Die Menschheit hat sich immer sehr für ihre Führer interessiert, für die Eigenschaften und charakteristischen Kennzeichen, die Führerschaft ausmachen. Viel Zeit und viele Worte sind darauf verschwendet worden, dieses Thema zu erörtern. Doch die großen Führer der Welt sind vereinzelte Erscheinungen gewesen, während ihrer Nachfolger gar viele waren; mag es daher nicht angebracht sein, der Kunst des Nachfolgens einige Aufmerksamkeit zu widmen? Was macht einen weisen und getreuen Nachfolger aus? Vor allem Erkenntnis—eine wachsame, klare Urteilskraft, die zwischen Prinzip und Personen zu unterscheiden vermag. Das bedeutet sorgfältiges Wägen und Prüfen der Lehren und Handlungsweisen der angeblichen Führer, so daß diese ganz abgesehen von persönlicher Anziehungskraft, Überredungs- und Redekunst oder verführerischen Vernünfteleien beurteilt werden können, da alles jenes einen verlocken könnte, blind einer Persönlichkeit zu folgen. Nur so kann man davor bewahrt bleiben, einer Führerschaft zu folgen, die einen in falsche politische Verbindungen und zum Abgrund des Verderbens führen mag.
Das nächste Erfordernis ist Gehorsam. Niemand kann als ein getreuer Nachfolger angesehen werden, wenn er nicht den dargebotenen Lehren zustimmt und sie unterstützt. Er kann nicht wohl ein in der Ferne folgender Anhänger sein, der einem Führer zustimmt und ihn bewundert, jedoch nicht seine Werke und Worte nachahmt. Er muß die dargebotenen Lehren verstehen, annehmen und beweisen, um ein vollkommener Vertreter derselben zu werden.
Christus Jesus wird von der Christenheit als der Wegweiser angesehen, der seinen Nachfolgern das Licht des Lebens verhieß. Er sagte: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” In dem Maße, wie wir die Lehren Jesu und seine Werke, die den Beweis der Wahrheit dieser Lehren lieferten, erforschen, entdecken wir, daß es sich hier um ein Prinzip handelt, dem wir mit intelligentem Gehorsam und freudigem Herzen folgen können. Wir hören auf, weiterhin dem zu folgen, was Petrus „kluge Fabeln” nennt, und folgen vielmehr den geistigen Tatsachen als unsern Führern. Wir wenden uns ab von den Verlockungen und Illusionen der Sinne zu der Gewißheit und Substanz der Wahrheit, der Macht des Gemüts. Wir lernen den einen allmächtigen Gott kennen, der Sein eigenes Gesetz der Liebe durchsetzt, und wir erkennen unsre wahre Individualität als Ausdruck und Wirksamkeit jenes Gesetzes, das ewiges Leben entfaltet. Auf Seite 31 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” sagt Mary Baker Eddy: „Der lebendige Christus, die praktische Wahrheit, ist es, die Jesus für alle, die ihm mit der Tat nachfolgen, zur ‚Auferstehung‘ und zum, Leben‘ macht.”
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