Unlängst erhielten mehrere Millionen Leute ein amtliches Rundschreiben, worin etwa alle hundert Worte einmal der bekannte Ausdruck „fest bleiben” zweckdienlich und nachdrücklich gebraucht war. Der Ausdruck hat für Christliche Wissenschafter eine auffallende Ähnlichkeit mit den Worten des Apostels Paulus in seinem ersten Briefe an die Korinther, wo er schreibt: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich, und nehmet immer zu in dem Werk des Herrn, sintemal ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn”. Über die Eigenschaft Standhaftigkeit nachdenkend, finden die Christlichen Wissenschafter besonderen Grund zur Dankbarkeit in der Offenbarung Gottes als des göttlichen Prinzips, die durch das Werk ihrer geliebten Führerin Mary Baker Eddy zu ihnen gekommen ist.
Das sich stetig entfaltende Verständnis des göttlichen Prinzips wirft ein immer heller werdendes Licht auf das ewige Wesen Gottes, von dem die darauf beruhende Wahrheit Seiner Vollkommenheit nie getrennt werden kann. In gleicher Weise läßt Seine Vollkommenheit auf Endlosigkeit schließen. Auf diesem unbeweglichen Felsen ist die Menschheit nicht der Betrachtung einer unanfechtbaren, doch kalten und reizlosen Theorie preisgegeben; denn das göttliche Prinzip ist der Vater, und zu allen Zeiten haben die Menschen anerkannt, daß der Vater die Liebe ist. Dieser liebende Vater, Gott oder der Geist, könnte nicht der Vater sterblicher Annahmen sein; denn Sein Sprößling ist die geistige Idee, die Widerspiegelung oder der Ausdruck des göttlichen Gemüts, des unwandelbar Guten. Obgleich menschliche Annahmen den Anschein zu erwecken suchen, daß „Zufall und Veränderung immer am Werke seien”, ist der Mensch ewig das Bild und Gleichnis, der Sohn, die Idee des Geistes und drückt Vollkommenheit und Beständigkeit aus.
Viele erfassen in dieser Zeit weitverbreiteter militärischer Tätigkeit die Weisheit und die Vorteile, dort, wohin sie gestellt sind, festzustehen. Die Christlichen Wissenschafter versäumen nicht, die unendlichen Segnungen wahrzunehmen, die der Lohn derer sind, die in ihrem Verständnis und ihrem Beweis der Unveränderlichkeit des Menschen als der göttlichen Widerspiegelung, des Ausdrucks Gottes, des Guten, standhaft bleiben. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 140): „Der Gott der Christlichen Wissenschaft ist die allumfassende, ewige göttliche Liebe, die sich nicht ändert, noch Böses, Krankheit oder Tod verursacht”. Wenn diese tiefe Wahrheit verstanden wird, kann sie bewiesen werden. Sie zu verstehen und anzuwenden, bedingt eine stets fortschreitende und immer tiefergehende Hingebung an die Wahrheit. Die Erkenntnis durch den geistigen Sinn, daß Gott nicht der Urheber unharmonischer Zustände ist, entwickelt sich, bis auch erfaßt wird, daß diese nie ein Teil Seiner Schöpfung waren. Wenn das geistige Verständnis beständig zunimmt, wird weiter erkannt, daß der ewige vollkommene Gott nichts von unharmonischen Zuständen weiß.
Die Christlichen Wissenschafter bezeugen oft die Heilung, die zu ihnen als Ergebnis der geistigen Standhaftigkeit und Treue gekommen ist, die sie jahraus, jahrein zu bewahren gesucht haben. Unharmonische leibliche Zustände, die sie lang in Knechtschaft gehalten haben mögen, sind verschwunden. Charakterfehler haben einem harmonischeren Leben Raum gegeben; Dankbarkeit ist an die Stelle von Tadelsucht und Unzufriedenheit getreten, während das Denken einen besseren Ausblick gewonnen hat. So ist es gar nichts Seltenes, daß das standhafte Bemühen, im täglichen Leben in die Tat umzusetzen, was einer gelernt hat, ihn befähigt hat, plötzlich zu der freudigen Wahrnehmung zu erwachen, daß er eine schlechte Gewohnheit abgelegt hat, von einer körperlichen Krankheit geheilt worden ist oder eine andere Schwierigkeit überwunden hat. Solche Erfahrungen spornen ihn zum Fortschritt an, und er freut sich, daß er Tag für Tag die Wahrheit zu Hause, im Geschäft oder in der Kirche treu bewiesen hat.
