Worte sind unzähligemal wiederholt worden. Ihre wichtige Bedeutung ist selten erkannt worden. Für Jesus war Freiheit ganz eine Sache des Verständnisses der Wahrheit. Welcher Wahrheit? Der einzigen Wahrheit: der wahren Ursache und der wahren Wirkung, des wahren Gottes und des wahren Menschen, und er sagte, sie sei nicht durch bloßes Wünschen oder Erstreben zu haben, sondern durch Erkennen, durch bewußtes Gewahrwerden, daß unser Leben geistig ist, eins ist mit dem unversklavbaren, völlig freien Gott.

Aber die Sterblichen haben beharrlich vorgezogen, die wahre Ursache und die wahre Wirkung, Gott und den Menschen, nicht erkennen zu lernen. Daher haben sie den Weg verfehlt, haben die Wahrheit und die Freiheit, die Hand in Hand damit geht, nicht gefunden. Der Umweg, den sie blindlings gegangen sind, hat den einzelnen und die ganze Welt zu unsagbarem Leiden geführt. Viele sind es müde, sie sind bereit, den ganzen Weg zurückzugehen und die Wahrheit zu suchen, die frei macht. Die Christliche Wissenschaft hilft ihnen. Ihre Zahl wird sehr zunehmen, bis „die Erde voll werden wird von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt”.

Heute kämpfen die Menschen um Freiheit auf dem politischen Gebiet des Denkens, weil sie in der Vergangenheit nicht willens gewesen sind, verständnisvoll darüber nachzudenken. Ihre eigenen Unterlassungssünden zwingen sie, die niedereren Waffen zu gebrauchen, weil sie die höheren Waffen des Geistes verständnislos unbeachtet gelassen haben. Wir wollen uns aber darüber freuen, daß heute genug Liebe zu dem von Gott verliehenen freien Leben in den Herzen der Menschen ist, sie willig zu machen, die unvergänglichen Werte selbst mit den niedereren Waffen, wenn notwendig, zu verteidigen.

Gegenwärtig wird zunächst für Freiheit auf politischem Gebiete gekämpft. Die Menschen fordern Redefreiheit, die Freiheit, ihre Regierung selber zu wählen, die Freiheit, Gott ihrer Erkenntnis gemäß anzubeten. Aber dies alles ist nur ein kleiner Teil der Freiheit, die Gott für uns bereit hat. Es ist nur der Anfang.

Gott hat verordnet, daß die Menschheit frei sein muß von aller Furcht und allem Mangel, von der Knechtschaft aller Sünde, von den Fesseln der Krankheit und der Verunstaltung. Der Tod muß weichen. Er ist der Erzfeind des freien Lebens. Diese Freiheiten sind nur durch verständnisvolles Gebet zu gewinnen. Nichts Geringeres sprengt die Sklavenfesseln materieller Annahmen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns das freiheitbringende Gebet beten. Gesetzmäßig haben wir alle diese Freiheiten schon; denn wir sind tatsächlich jetzt die Kinder des völlig freien Gottes, und als Seine Kundwerdung spiegeln wir die Freiheit Gottes wider und besitzen sie, ja wir müssen sie widerspiegeln und besitzen.

Was für ein Eifer das Herz dessen erfüllt, der sich durch geistige Arbeit und Gebet den Blick klar behält und sich dem Heer des Herrn—dem neuen Israel—anschließt und mit seinen gottgegebenen Waffen göttlicher Ideen kämpft, die jetzige Verwirklichung des wahren Christentums: „Dein Reich komme” zu beschleunigen!

Hier ist das Reich, wo der eine freie Gott mit allen Seinen Kindern die unbedingte Freiheit teilt, die Sein Weltall und Seinen Menschen natürlich und ewig kleidet.

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