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Folget dem Licht

Aus der Oktober 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit hat sich immer sehr für ihre Führer interessiert, für die Eigenschaften und charakteristischen Kennzeichen, die Führerschaft ausmachen. Viel Zeit und viele Worte sind darauf verschwendet worden, dieses Thema zu erörtern. Doch die großen Führer der Welt sind vereinzelte Erscheinungen gewesen, während ihrer Nachfolger gar viele waren; mag es daher nicht angebracht sein, der Kunst des Nachfolgens einige Aufmerksamkeit zu widmen? Was macht einen weisen und getreuen Nachfolger aus? Vor allem Erkenntnis—eine wachsame, klare Urteilskraft, die zwischen Prinzip und Personen zu unterscheiden vermag. Das bedeutet sorgfältiges Wägen und Prüfen der Lehren und Handlungsweisen der angeblichen Führer, so daß diese ganz abgesehen von persönlicher Anziehungskraft, Überredungs- und Redekunst oder verführerischen Vernünfteleien beurteilt werden können, da alles jenes einen verlocken könnte, blind einer Persönlichkeit zu folgen. Nur so kann man davor bewahrt bleiben, einer Führerschaft zu folgen, die einen in falsche politische Verbindungen und zum Abgrund des Verderbens führen mag.

Das nächste Erfordernis ist Gehorsam. Niemand kann als ein getreuer Nachfolger angesehen werden, wenn er nicht den dargebotenen Lehren zustimmt und sie unterstützt. Er kann nicht wohl ein in der Ferne folgender Anhänger sein, der einem Führer zustimmt und ihn bewundert, jedoch nicht seine Werke und Worte nachahmt. Er muß die dargebotenen Lehren verstehen, annehmen und beweisen, um ein vollkommener Vertreter derselben zu werden.

Christus Jesus wird von der Christenheit als der Wegweiser angesehen, der seinen Nachfolgern das Licht des Lebens verhieß. Er sagte: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” In dem Maße, wie wir die Lehren Jesu und seine Werke, die den Beweis der Wahrheit dieser Lehren lieferten, erforschen, entdecken wir, daß es sich hier um ein Prinzip handelt, dem wir mit intelligentem Gehorsam und freudigem Herzen folgen können. Wir hören auf, weiterhin dem zu folgen, was Petrus „kluge Fabeln” nennt, und folgen vielmehr den geistigen Tatsachen als unsern Führern. Wir wenden uns ab von den Verlockungen und Illusionen der Sinne zu der Gewißheit und Substanz der Wahrheit, der Macht des Gemüts. Wir lernen den einen allmächtigen Gott kennen, der Sein eigenes Gesetz der Liebe durchsetzt, und wir erkennen unsre wahre Individualität als Ausdruck und Wirksamkeit jenes Gesetzes, das ewiges Leben entfaltet. Auf Seite 31 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” sagt Mary Baker Eddy: „Der lebendige Christus, die praktische Wahrheit, ist es, die Jesus für alle, die ihm mit der Tat nachfolgen, zur ‚Auferstehung‘ und zum, Leben‘ macht.”

Nie hatte der Meister eine treuere und gehorsamere Nachfolgerin als Mrs. Eddy, die so getreulich in seine Fußtapfen trat, daß es ihr möglich war, die Wissenschaft seiner Lehren, nämlich die Christliche Wissenschaft, zu erkennen und der Welt zu übermitteln. Sie wird von den Christlichen Wissenschaftern anerkannt als ihre Führerin und die Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Wie sie ihr nachfolgen können, hat sie ihnen in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 klargemacht, wenn sie auf Seite 34 sagt: „Und zum Schluß, Brüder, harret geduldig auf Gott; erwidert den Fluch mit Segen; laßt euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem; seid getreu, bleibet und wachset im Glauben, im Verständnis und in guten Werken; studiert die Bibel und das Lehrbuch unsrer Kirche; gehorcht genau den bestehenden Gesetzen, und folgt eurer Führerin nur insofern nach, wie sie Christus nachfolgt.”

