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Auferstehung und Himmelfahrt

Aus der Juli 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einem Zeitalter des Materialismus, der Finsternis und des Aberglaubens gab unser gesegneter Meister Christus Jesus seinen Zeitgenossen und folgenden Geschlechtern durch seine Lehren und sein Beispiel das herrliche Licht einer göttlicheren Erkenntnis Gottes. Die Taten, die er vollbrachte in Erfüllung seiner Worte: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen”, erweckten das menschliche Bewußtsein zu der Wahrnehmung und einem gewissen Verständnis der unvergänglichen oder unsterblichen geistigen Art des Menschen. Sein Beispiel war in der Tat die Morgendämmerung, die über der Finsternis und Wirrnis unter den Erdenbürgern anbrach.

Von Anfang seiner Laufbahn an enthüllte er die Lehre des ewigen Lebens in immer höherem Grade, bis in seiner Auferstehung und Himmelfahrt der Höhepunkt erreicht war. Als er seinen Jüngern drei Tage nach der Kreuzigung in derselben fleischlichen Gestalt wie zuvor erschien, „bewies er”, wie Mary Baker Eddy auf Seite 44 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt, „daß das Leben todlos, und daß die Liebe Meister des Hasses ist.” Er erfüllte eine persönliche und eine allumfassende Bestimmung, und die Lehre genügt für alle Zeit.

Christus Jesus ist unser Wegweiser, und was er tat, ist für uns von höchster Bedeutung. Als der Meister über den irdischen Gesichtskreis derer, die um ihn waren, emporstieg, muß ihm sein den körperlichen Sinnen unsichtbares, unkörperliches Selbst offenbar geworden sein. Auf Grund dessen, was er tat, ist es auch andern möglich, durch das Überwinden des Todes oder des Todesvorgangs seinem Beispiel nachzueifern. Die Auferstehung und die Erhebung über alles Irdische und Materielle ist das Ziel, das uns der Meister gesteckt hat, und die Christliche Wissenschaft zeigt klar, was unter diesen Stufen geistigen Fortschritts und Aufstiegs zu verstehen ist.

Paulus sagt: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.” Dies zeigt klar, daß ein fleischliches oder sterbliches Gesinntsein nicht bloß in dem Augenblick des Hinscheidens vorhanden ist, sondern vielmehr ein schon lang bestehender mesmerischer Zustand, schon lang bestehendes falsches Denken ist. Ein solches fleischliches Gesinntsein kann sich über eine Reihe von Jahren erstrecken. Der Tod ist also keine Begebenheit eines Augenblicks, sondern er ist ein Traumzustand falschen Denkens.

Die Taufe des Geistes findet statt, sooft dieses falsche Denken berichtigt wird. Das geistige Gesinntsein, das, wie Paulus sagt, „Leben und Friede” ist, tritt im menschlichen Denken und Leben in Heilungen zutage. Dieser Heilungsvorgang muß unaufhörlich fortschreiten, bis aller Irrtum aus dem Denken der Menschheit ausgerottet ist. Jesus heilte vor seiner Kreuzigung und Auferstehung Übel aller Art—Sünde, Leid, Mangel, Zwietracht und Krankheit. Diese Beweise, ein Zeichen des aufsteigenden Denkens des einzelnen, sind für den Fortschritt unerläßlich.

Durch das verklärte Verständnis, daß Gott das Leben ist, konnte Christus Jesus das Mägdlein (Matth. 9, 18; 19; 23–25) und den Jüngling, den Sohn der Witwe (Luk. 7, 12–15), und den Mann Lazarus, der nach dem Bericht in der Bibel vier Tage tot gewesen war, von den Toten auferwecken. Die leibliche Wiederherstellung des Lazarus durch den Meister bedeutete eine höhere Stufe der geistigen Entfaltung Jesu; denn es erforderte zweifellos ein größeres Verständnis, Lazarus aufzuerwecken, als das Töchterlein des Jairus oder den Sohn der Witwe zu Nain aufzuerwecken.

In dem noch höheren Beweis seiner eigenen Auferstehung aus dem Grabe konnte Jesus seinen immer fortschreitenden Beweis über das sterbliche Dasein seinen Jüngern faßlich machen. So erfüllte er jede Forderung der Erprobung, als er sich über das Materielle erhob.

