Es muß bewiesen werden: daß Gott unendlich, vollkommen und ewig ist, und daß der Mensch Gottes vollkommenes Bild und Gleichnis ist.
Diese Aufgabe tritt heute an alle jungen Leute heran. Es ist das Problem des Seins, und es muß durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft, wie sie Mary Baker Eddy enthüllt wurden, gelöst werden. Wir alle müssen uns früher oder später mit dieser Aufgabe befassen; denn sie betrifft das Leben selber. Dieses Leben schließt alles in sich, was gut, bleibend, glückverheißend, friedlich und fortschrittlich ist. Nur wenn wir die verschiedenen Seiten der Aufgabe ausarbeiten, können wir die Genüge und die Befriedigung finden, die die Menschen schon so lange suchen.
Die Christliche Wissenschaft beruht auf dem vollkommenen Prinzip. Dieses Prinzip, das überall die Herrschaft hat, führt unfehlbar zu der schließlichen Lösung der Aufgabe. Auf Seite 465 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy lesen wir: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches, Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.” Aus dieser fesselnden Begriffsbestimmung erkennen wir, daß unser Verständnis des Prinzips, das die Grundlage unseres Überlegens ist, in dem besteht, was wir über Gott wissen. Unser Hauptbedürfnis ist also, die Art und das Wesen Gottes, der Wahrheit, zu verstehen.
„Die Christliche Wissenschaft bringt die Wahrheit und ihre Allerhabenheit, allumfassende Harmonie, die Ganzheit Gottes, des Guten, und das Nichts des Bösen ans Licht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 293). Dies ist der klar feststehende Standpunkt, von dem aus wir arbeiten müssen. Gott, das Gute, ist jetzt und immer unbedingt das All. Nichts, was dem Guten unähnlich ist, was unvollkommen oder vergänglich ist, hat einen Platz in Gottes Allheit, in Seiner „allumfassenden Harmonie”, oder Anteil daran. Es ist daher nichts, es hat keinen Anfang, keine Gegenwart, keine Form. Es hat keine Macht, zu sein oder etwas zu tun.
Da Gott, das Gemüt, das All ist, und der Mensch Gottes Ausdruck, Seine Idee ist, ist der Mensch der Art des unendlichen Gemüts teilhaftig und kennt nur die vollkommene, göttliche Schöpfung. In diesem unbegrenzbaren Bewußtsein ist der Mensch, die Idee, eins mit Gott, ist er von der alltätigen Intelligenz untrennbar.
Wir müssen die Tatsachen der Wissenschaft auf jeden Umstand und jede Begebenheit unseres täglichen Lebens anwenden. Wenn wir nur das, was von Gott kommt, als wirklich und wirksam anerkennen, ist es sofort offensichtlich, daß alles Materielle unwirklich ist; denn es ist in jeder Hinsicht das Gegenteil der unendlichen und unvergleichlichen Wahrheit. Da es der Wahrheit ungleich ist, ist es eine Lüge. Alles, was Materie und ihre Beschränkungen in sich schließt, ist unwahr. Es ist eine Lüge über Gottes grenzenloses Weltall einschließlich des Menschen. Von diesem Standpunkt aus muß man dagegen vorgehen; es ist keine persönliche Lüge über einen einzelnen sterblichen Menschen.
Obgleich der Irrtum, das Gegenteil der Wahrheit, nichts ist, kann er dem unaufgeklärten menschlichen Denken sehr wirklich erscheinen. Krankheit, Gefahr, Leid oder Mangel können die von Gott aufrechterhaltenen Wahrheiten, deren Fälschungen sie sind, tatsächlich auszuschließen scheinen. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß solche Augenscheinlichkeiten Lügen oder falsche Ansichten vom Leben sind.
