Gottes Immergegenwart ist von Religionslehrern verkündigt worden, seit Jakob von Beer-Seba auszog und sich am Abend einen Stein als Kissen zurechtlegte und von einer Leiter träumte, die von der Erde bis zum Himmel reichte, und auf der die Engel Gottes auf und nieder stiegen. Als Jakob aus seinem Traum erwachte, sagte er: „Gewiß ist der Herr an diesem Ort, und ich wußte es nicht.” Der Psalmist erkannte die Immergegenwart Gottes noch deutlicher; er erklärte: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.”
Diejenigen, die in den Streitkräften ihres Landes zu dienen hatten, fanden oft, daß sie überall, wo sie waren, in jeder Lage, in die sie kommen mochten, in dem Maße Schutz und Führung fanden, wie sie sich Gottes Allgegenwart und Macht verwirklichten und vertrauensvoll zu Gott beteten.
Ein junger Christlicher Wissenschafter, der am Rundfunk und als Kanonier in einem Bombenflugzeug gedient hatte, erzählte, als er nach seiner Teilnahme an 50 Bombenüberfällen in Afrika, Sizilien und Italien nach Hause zurückkehrte, viele Fälle, wo er durch sein Verständnis der Allgegenwart und Macht Gottes unverkennbar beschützt worden war. Er sagte, daß er, sooft er ausgesandt wurde, gewußt habe, daß er zwar die Verbindung mit seinem Stützpunkt oder mit anderen Flugzeugen im Geschwader, ja sogar teils mit der Mannschaft in seinem Flugzeug verlieren könne, daß er aber seine Verbindung mit Gott nicht verlieren konnte, weil Gott immer gegenwärtig und der Mensch unzertrennlich von Ihm ist. Er wußte, daß Gott für den Menschen verantwortlich ist. Und er wußte auch, daß er bei allem, was er zu tun haben mochte, beschützt sein würde, solange er die Immergegenwart Gottes anerkannte.
Der junge Mann erzählte, daß sie bei der Rückkehr von einem Flug über feindliches Gebiet einmal den Weg verloren und keine Rundfunkverbindung mit ihrem Stützpunkt herstellen konnten. Da sie kein Benzin mehr hatten, waren sie zu einer Notlandung auf dem Mittelländischen Meer gezwungen, obgleich sie in einem Landflugzeug waren. Der Flugzeugführer teilte der Mannschaft die Lage mit und stellte jedem frei, das Flugzeug zu verlassen, oder zu bleiben und es auf eine Notlandung auf dem Wasser ankommen zu lassen. Alle beschlossen, im Flugzeug zu bleiben. Der junge Mann sagte, daß er die Gefahr, in der sie sich befanden, vollauf erkannt habe, daß er aber keine Furcht gehabt habe, weil er sich der Immergegenwart Gottes bewußt gewesen sei, worin nicht nur er, sondern auch die ganze Mannschaft sicher war. Während des ganzen Erlebnisses blieb er ruhig und zuversichtlich, und er war daher nicht überrascht, als der Flugzeugführer so sachkundig auf dem Wasser landete, daß niemand von der Mannschaft verletzt wurde. Sie konnten ihr Gummiboot aussetzen und mit ein wenig Vorrat versehen, ehe das Flugzeug sank. Bald darauf wurden alle gerettet und kehrten zu ihrem Stützpunkt zurück, ohne durch die Erfahrung Schaden gelitten zu haben.
Mit einem von Dankbarkeit gegen Gott und gegen Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erfüllten Herzen gab der junge Mann dieses Zeugnis in der Kirche, wo er nicht lange zuvor die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht hatte.
Die Christliche Wissenschaft lehrt die Immergegenwart Gottes, des Guten, und Seine immerwährende Bereitwilligkeit, jedes menschliche Bedürfnis zu befriedigen. Auf Seite 587 im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt die Verfasserin dieses Buchs, Mrs. Eddy, für Gott die Begriffsbestimmung: „Der große Ich Bin; der Allwissende, Allsehende, Allwirkende, Allweise, Alliebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz.”
Weil der wirkliche Mensch das Bild, das Ebenbild Gottes ist, spiegelt er Gott wider, drückt er Gott aus in Intelligenz, Wahrnehmung, Tätigkeit, Weisheit, liebevoller Freundlichkeit und Unvergänglichkeit. Wenn die Pflicht jemand in weit entfernte Gebiete und fremde Umgebungen führt, kann er Mut und Stärke finden, wenn er fortfährt, sich täglich in die im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft gegebene Lektionspredigt zu vertiefen und über die Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit nachzudenken. Durch sein tägliches Beten um Führung und Schutz findet er Zuversicht und Mut, seine Arbeit zu tun, wo oder was sie auch sein mag.
In ihrem Buch „Miscellaneous Writings” (S. 196) hat Mrs. Eddy die wunderbare Versicherung gegeben: „Das liebliche, heilige Gefühl der Einheit des Menschen mit seinem Schöpfer und die Fortdauer dieser Einheit erleuchtet in der Wissenschaft unser gegenwärtiges Dasein mit der Immergegenwart und Macht Gottes, des Guten. Es öffnet weit die Tore zur Erlösung von Sünde, Krankheit und Tod.”
Der Mensch braucht gewisse Dinge, wenn das Leben in dieser Welt bedeutsam und stark sein soll, z.B. ein Gefühl der Sicherheit. Wir müssen sicher sein, daß wir dem Leben und seinen Befürchtungen und Drohungen gewachsen sind. Dies können wir nur in Gott und Seiner Liebe und Fürsorge finden. Unsere schließliche Sicherheit und unser innerer Friede liegen in der Gewißheit, daß nichts im Leben oder im Tod uns von der Liebe Gottes scheiden kann.
