Die Frage künftigen Glücks und Wohlstandes und künftiger Sicherheit steht im Denken von Millionen Menschen allem voran. Das Familienleben ist in unserer Zeit gewaltsam unterbrochen worden, und in der ganzen Welt mußten Menschen, die mitten in einem erfolgreichen Geschäft oder ihrer Ausbildung standen, liebgewonnene Pläne beiseite setzen, um ihrem Vaterland zu dienen.
Was wird die Zukunft bringen? Wird der gewählte Beruf noch Gelegenheiten bieten? Wird die gegenwärtige Erfahrung den Weg für künftige Leistungen ebnen? Diese und viele andere quälende Fragen scheinen immer gegenwärtig zu sein und uns jeweils die Ruhe zu rauben. Werden solche Fragen nicht überzeugend beantwortet, so kann leider die gegenwärtige Leistungsfähigkeit und die künftige Tüchtigkeit durch eine beunruhigende Furcht beeinträchtigt werden.
Zweifel und alle ungewissen Fragen können auf rechte Art und Weise behoben werden, nämlich durch die Vergegenwärtigung, daß unser Vater-Mutter, Gott, Seine Fülle des Guten beständig mitteilt, und daß die Verleihungen der Liebe immer hinreichend sind. Wenn wir uns auf menschliches Planen verlassen müßten, oder gezwungen wären, der Furchtsamkeit, der Ungewißheit oder dem Verhängnisglauben der sterblichen Annahme Folge zu leisten, dann könnten Nur nicht sehen, daß die Zukunft eine frohe Verheißung für uns hat.
Zwischen dem göttlichen Plan des sich unaufhörlich entfaltenden Guten und dem abergläubischen, materialistischen Glauben an ein vorbestimmtes Schicksal besteht ein gewaltiger Unterschied. Wer an ein vorbestimmtes Schicksal glaubt, nimmt an, daß der Tod unvermeidlich sei und den Menschen in einem besonderen, vorherbestimmten Augenblick treffen werde. Aber Gottes Plan für Seine Ideen schließt ewiges Leben in sich. Ja, Gott ist das unendliche Leben, die unaufhörliche rechte Tätigkeit, deren Immergegenwart alle menschlichen Annahmen des sterblichen Gemüts von einem Aufhören und von Begrenzung einschließlich des sogenannten Todes ausrottet.
Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 486) warnt Mary Baker Eddy vor irrigem, sterblichem Denken mit den eindringlichen Worten: „Ach, die Blindheit der Annahme, welche Tod und Materie zu Bedingungen für die Harmonie macht und dabei voraussetzt, daß das Gemüt außerstande sei, Harmonie hervorzubringen! Solange diese irrige Annahme bestehen bleibt, werden die Sterblichen der Annahme nach weiter sterblich und dem Zufall und dem Wechsel unterworfen sein.”
Mrs. Eddys Erklärung ist in der Tat fesselnd. Wir brauchen nicht blindlings zu glauben, wir dürfen nicht blindlings glauben, daß die Materie in irgend einer Form unser Glück und unser künftiges Dasein bestimmen könne; oder daß wir, wenn menschliche Schwierigkeiten unüberwindlich scheinen, durch den Tod aus ihnen herauskommen können. Paulus hat uns gesagt: „Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod.” Wir brauchen also aus einer solch trüben Quelle keine Erleichterung oder Ermutigung zu erwarten.
Wenn wir nicht dem Zufall, der Veränderung, dem Verhängnis, dem Schicksal ausgesetzt sein wollen, sollten wir lernen, die eine sichere Quelle der Versorgung und künftiger Sicherheit nicht bei der Materie, sondern bei dem Geist, nicht beim Tod, sondern bei dem Leben zu suchen. So können wir den göttlichen Plan der Entfaltung des Guten in unsere Alltagsangelegenheiten bringen.
Aber wie kann man für die Zukunft vorarbeiten, wenn die gegenwärtigen materiellen Pflichten so beharrliche Anforderungen zu stellen scheinen? Wenn wir wie der Mann im Gleichnis, der größere Scheunen baute, um seine zunehmenden materiellen Güter unterzubringen, unser wahres Erbe aus einer materiellen Quelle erwarteten, müßten wir wegen dieser schweren Zeiten besorgt sein. Laßt uns jedoch erkennen, daß gerade diese Anfechtungen nur Gelegenheiten sind, zu der geistigen Wirklichkeit zu erwachen und uns über den zeitweiligen Mißstand zu erheben! Dann stellen wir eine dauerhafte geistige Grundlage her, und dies ist das einzig sichere Mittel, jetzt und in Zukunft Wohlergehen und Glück zu erlangen. Vollkommenheit ist jetzt die geistige Tatsache; sie ist in Wirklichkeit immer gegenwärtig, obgleich wir sie zeitweise anscheinend nicht sehen. In unserem Lehrbuch lesen wir (Wissenschaft und Gesundheit, Vorwort, S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.” Was also not tut, ist, daß wir uns auf die göttliche Liebe verlassen, daß wir auf die beständige Fürsorge der Liebe vertrauen, daß wir die unbegrenzten, gütigen Verleihungen der Liebe jetzt annehmen.
Wenn wir den Forderungen, die das Heute stellt, dadurch vollauf gerecht werden, daß wir unser Verständnis des Gesetzes Gottes, dessen geordnete Entfaltung sich uns durch ein beständiges Vertiefen in die Christliche Wissenschaft enthüllt, anwenden, kann unser Heute stets befriedigend, von Gutem erfüllt und ohne Mißton sein, und wir können zuversichtlich einer endlosen Entfaltung lichter morgiger Tage entgegensehen. So werden wir die Verheißung in der von Gott eingegebenen Erklärung unserer Führerin auf Seite 387 in Wissenschaft und Gesundheit beweisen: „Wenn man sich an die Wirklichkeiten des ewigen Daseins hält—anstatt Erörterungen über die unlogische Voraussetzung zu lesen, daß der Tod als eine Folge des Gehorsams gegen das Gesetz des Lebens eintrete, und daß Gott den Menschen für Gutestun strafe—dann kann man nicht um irgend eines Liebeswerkes willen leiden, sondern man wird stärker dadurch.”