Auf der Hochschule entstehen manchmal ähnliche Lagen. Beim Lösen einer Rechenaufgabe kann man finden, daß ein Fehler gemacht wurde. Irgendwo hat sich ein Irrtum eingeschlichen. Vielleicht hat man gerechnet, zweimal zwei sei fünf. Obgleich alles andere recht gerechnet wurde, ist wegen der einen falschen Zahl das ganze Ergebnis falsch, und man muß die ganze Aufgabe noch einmal lösen, weil man sonst zu keinem Schluß kommen kann, der dem Prinzip des Rechnens entspricht. Auf Grund von Überlegung und einer durch Übung erlangten Kenntnis prüft man jede einzelne Berechnung dem Prinzip entsprechend. So wird der Irrtum entdeckt und berichtigt. Da die übrige Rechnung recht war, gelangt man bald zur rechten Lösung.
Ebenso kann man, mit dem Problem des Seins beschäftigt, vielleicht einmal eine Krankheitseinflüsterung als wirklich angenommen haben. Der von dem Prinzip regierte Mensch in Gottes Ebenbild drückt ewig Unversehrtheit aus. Wenn man nicht zu dieser Lösung gelangt, muß man sein Denken prüfen. Hält man die Einflüsterung, daß der Mensch von Gott getrennt sein könne, oder daß es eine von Gott getrennte Macht gebe, die Gesundheit durch Krankheit verdrängen könne, für wirklich?
Man muß unbedingt verstehen, daß es keine Wirkung außer dem Guten gibt, weil es keine Macht außer Gott gibt. Die Einflüsterung, daß der Mensch krank sein könne, ist daher eine Lüge. Sie glauben, heißt in der Annahme das Bewußtsein der Allgegenwart Gottes ausschließen. Dies stößt aber das göttliche Prinzip und seine Regel der Vollkommenheit nicht um und beeinträchtigt es auch in keiner Weise. Es führt Krankheit nicht in Gottes Weltall ein. Gott ist die unendliche, unwandelbare Wahrheit, das, was ewig ist. Die Lüge besteht nie. Durch den Glauben, daß sie gegenwärtig und wirklich sei, wird sie nicht gegenwärtig und wirklich. Mag ein Leiden auch noch so schwer oder langwierig scheinen, es besteht doch nicht.
„Die Nichtsheit von nichts ist klar; aber wir müssen verstehen, daß der Irrtum nichts ist, und daß sein Nichts nicht errettet werden, sondern dargetan werden muß, um das Etwas — ja, die Allheit — der Wahrheit zu beweisen”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 346 in Wissenschaft und Gesundheit. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß die Krankheit die Folge einer grundfalschen Annahme ist, und daß sowohl ihre sogenannte Ursache als auch ihre Wirkung Vermutung sind und nicht bestehen. Erkennt man das Nichts des Fehlers, so zieht man das Prinzip zu Rate und lernt die wahre Tatsache behaupten. Das Prinzip, Gott, ändert sich nie. Dadurch, daß man den falschen Glauben aufgibt, kommt die harmonische geistige Tatsache, die während der ganzen unharmonischen Erfahrung unberührt blieb, zur Geltung. Dann ist man bewußt eins mit dem Prinzip, mit dem Gemüt. Spiegelt man das wider, was Gott weiß, so erfreut man sich ununterbrochener Gesundheit und Lebenskraft. Jesaja sagt: „Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Besserung wird schnell wachsen.”
Man beachte sorgfältig, daß man nichts Wirkliches zu zerstören hatte. Die Berichtigung, wodurch die Harmonie erlangt wurde, erfolgte im Denken durch das Aufgeben eines falschen oder verneinenden Gedankens, und das Annehmen der bestimmten, immergegenwärtigen geistigen Idee. Es handelte sich dabei um kein angriffsweises sterbliches Vorgehen.
Durch das Anerkennen, daß Gott das All in allem ist, bleiben wir immer in Übereinstimmung mit dem Prinzip, mit Gott, und dieses Anerkennen schließt jede falsche Annahme aus. Auf diese Art und Weise geben wir die sterbliche Daseinsaufsassung auf, wenden wir uns von der Lüge Disharmonie und Mangel der Wahrheit der unaufhörlichen Harmonie zu, wie die Christliche Wissenschaft sie offenbart. Bei unserem Ausarbeiten des Lebensproblems können wir, so oft eine falsche Annahme ausgerottet ist, siegreich feststellen, daß das, „was bewiesen werden muß”, bewiesen worden ist.
