Jahrelang hatte ich mich nach einem klareren Begriff von Gott gesehnt, und dieses Sehnen hat in den Lehren der Christlichen Wissenschaft Erfüllung gefunden.
Es kommt ein Zeitpunkt in der Erfahrung eines jeden Christlichen Wissenschafters, wo er lernen muß, allein auf Gott zu harren. Für mich kam dieser Augenblick schon sehr früh, als ich noch ein Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft war. Unser neun Monate altes Töchterchen erkrankte an Keuchhusten und Lungenentzündung. Zu der Zeit war ich zu Besuch bei meinen Eltern, die sich nicht für die Christliche Wissenschaft interessierten. Die Bemerkung wurde gemacht, daß, wenn ich erwartete, daß die Christliche Wissenschaft das Kind in solch einem kritischen Zustande heilen könnte, ich glauben müßte, daß sie die Toten erwecken könnte. Ich antwortete, daß bei Gott kein Ding unmöglich sei.
Zur dunkelsten Stunde wandte ich mich zu dem Liede unsrer Führerin (Gedichte, S. 12):
„Es harren still die Saiten des Gemütes;
Darüber eine Weise zieht,
So leise, ernst und süß; die Töne binden
Des Schmerzes Macht, der Kummer flieht.
„Sie wecket weiß beschwingte Engelscharen,
Gedanken licht, voll Glaubensmut;
Entzückt, begeistert tönt ihr jubelnd Singen,
Durchweht vou heil’ger Liebe Glut.”
Nachdem ich das ganze Lied gesungen hatte, sah ich die Kleine an. Zu meiner großen Fraude erkannte sie mich. Die Organe, die seit sechs Tagen nicht funktioniert hatten, fingen an, wieder normal zu funktionieren, und sie war imstande, etwas zu essen, was sie seit zehn Tagen nicht mehr getan hatte. Mit dem Beistand einer treuen Ausüberin war sie in weniger als drei Wochen vollkommen hergestellt.
Wenn wir der Christusliebe erlauben, in unserm Herzen einzuziehen und unser Denken zu regieren, so werden Furcht, Sorge und Zweifel aller Art verschwinden, und Freude, Harmonie und Frieden verweilen. Meine Familie fühlte den Ausdruck dieser Liebe, denn einige Monate später, als mein Stiefvater der Heilung benötigte, wandte er sich hilfesuchend der Christlichen Wissenschaft zu. Er wurde von Blutvergiftung in einem Fnß geheilt und fand in dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” viele Jahre lang eine Quelle großen Trostes.
Ich wurde in einer einzigen Behandlung von Mandelentzündung geheilt und dann auch von Neuralgie, an der ich mehrere Tage lang gelitten hatte. Während des Anfalls konnte ich den Kopf kaum von dem Kissen aufheben, doch wurde ich durch das Studium des Lehrbuches vollständig davon geheilt. Auch wurde ich von einem schlimmen Anfall von Nervenschwäche geheilt. Meiner Schwester wurde von einem Arzt gesagt, daß mein Zustand hoffnungslos wäre. Ich bat um Hilfe in der Christlichen Wissenschaft, und in einem Jahr war die Schwierigkeit völlig überwunden, so daß ich fröhlich mit dem Psalmisten singen konnte: „Lobe den Herrn, meine Seele, ... der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen.”
Vor etwa acht Jahren wurde ich von einem krebsartigen Hautleiden geheilt. Ich legte selbst die Verbände an, und jedesmal, wenn ich die Erscheinungen sah, dankte ich Gott dafür, daß ich wußte, daß Er etwas so Unschönes nicht geschaffen haben konnte. Ich hatte Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft, und in wenigen Monaten war ich geheilt, und es bildete sich eine neue Haut. Ich freute mich über einen neuen Beweis von Gottes heilender Kraft.
Seit ich vor 28 Jahren das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnahm, habe ich die Heilkraft der Wahrheit niemals bezweifelt. Vieles, das nicht recht war in meinem Charakter, mußte überwunden werden, wie Eigensinn, Selbstsucht und dergleichen. Ich finde, daß ich gewöhnlich nur in mein eigenes Bewußtsein zu schauen habe, um einen Grund zu finden, wenn Disharmonien sich äußern. Wenn ich auch tief dankbar bin für all die Heilungen, die ich in der Christlichen Wissenschaft erlebt habe, so bin ich doch Gott noch dankbarer für das geistige Verständnis, das diese Wissenschaft mir gebracht hat, und das mich befähigt, die Frage unsrer Führerin auf Seite 462 von „Wissenschaft und Gesundheit” zu beantworten: „Sind die Gedanken göttlich oder menschlich?”
Ich bin dankbar für Unterricht in der Wissenschaft von einem treuen Lehrer, für Zugehörigkeit zu Der Mutterkirche und einer Zweigkirche, für die Vorträge und die Zeitschriften, für alles Gute, das sich mir täglich durch das Studium unsrer Lektionspredigten entfaltet, und für unsre liebe Führerin Mrs. Eddy, deren unermüdliche Arbeit uns die Christus-Wissenschaft gebracht hat, die soviel dazu beiträgt, das Leiden und den Kummer der Welt zu heilen.
Milwaukee, Wisconsin, V.S.A.