Es ist angebracht und wichtig, daß wir der Stellung, die unsre Führerin in den biblischen Verheißungen und in der Geschichte einnimmt, gebührende Beachtung schenken und sie richtig verstehen lernen, und auch darüber nachdenken, wie diese Stellung der Welt erklärt, bewiesen und erhalten werden kann. Dies kann am besten geschehen, indem wir erforschen, welchen Platz sie in unserm Herzen und Leben einnimmt, indem wir ihre Führerschaft klar erkennen und ihr nachfolgen, wie sie Christus, der Wahrheit, nachfolgte, und dem Prinzip, das sie uns erklärt hat, wachsamen und unwandelbaren Gehorsam leisten. Um ihr wahrhaft nachfolgen zu können, würde es hilfreich sein, einige der Charaktereigenschaften zu betrachten, die sie auszeichneten, und die auch wir in unserm täglichen Leben entwickeln können. Jemand, der sie kannte, hat oft von ihrer Einfachheit, Sanftmut und Aufrichtigkeit und ihrem Mut erzählt.

Einfachheit ist eine Eigenschaft, die wir wertachten sollten. Sie ist das Gegenteil der Ruhmsucht und gehört zur wahren Größe. Wahre Einfachheit gründet sich auf die Anerkennung des einen Gemüts und freut sich, dieses Gemüt widerspiegeln zu können, unbeeinträchtigt durch den Begriff einer getrennten Individualität, der die Aufmerksamkeit auf persönliche Interessen und Meinungen ablenken würde. „Nichts ist einfacher als Größe”, sagt Emerson. Dies ist die Einfachheit, dessen Synonym Reinheit ist. Sanftmut ist auch ein Zeichen wahrer Größe. Der Psalmist muß dies wohl im Sinn gehabt haben, wenn er sagte: „Wenn du mich demütigest, machst du mich groß.” Wahre Sanftmut, ebenso wie Einfachheit und wahre Demut, ist selbstlos und untrennbar von der Macht der göttlichen Liebe, selbst in ihrem scheinbar strengen und scharfen Tadel. Also tun wir wohl daran, diese Eigenschaft der Sanftmut und ihre unvermeidliche Gefährtin, die Güte, zu pflegen. Man kann immer freundlich in seinem Denken sein, wenn man sich an die große Liebe unsres Meisters erinnert, der Judas seinen Freund nennen und einen andern aus der Zahl derer, die ihm nach dem Leben trachteten, heilen konnte. Einfachheit und Sanftmut sind in ihrer Reinheit keine Zeichen der Schwäche sondern die untrennbaren Begleiter der Macht des Geistes.

Aufrichtigkeit! Das ist wohl die Eigenschaft unsrer Führerin, die wir ganz besonders nachahmen sollten, wenn wir unsre Liebe und Treue für ihr großes Werk beweisen wollen. Die Aufrichtigkeit wird sich Bahn brechen zu Erfolg und Sicherheit; denn, wie Mrs. Eddy in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 203) sagt: „Eine tiefe Aufrichtigkeit ist des Erfolges sicher, denn sie steht unter Gottes Hut.”

Dann gibt es noch eine andere wichtige Eigenschaft, die wir nachahmen sollten, das ist Mut—der Mut, der einen befähigt, sich immer mit dem Geist zu verbünden, statt mit der Materie, die Ansprüche der Sinne stets mit den Wahrheiten der Seele zu überwinden und das Denken und Handeln von diesen Wahrheiten leiten zu lassen, selbst wenn sie der persönlichen Beliebtheit und den persönlichen Interessen oder verlockender Führerschaft zuwiderlaufen. Denn auch wir haben die Versicherung jener Botschaft an Josua: „Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. ... Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.”

Diese einfachen Eigenschaften, die unsre Führerin selbst inmitten erbitterter Verfolgung bei ihren Beziehungen mit der Welt aufrechterhielt, waren der Ausfluß ihres unübertroffenen geistigen Schauens der Allheit Gottes und Seiner vollkommenen Schöpfung und der Nichtigkeit ihres scheinbaren Gegenteils, sowie ihrer Treue diesem Schauen gegenüber und ihrer selbstlosen Liebe, die der ganzen Menschheit Freiheit zu bringen strebte.

Wir folgen unsrer Führerin freudig auf diesem Pfade des Lichts in dem Maße, wie wir uns bewußt von dem göttlichen Prinzip, der Wahrheit, regieren lassen, und so der Welt beweisen, daß wir uns wahrhaft selbst regieren.

Indem wir ihr in solcher Weise nachfolgen, die Wahrheiten ihrer Lehren in geläutertem Leben beweisen, die Kranken heilen und die Wirklichkeit offenbaren, werden wir ihre Stellung in den biblischen Verheißungen beweisen, ebenso wie ihre Stellung in der Geschichte, und ihrem Namen im Herzen der Menschheit einen Altar errichten. Dies ist der Weg, und es gibt keinen andern.

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