Die Aufforderung zu unerschütterlicher Treue gegen Gott und gegen das Verständnis des Menschen in Seinem Bild und Gleichnis ist die dringendste Aufforderung jedes Tages. Die dem christlich-wissenschaftlichen Heilen zugrunde liegende Wahrheit ist die Vollkommenheit Gottes und Seiner Schöpfung einschließlich des Menschen. Was für eine Aufforderung doch dies ist, bei seiner Arbeit fest zu bleiben! Die Erfahrung lehrt, daß man sein Denken prüfen und es mit der hohen Norm der Vollkommenheit in Einklang bringen muß, wenn es einem nicht gelingt, ein Problem zu lösen. Wie leicht doch das Denken in kritisches Beurteilen entweder einer Person oder der allgemeinen Lage zu verfallen scheint! Wie schnell das sterbliche Gemüt eine Entschuldigung für verzögerte Heilung findet! Man mag das Denken auf die Wege des menschlichen Willens abschweifen oder Rechtfertigung in nutzlosen Dingen finden lassen, die als vernünftig, harmlos oder als die Eingebungen des gesunden Menschenverstandes gelten; aber es ist oft bewiesen worden, daß nur treues Anerkennen der Wirklichkeit des Guten lang für unheilbar gehaltene Irrtümer heilt. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 259): „Das christusgleiche Verständnis des wissenschaftlichen Seins und des göttlichen Heilens umfaßt als Grundlage des Denkens und des Beweisens ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen”.
Der Rat „fest zu bleiben” in dem oben erwähnten Rundschreiben war denen gegeben, die unter dem Druck der Furcht versucht sein könnten, von dem Ort normalen Schutzes zu fliehen. Der Psalmist erklärt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen”. Hier wird die wahre Beziehung des Menschen zu Gott erkannt, die geistig mentale Einheit, worin Schutz, Sicherheit und Harmonie dauernd und unverletzbar sind. Das Erfassen der Wahrheit, daß der Mensch, die Idee Gottes — der einzige Mensch, der wirklich ist — ewig eins mit Gott ist, überwindet das Gefühl der Begrenzung oder des Mangels. Das Kind Gottes kann nie ohne etwas sein, was für seine Bedürfnisse nötig ist. Das unveränderliche Gemüt, das die Quelle alles dessen ist, was wirklich existiert, ist daher die Quelle der Versorgung. Die gegenwärtige Umwälzung ist eine Aufforderung, mental standhaft bei der Wahrheit zu bleiben.
Mangel an rechtmäßiger Versorgung sollte als Irrtumseinflüsterung, die weder Macht noch Intelligenz hat, gesehen werden. Nur das Gute, das Wahre, das Liebevolle und das Vollkommene können ewig sein. Sie bleiben auf immer. Als Jesus die Versuchung in der Wüste überwand, sagte er: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht‘”.
Die gegenwärtige Weltlage ist eine Aufforderung an die Christlichen Wissenschafter, ihrem höchsten Verständnis des Lebens treu zu bleiben. Jetzt ist die Zeit, sich dankbar alles dessen zu erinnern, was uns durch die Offenbarung des unveränderlichen Lebens, der unveränderlichen Wahrheit und Liebe zuteil geworden ist, bei der Wahrheit der Unsterblichkeit des Menschen als der Widerspiegelung Gottes zu bleiben und eingedenk zu sein, daß es keinen Augenblick geben kann, wo Gott und Seine Idee getrennt sein können. Hier und jetzt haben wir die beste Gelegenheit, die Ermahnung unserer Führerin in die Tat umzusetzen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495): „Wenn dich die Trugvorstellung Krankheit oder Sünde in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen. Laß weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, daß die Erkenntnis des harmonischen Lebens — wie das Leben ewig ist — jeden schmerzvollen Sinn oder jede Annahme von dem, was das Leben nicht ist, zu zerstören vermag”.
Die Wahrheit ändert sich nicht. Von Ewigkeit zu Ewigkeit ist Gott das unveränderliche göttliche Prinzip, die Liebe.
