Nächst Gott gibt es nichts, worüber die Menschen mehr der Aufklärung bedürfen als der Mensch. Die Christliche Wissenschaft gibt diese Aufklärung. Eine zum Nachdenken anregende Erklärung Mary Baker Eddys, der Entdeckern und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ist (Pulpit and Preß, S. 4): „Ist ein Mensch nicht metaphysisch und mathematisch die Zahl Eins, eine Einheit und daher eine ganze Zahl, von seinem göttlichen Prinzip, Gott, regiert und geschützt?” Eine Einheit ist definiert als „ein Einzelding ... angesehen als ein ungeteiltes Ganzes”.
Wenn wir an die Zahl Eins denken, denken wir an sie als eine Einheit, einen vollständigen und unveränderlichen mathematischen Begriff, der über physische Kraft erhaben ist, weil er in einem Gedankenreich existiert, aus dem physische Kraft ausgeschlossen ist. Diese Einheit ist eine Ganzheit. Sie ist nicht ein Bruchteil oder aus Bruchstücken bestehend. In der Mathematik nimmt die Einheit Eins einen überaus wichtigen Platz ein, den sie ausfüllt, und drückt ihre Tätigkeit in allem den Rechengesetzen gemäß aus, die sie bilden und erhalten.
Der Einzelmensch ist, wie Mrs. Eddy zeigt, eine Einheit, die Zahl Eins, eine ganze Zahl. Seine beständige Vollständigkeit und Ganzheit ist durch das Prinzip, das sein Leben und seine Substanz ist, ewig gesichert. Er steht in keiner Beziehung zu der sterblichen falschen Vorstellung vom Menschen, nach der er eine Einheit zu sein scheinen mag, aber für Bruch, Unvollständigkeit, teilweise Beeinträchtigung, Verfall und Tod empfänglich ist.
Eine wichtige Funktion des Seins eines Sterblichen kann gestört sein, während er im übrigen verhältnismäßig normal bleibt. Seine Bewegung, seine Atmung, seine Verdauung, sein Gesicht oder sein Gehör kann in Unordnung sein, und dennoch funktioniert der ungestörte Teil fast wie gewöhnlich weiter. Das sterbliche Gemüt behauptet, daß es Sterbliche mache und sie dann im Kopf, im Herz, in den Beinen, in den Händen oder in einem andern Teil krank mache.
Wie hilfreich es dann ist, diese Unwahrheit mit der geistigen Tatsache umkehren zu können, mit der Tatsache, daß der Mensch in Wahrheit eine Einheit des Gemüts ist, für deren beständige Ganzheit und „Einheitlichkeit” das Prinzip, Gott, verantwortlich ist! Des Menschen ganzes Sein ist von dem Wesen, der Art, der Gesundheit und der Güte Gottes durchdrungen. Man kann nicht in Teilen, von denen manche gesund, manche ganz wohl sind, an ihn denken. Es gibt keine Teile einer Idee. Des Menschen Sein ist ewig eine Einheit. Was auch für ihn Ursache ist, ist Ursache für seine Ganzheit. Gott gibt ihm Tätigkeit, Gesicht, Gehör, alles, was zu seiner Einheitsart gehört, und Gott fährt fort, auch die Ursache und der Erhalter jeder Fähigkeit, Tätigkeit und Eigenschaft des Menschen zu sein. Eine gute Ursache kann den Menschen nicht in einem Teil oder einigen Teilen und eine böse Ursache in anderen Teilen beeinflussen. Seine „Einheitlichkeit” als Gottes Idee oder Widerspiegelung auf immer zu bewahren, ist Gottes Funktion. Und gerade das tut Gott.
Dies ist ermutigend. Wenn dir der Irrtum einflüstert, daß du ein in Materie verkörperter Sterblicher seist, der in einem oder mehreren Teilen, Organen oder Funktionen gestört werden könne, dann wende dich der wahren Idee zu, daß der Mensch eine Einheit des göttlichen Ausdrucks ist, dessen Ganzheit jeder Erscheinungsform sterblichen Glaubens stets überlegen ist. Seine geistige „Einheitlichkeit” ist seine Rüstung, die in jedem Punkte unverletzbar ist. Diese Einheit ist auf immer eine ganze Einheit, unteilbar, geistig, sittlich, gesund, heilig in ihrer Ganzheit.
Eine Einheit kann nicht eine Mischung von Gegensätzen sein, kann nicht teilweise krank und teilweise gesund, nicht sündhaft an einem Tag und gut am nächsten sein; wohl sehend, aber nicht hörend; verdauend, aber nicht gehend sein. Weil seine Eigenart eine Einheit des göttlichen Lebens ist, ist er eine gesunde, sündlose, sehende, hörende, vollständig harmonisch tätige Einheit. Keineswegs, nie kann er weniger als eine ganze Zahl sein, weniger tun als in seiner vollen Ganzheit das Wesen, die Art und die Tätigkeit Gottes ausdrücken. Weil der Mensch eine Einheit und eine ganze Zahl ist, drückt sein Sein in seiner Ganzheit auf immer die Gesundheit, die Tätigkeit, die Wahrnehmung und die Heiligkeit des göttlichen Prinzips aus, das zu bekunden er lebt. Nichts Geringeres ist der Mensch.
Jesus bewies, daß der Mensch nicht teilweise krank sein kann. Die Blinden, die Stummen, die Tauben, die Lahmen, die Aussätzigen, die Krüppel, die Geisteskranken befreite er. Er verstand, daß der Mensch eine Einheit des göttlichen Ausdrucks ist, und daß die Kräfte Gottes auf immer die Harmonie und die Gesundheit in dieser Einheit nicht teilweise, sondern als ein Ganzes erhalten.
Ist Gott für die Substanz des Handelns, des Gesichts, des Gehörs, der Sprache des Menschen nicht ebenso verantwortlich wie für das Sein des Menschen? Gott offenbart sich in unendlichen Ideen, die alle Einheiten des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe sind. Alle sind individuell; dennoch sind alle in einer vollkommen koordinierten Welt, dem vollen Ausdruck des Gemüts, vereinigt.
In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 427) schreibt Mrs. Eddy: „Der Mensch ist derselbe nach wie vor einem Knochenbruch, nach wie vor der Hinrichtung des Körpers”. Warum? Weil der Mensch geistig, nicht materiell, eine Einheit des Gemüts, eine ganze Zahl, eine Idee ist, deren von Gott gebildete und von Gott erhaltene Ganzheit weder vom sterblichen Gemüt noch von physischen Kräften je gefährdet oder angegriffen werden kann.
Der Christliche Wissenschafter lernt seinen wahren Zustand als Einheit oder ganze Zahl in Gottes Reich beanspruchen. Er weigert sich zu glauben, daß seine oder seines Bruders Eigenart eine materielle, sterbliche Persönlichkeit sei, die teilweise oder als Ganzes krank werden könne. Die wahre Idee, die Christusidee des Seins, zeigt ihm, daß der Mensch als eine Einheit Gottes für Gott und in Gott lebt, wo negative, unwissende, materielle Kräfte ihn nicht erreichen können, und daß er die Ganzheit und die „Einheitlichkeit”, die in natürlicher Weise aus Gottes Allheit und Einheit hervorgehen, furchtlos ausdrückt.
