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„Die Schönheit der Heiligkeit”

Aus der Juni 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Christlicher Wissenschafter, der geschäftlich in einer andern Stadt weilte, erwachte am Morgen mit heftiger Grippe und Luftröhrenentzündung. Da er später an jenem Morgen bei einer Beratung sein mußte, machte er sich bereit, hinzugehen. Als er jedoch in das Geschäftsviertel der Stadt kam, sand er es unmöglich, weiterzugehen, weshalb er sofort einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber, den er kannte, um Beistand bat. In der Nähe war ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft; er ging dorthin und begann sich sofort gründlich in die Lektionspredigt zu vertiefen. Folgende Worte im ersten Buch der Chronik fesselten seine Aufmerksamkeit: „Betet den Herrn an in der Schönheit der Heiligkeit” (engl. Bibel).

Er sah ganz klar, daß Gott „in der Schönheit der Heiligkeit” anbeten das menschliche Bewußtsein so läutern heißt, daß man den Menschen als das vollkommene Ebenbild seines Schöpfers sehen kann. Er erkannte, daß der Mensch Schönheit und Heiligkeit durch Widerspiegelung besitzt und daher so wenig davon getrennt werden kann, wie ein Sonnenstrahl von der Sonne getrennt werden kann. Auf Grund dieser Wahrheiten begann er seine Fähigkeit geltend zu machen, Gesundheit und Stärke auszudrücken. Sein Zustand besserte sich, so daß er der Beratung beiwohnen und an den Erörterungen teilnehmen konnte. Als er am Spätnachmittag die Heimfahrt antrat, waren mit Ausnahme einer kleinen Schwäche alle körperlichen Anzeichen verschwunden. Am nächsten Morgen war auch die Schwäche geheilt. Es war wieder einmal bewiesen worden, daß „das Wort Gottes lebendig und kräftig ist.”

In der Geschichte von Josaphat ist erzählt, daß eine „große Menge”, die Kinder Moab, die Kinder Ammon und die vom Gebirge Seir, zum Streit gegen ihn ausgezogen waren. In seiner Furcht vor dem Feinde ließ Josaphat ein Fasten ausrufen und betete vor der ganzen Gemeinde „im Hause des Herrn”. Jahasiel, auf den „der Geist des Herrn kam”, ermutigte ihn mit den Worten: „Ihr sollt euch nicht fürchten noch zagen vor diesem großen Haufen; denn ihr streitet nicht, sondern Gott.” Am nächsten Morgen „bestellte” Josaphat „Sänger dem Herrn, daß sie lobten in heiligem Schmuck und vor den Gerüsteten her zögen und sprächen: Danket dem Herrn, denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich.” Infolge dieses Verlasses auf Gott wurde der Feind besiegt.

Das sterbliche Gemüt versucht in unserer Erfahrung oft, uns furchtsam zu machen, indem es uns eine Menge falscher und beunruhigender Bilder vor Augen führt. Zu solchen Zeiten kann es nötig sein, daß wir einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber um Hilfe bitten, um zu sehen, daß nicht wir streiten, sondern Gott. Es hilft uns wenig, unser Vertrauen auf Sterbliches oder Persönlichkeit zu setzen; unerschütterlicher Verlaß auf Gott dagegen befähigt uns, den unharmonischen Zustand zu erkennen und zu überwinden. Wenn wir „die Schönheit der Heiligkeit” preisen, wird der Feind — das sterbliche Gemüt mit seiner Furcht und seiner Krankheit — vernichtet.

Wir beweisen Heiligkeit und Vollkommenheit dadurch, daß wir nur gute Gedanken denken und äußern. Heiligkeit ist keine unbestimmte oder unerreichbare Eigenschaft; sie ist ein Merkmal Gottes, eine wirksame, heilende Kraft, wenn sie verstanden und angewandt wird. Der Apostel Paulus erkannte, daß diese Eigenschaft höchst wichtig ist, nm Gott zu verstehen, und er machte in seinem Brief an die Hebräer darauf aufmerksam: „Jaget nach — dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen.”

Mary Baker Eddy wies ihre Schüler oft auf die Notwendigkeit unaufhörlicher Wachsamkeit hin. Das sterbliche Gemüt ist immer noch eifrig bemüht, das menschliche Bewußtsein durch Verbreitung falscher Ansichten und durch Täuschung zu beherrschen. Es möchte den Christus, die wahre Idee Gottes und des Menschen, töten. Mangel an Wachsamkeit, den Feind als solchen zu erkennen, brachte einem friedliebenden Volk ein Pearl Harbor. Das sterbliche Gemüt hat nur die Macht, die wir ihm geben. Wenn wir ihm Leben, Substanz und Intelligenz absprechen, geht es ihm wie dem Nebel in der Mittagssonne. Es kann manchmal einen langen und schweren Kampf im Denken, kosten, zu erkennen, daß Gott die einzige Macht, das einzige Gemüt und die Liebe ist; aber diese Erkenntnis kommt gewiß und klar.

Wir sollten uns Zeit nehmen, jeden Tag dafür zu arbeiten, daß unser Denken für „die Schönheit der Heiligkeit”, die Vollkommenheit unseres Seins, empfänglich wird und sie preisen. Daniel betete dreimal am Tage, um sein Denken zu vergeistigen. Dies befähigte ihn zu dem schließlichen Sieg über Haß und Rache in der Löwengrube. Es ist viel Arbeit zu tun. Der gegenwärtig nötigen größeren körperlichen Anstrengung kann man mit größerer geistiger Tätigkeit das Gleichgewicht halten.

Sieg und dauernder Friede werden menschlich in Erscheinung treten, wenn man gewahr wird, daß sie geistige Eigenschaften sind, die bewiesen werden können. Friede und Freiheit sind Eigenschaften Gottes, die ewig sind. Sie müssen jedoch durch den einzelnen im menschlichen Bewußtsein zum Ausdruck kommen, damit sie insgesamt in nationalen und internationalen Beziehungen in Erscheinung treten können.

„Die Erlen neigen sich über den Fluß und spiegeln ihre Zweige im Wasser wider”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 330 in „Miscellaneous Writings”, und sie zieht daraus zu unserer Unterweisung die Lehre: „Laßt die Sterblichen sich vor dem Schöpfer neigen und, durch die Klarheit der Liebe gesehen, den Menschen in Gottes eigenem Bild und Ebenbild erblicken, indem sie jeden knospenden Gedanken in die Schönheit der Heiligkeit einreihen.”

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