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Meister über äußere Umstände

Aus der Juni 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn jemand nicht erfolgreich gewesen ist und anscheinend in Verzweiflung unter den Widerwärtigkeiten des menschlichen Lebens zusammenbricht, so wird oft gesagt: „Er war ein Opfer der Umstände.” Eine der Wahrheiten, die am klarsten in den Lehren der Christlichen Wissenschaft dargelegt werden, ist die Tatsache, daß der Mensch, der Ausdruck des göttlichen Gemüts, Macht über die äußeren Umstände hat. Er ist ihr Herr, nicht ihr Opfer. Auf Seite 419 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt uns Mary Baker Eddy, seine Verfasserin, den folgenden weisen Rat: „Tritt jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegen.” Wie kann das geschehen? Durch das Verstehen unsres Einsseins mit jenem göttlichen Gemüt, das alles Bestehende schafft und in unendlicher, ewiger Harmonie regiert. Durch ein eingehendes Studium der Lehren der Christlichen Wissenschaft und ein Befolgen derselben kann ein jeder selbst dieses feststehende Einssein mit dem Gemüt entdecken und seine von Gott gewährte Herrschaft über seine eigenen menschlichen Angelegenheiten fordern.

Auf Seite 90 ihres Werkes „Wissenschaft und Gesundheit” sagt Mrs. Eddy weiter: „Das Zugeständnis des Menschen an das eigne Ich, daß der Mensch Gottes eignes Gleichnis ist, verleiht ihm die Freiheit, Herr über die unendliche Idee zu werden.” Ein jeder von uns, wie hilflos inmitten widriger Umstände er auch immer scheinen mag, kann stets sein Einssein mit Gott und seine wahre Selbstheit als das Ebenbild Gottes in vollem Maße zugeben und sich vergegenwärtigen und auf diese Weise die Freiheit erlangen, „Herr über die unendliche Idee” oder die geistige Wirklichkeit zu werden, und somit Herr über alle äußeren Umstände. So zum Beispiel, wenn er die geistige Wirklichkeit betreffs des Geschäftslebens versteht, so wird er Herr über den menschlichen Begriff des Geschäftslebens. Er lernt verstehen, daß in Wirklichkeit das Geschäft des Menschen die Widerspiegelung des Gemüts ist, der tätige Ausdruck der Eigenschaften des Gemüts in Intelligenz, Ordnung und Liebe. Selbst seine sogenannten menschlichen Geschäfte sind rein gedanklicher Natur, die im eigenen Bewußtsein vor sich gehen und das widerspiegeln, dessen er sich bewußt ist. Hierin, wie in allem andern, ist es also nicht die Art des Geschäfts, was wichtig ist, sondern die eigene mentale Einstellung dazu. Dies hat sich in zahllosen Fällen als wahr erwiesen, von denen einer mir selbst bekannt ist.

Es handelte sich um ein großes Bauunternehmen, das durch die Nachlässigkeit und Verschwendung eines der Teilhaber sehr heruntergekommen war. Große Anleihen waren gemacht worden, und es schien keine Aussicht dafür vorhanden zu sein, daß sie zurückgezahlt werden könnten. Die ganzen Umstände sahen sehr verzweifelt aus. In der Gefahr, sein Heim zu verlieren und kaum noch genug zum Leben zu haben, wandte sich der andere Teilhaber in seiner Verzweiflung hilfesuchend der Christlichen Wissenschaft zu. Allmählich lernte er verstehen, was in Wirklichkeit sein Geschäft war.

Die Wahrheit bestreffs der Gesetze von Angebot und Nachfrage und deren Zusammenwirken wurden ihm klar, ebenso wie die Wahrheit betreffs der wirklichen Natur seines Teilhabers. Er lernte auf Gottes Güte und Gesetz zu vertrauen und dachte nur noch an die reiche und tätige Widerspiegelung der Eigenschaften des Gemüts. Wenn ein Kunde zu ihm kam, so vergaß er den eigenen Gewinn, den das betreffende Geschäft ihm bringen könnte, über dem Eifer, die Interessen des Kunden zu wahren, dem er in bestmöglicher Weise zu dienen suchte. Er fühlte sich ganz glücklich in diesem Dienen, in dem die wahre Ökonomie der Weisheit, Freigebigkeit und brüderlichen Liebe Anwendung fand. Sein Denken und Leben wurden umgewandelt und damit notwendigerweise auch sein Geschäft. Sein Partner verkaufte ihm seinen Anteil, und so hatte er Gelegenheit, ein eigenes erfolgreiches und blühendes Geschäft aufzubauen. Er wurde Herr über die Widerwärtigkeiten, die sich ihm entgegengestellt hatten, durch sein Verstehen und Widerspiegeln des geistigen Gesetzes.