Mrs. Eddy sagt uns in Wissenschaft und Gesundheit (S. 75): „Wenn du dich und andere aus der Annahme zu erwecken vermagst, daß alle Menschen sterben müssen, dann kannst du Jesu geistige Kraft ausüben, die Gegenwart derer wieder hervorzubringen, die da glaubten, sie wären gestorben—aber auf keine andere Art und Weise.” Bei der Verklärung auf dem Berge hatte Jesus drei seiner Jünger bei sich, und „da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.” Bewies Jesus in diesem Falle nicht sich selber die geistige Tatsache, daß er „die Annahme” überwunden hatte, „daß alle Menschen sterben müssen”? Denn hier stand er in Gegenwart von Mose und Elia. Überdies sah der Meister auf diesem Berg der Offenbarung, wo sein Bewußtsein verklärt wurde, seinen eigenen Sieg über den Tod voraus und sprach darüber, als er den drei Jüngern auf dem Wege den Berg hinab gebot: „Ihr sollt dies Gesicht niemand sagen, bis des Menschen Sohn von den Toten auferstanden (engl. Bibel: wieder auferstanden) ist.” Dieses Wort „wieder” ist in der Tat bedeutsam; denn es weist unverkennbar auf die geistige Tatsache hin, daß Jesus schon dort den Tod überwunden hatte. Das Denken der drei Jünger, die ihn begleiteten, muß nach dieser Erfahrung hoch genug gehoben gewesen sein, um einigermaßen den Glauben aufzugeben, daß Leben in der Materie sei, und auf die herrliche Tatsache des göttlichen Lebens einzugehen.

Heute stehen wir am Anfang eines neuen Zeitalters, der Herrschaft der endgültigen Offenbarung der Wahrheit—der Wissenschaft des Christus oder der Christlichen Wissenschaft. Der Abschluß eines Zeitalters und der Anfang eines neuen, das von einer höheren Offenbarung der Wahrheit zeugt, sind in der menschlichen Erfahrung gewöhnlich durch Unruhe und Umwälzung, die Folge der Gährung gekennzeichnet, die einsetzt, wenn das Kommen geistigen Lichts irrige Annahmen zerstört. Wenn sich die Wolken zerteilen und der Rauch der Schlacht verweht, können wir die neue Dämmerung sehen. Was aus dieser Zeit hervorgehen wird, hängt zum großen Teil von den Christlichen Wissenschaftern ab; denn sie müssen für die Offenbarung, die Christliche Wissenschaft, zeugen und diesem Zeitalter durch Beweis die Herrschaft des göttlichen Prinzips bringen, zu deren Aufrichtung unter den Völkern der Erde sie durch größere Läuterung und Vergeistigung des Denkens beitragen können.

Wir beginnen heute den geistigen Aufstieg, den Christus Jesus vollendete. Die Christliche Wissenschaft, die uns das Werk des Meisters, seine Auferstehung und Himmelfahrt, verständlich macht, enthüllt ferner, daß auch wir, wie er es tat, jeden Sinn von Materialität, allen Glauben an ein materielles Dasein, überwinden müssen. Unser Wachstum wird in dem Verhältnis beständig und sicher sein, wie wir Gott über alles lieben und das Denken durch unablässiges Gebet und durch Hingabe zu läutern und zu vergeistigen suchen. Die göttliche Liebe stützt und erhält uns den ganzen Weg entlang bei unserer aufwärts führenden Wanderung, und wir werden ganz bestimmt auf dem Berg der Offenbarung stehen und sehen, daß die Schöpfung geistig und göttlich ist. Unsere Auferstehung und unser Aufstieg sind die unumgänglichen Gebote des ewigen Gottes, der das Leben ist. Unsere Entfaltung in dem geistigen Verständnis Gottes und Seines Christus, und die freudige Aufgabe, im Denken und Beweisen immer höher zu dem Licht des vollen himmlischen Strahlenglanzes emporzusteigen, sind in der Tat unsere Auferstehung und Himmelfahrt. Auf unserer Wanderung aufwärts zu diesem Gipfel göttlicher Offenbarung werden wir die göttliche Art Gottes selber bekunden und sie in unseren Mitmenschen sehen.


Jedem Menschen, der an das Leben mit dem wirklichen Verlangen herantritt, in allem seine Pflicht zu tun, lege ich nahe, sich in die Bibel zu vertiefen. Kein Buch irgend welcher Art, das je geschrieben wurde, hat das ganze Leben eines Volks so beeinflußt.—

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