Tennyson schrieb: „Wahre Freude ist ruhig”. Dies wird in dem Tumult der heutigen Geschäftswelt von denen geschätzt, die sich nach Frieden und Zuversicht sehnen. Die Christlichen Wissenschafter finden in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” Ermutigung und Heilung. Auf Seite 415 dieses Buchs schreibt Mary Baker Eddy: „Um den Irrtum, der die Störung erzeugt, zu beseitigen, mußt du das sterbliche Gemüt durch die unsterbliche Wahrheit beruhigen und belehren”. Und auf Seite 454 schreibt sie: „Warte geduldig, bis die göttliche Liebe auf den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet”. In beiden Stellen zeigt unsere Führerin, daß Ruhe beim Entfalten der heilenden Wahrheit nötig ist.
Ein Christlicher Wissenschafter mußte eine sehr heikle Arbeit in einer großen Weberei verrichten. Diese Arbeit erforderte Sorgfalt, Genauigkeit und Schnelligkeit. Zuerst schien es ihm fast unmöglich, die erforderlichen Eigenschaften zu erlangen und sie wirksam miteinander zu verbinden, und er wurde entmutigt und verwirrt. Dann fielen ihm die oben angeführten Worte unserer Führerin ein. Plötzlich wurde ihm klar, daß er sich von Ungeduld drängen ließ und sich Sorgen machte, daß er die von ihm verlangte Quote werde nicht fertigbringen können. Von tiefer Dankbarkeit für diese Entfaltung erfüllt, widmete er nun sein Denken still seiner Arbeit, die er dann leicht und freudig verrichtete. Die Erkenntnis „des Irrtums, der die Störung erzeugt” hatte, führte schnell zu dessen Zerstörung.
Heute ist das ruhige, geistige Denken, das die Christlichen Wissenschafter befähigt, den oft sich ihnen darbietenden strengen Forderungen gerecht zu werden, sehr vonnöten. Überall, in häuslichen, gesellschaftlichen, geschäftlichen, politischen, nationalen und internationalen Angelegenheiten werden Arbeiter gebraucht, denen standhafter Verlaß auf das göttliche Prinzip die Hauptsache ist.
Es kann gefragt werden: Woher kommen die Unruhe, die Disharmonie und die Furcht, die in der ganzen Welt zu herrschen scheinen? Im 1. Kapitel des 1. Buchs Mose steht geschrieben, daß die Schöpfung einschließlich des Menschen ganz geistig und vollkommen ist. Konnte das unwandelbare Gesetz, das das Weltall regiert, auch nur im geringsten von der göttlichen Verordnung abweichen? Alles, was entzweiend zu sein beansprucht, was anders als geistig und vollkommen zu sein beansprucht, wird also durch göttliche Logik auf seine Nichtsheit zurückgeführt. Aber die uralte Lüge Materialität scheint bei ihren falschen Ansprüchen zu beharren. Die Christliche Wissenschaft lehrt jedoch ihre Anhänger, das scheinbare Verharren des Irrtums in seinen mannigfaltigen Formen beständig und wirksam zu widerlegen und zu überwinden.
Man kann den Himmel, die Harmonie, hier und jetzt erfahren; denn der Himmel, die Harmonie, ist im geistigen Bewußtsein. Christus Jesus verstand die geistig mentale Art des Weltalls und des Menschen so klar, daß er die angemaßte Macht des Bösen, die sich in Sünde und Krankheit bekundete, zerstören konnte. In großer Furcht baten ihn seine Jünger bei einem Sturm auf dem Meer um Hilfe; aber er fragte ruhig: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?” Für sein erhabenes Denken gab es nichts zu fürchten. Und er „stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; da ward es ganz stille”. Wie sehr vonnöten doch dieses Verständnis ist! Wie nötig es ist, daß wir bestrebt sind, Jesu Beispiel und seinem Beweis der Herrschaft des Menschen über Irrtum jeder Art zu folgen!
Wenn der falsche Sinn des Selbst gestillt ist und Ruhe herrscht, können wir alle die praktische Wirksamkeit der Worte Jesajas erfahren: „Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein”.
Die Stille, die Vertrauen erzeugt, ist eine geistig tätige Eigenschaft, in welcher das demütige Denken darauf vertraut, daß Gott, das göttliche Gemüt, den Weg weist. Demut zügelt das Ungestüm des menschlichen Gemüts und beruhigt seine Sorge. Wo das aufgeregte Denken vielleicht vergeblich nach Mitteln und Wegen in einer schwierigen Lage suchen würde, führt das ruhige Vertrauen, das auf die Kenntnis der Allgegenwart und Allmacht der Liebe gegründet ist, zu der Lösung.