Auf Seite 228 ihres Werkes „Wissenschaft und Gesundheit” sagt unsre Führerin: „Wenn wir dem Befehl unsres Meisters folgen: ‚Sorget nicht für euer Leben,‘ werden wir niemals von körperlichen Zuständen, vom Bau des Körpers oder seiner Einrichtung abhängen, sondern wir werden Herr über den Körper sein, ihm seine Bedingungen vorschreiben und ihn durch Wahrheit gestalten und beherrschen.” Hier wird Herrschaft über körperliche Zustände verhießen durch ein Verstehen der geistigen Wahrheit betreffs des Körpers. Christus Jesus bewies diese Herrschaft für sich selbst und andere, indem er Krankheiten aller Art heilte, wodurch sich die sogenannten Zustände der Sünde, des Mangels, des Todes und des Grabes als unwirklich erwiesen. Im zweiten Kapitel des Evangeliums von Johannes lesen wir, daß Jesus von seinem Körper als „diesem Tempel” sprach und erklärte, daß, wenn dieser zerstört würde, er ihn in drei Tagen wieder aufrichten würde. In seinem Brief an die Epheser stellt Paulus die Behauptung auf, daß es nur „einen Leib und einen Geist” gibt.

Also gibt es nicht zwei Körper, von denen der eine geistig und der andere materiell ist. Der materielle Körper ist eine mytische Schöpfung, der falsche Begriff eines menschlichen Gemüts, das die irrigen Gedanken jenes Gemüts offenbart, seine falschen Auffassungen von Substanz und Intelligenz, seine Befürchtungen und Besorgnisse, seine falschen Gelüste, Freuden und Leiden, allesamt Ergebnisse einer falschen theologischen und physiologischen Erziehung. In dem einen Geist hat der Mensch vollkommenes, unzerstörbares Sein, als Ausdruck der unendlichen und vollkommenen Ideen des Gemüts. Dieses individuelle Sein spiegelt alle Eigenschaften und Fähigkeiten des Gemüts wider, das es hervorbringt, und in dem es in den unwandelbaren Banden der Wissenschaft beschlossen ist. Also hat der Mensch in Wahrheit einen unzerstörbaren, harmonischen und ewigen Körper.

Durch diese Erkenntnis der Wahrheit in bezug auf den Körper erlangt man Herrschaft über den falschen Begriff betreffs des Körpers als eines materiellen Organismus und wird befähigt, ihm „seine Bedingungen vorzuschreiben und ihn durch Wahrheit zu gestalten und beherrschen”. Wenn man diese Herrschaft ausübt, so wird man finden, daß man Herr wird über alle äußeren Umstände, die mit seinem Wohlbefinden verbunden sind. Er wird finden, daß er in Gesundheit, Fülle und schöner Umgebung erhalten wird, beschäftigt in zweckdienlichen Wirksamkeiten, die allesamt sein beweisbares Verständnis von dem „einen Körper und dem einen Geist” offenbaren.

Von dem falschen Begriff, daß der Mensch von Gott getrennt und von persönlicher Kraft außerhalb des Prinzips abhängig ist, kommt die allgemeine Annahme, daß er ein Spiel der äußeren Umstände ist. Die Ordnung des göttlichen Prinzips wird umgekehrt, und einer glaubt, daß sein Sein abhängig ist von seinem Tun — daß er etwas tun muß, um etwas zu sein — daß er weltliche Ehren, wichtige Stellungen erlangen muß, oder auch großen Reichtum, um Macht und Ansehen zu besitzen, um als erfolgreich und als Meister über die Umstände betrachtet zu werden. Mrs. Eddy spricht niemals von der Wissenschaft des Tuns, des Habens oder des Bekommens. Sie spricht von der Wissenschaft des Seins. Im Lichte dieser Wissenschaft sehen wir, daß keine hohe Stellung, keine weltlichen Ehren zu der Würde, der Macht oder dem Ansehen des Menschen im Ebenbild und Gleichnis Gottes hinzufügen können; sondern daß der Mensch in sich selbst der Ausdruck der wahren Macht und Autorität ist. Sein Tun ist das Ergebnis seines Seins, und sein wissenschaftliches rechtes Denken ist höchst einflußreich in den Angelegenheiten der Welt. Wegen seines Einsseins mit Gott spiegelt er die Macht Gottes wider. Er übt diese Macht aus, und so ist er nicht nur Herr über seine eigenen Umstände, sondern er ist ein machtvoller Faktor in dem großen Werk, der Welt Erleuchtung, Frieden und rechte Regierung zu bangen.

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