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Sicherheit

[Hauptsächlich für Kinder]

Aus der Mai 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An einem sonnigen Frühlingsmorgen ging ein kleines Mädchen mit ihrer Mutter einen Feldweg entlang. Unterwegs entdeckten sie viel Lehrreiches und zogen daraus wichtige und wertvolle Lehren.

Auf einer frischgrünen Wiese sahen sie Vieh auf der Weide. Kurz danach führte sie ihr Weg an einer Schafherde vorbei. Ein fremder Hund sprang über die Felder und lief eine kurze Strecke neben ihnen her. Dann fuhr ein schwer beladenes Fuhrwerk, dem zwei geduldige, schwere Arbeitspferde vorgespannt waren, so nahe an ihnen vorbei, daß sie sie fast berühren konnten. So nah besehen, kamen die Dinge dem Kind unverhältnismäßig groß, vielleicht sogar ein wenig erschreckend vor, und sie ließ ihrer Mutter Hand nicht los. Aber die Vögel sangen, auf den Wiesen blühten Blumen und nickten lustig im Winde, die Sonne schien, und ringsum herrschte Friede und Fülle.

Die beiden schritten frohgemut weiter. Wie ein schmales, braunes Band zog sich der Weg einladend hin durch die Schönheit ringsum. Sie mußten jedoch sorgfältig auf ihre Schritte achten; denn der Weg war stellenweise holprig und steinig, und das Gehen war nicht immer leicht. Eine große schlammige Pfütze versperrte ihnen fast den Weg. Dann führte er eine kurze Strecke weit an einer engen, tiefen Schlucht vorbei, und wenn sie über die zum Schutz errichtete Mauer schauten, konnten sie unten das Bächlein sehen, das dem fernen Meer zueilte. Die Mutter zeigte dem kleinen Mädchen weise, was zu vermeiden ist, und lehrte das Kind auch alles Schöne den Weg entlang sehen.

„Wenn du mich an der Hand führst, habe ich keine Furcht”, sagte das Kind.

„Natürlich nicht”, erwiderte die Mutter, „weil du mir vertraust. Nun denke einmal, wie groß dein Vertrauen zu Gott, deinem Vater-Mutter-Gott, sein kann! Gott ist, wo du auch bist, was du auch tust,Tag und Nacht immer bei dir. Seine vollkommene Liebe schützt und führt dich, du kannst immer furchtlos und sicher mit Ihm gehen. Du kannst Seine unendliche Macht und nie versagende Güte immer beweisen.”

Und dann erzählte sie ihrem Töchterchen ein Erlebnis, das sie als Kind gehabt hatte. „Eine kleine Freundin und ich ritten eines Tages auf unseren kleinen Pferdchen aus”, sagte sie. „Als wir eine ganze Strecke von zu Hause entfernt waren, beschlossen wir umzukehren und, so schnell wir konnten, zurückzureiten. Die Pferdchen liefen immer schneller, und als wir um eine Ecke ritten, rutschte der Sattel bei meinem Pferdchen und ich stürzte auf einen Steinhaufen. Ein Mann, der in der Nähe war, hob mich auf und trug mich nach Hause zu meiner Mutter, die sofort die Wahrheit erklärte.

Am nächsten Tage ging ich in die Schule; aber mein Gesicht war ziemlich verletzt, und es war mir nicht behaglich zumute. Während des Unterrichts schien der Schmerz immer schlimmer zu werden, und schließlich fühlte ich mich so einsam und hatte so Heimweh und Furcht, daß ich beinahe weinte. Ich fragte die Lehrerin daher um Erlaubnis, das Klassenzimmer einige Minuten verlassen zu dürfen.

Als ich kaum zur Tür hinaus war, erkannte ich, daß ich mich auf meine Mutter anstatt auf Gott verlassen hatte. Ich wußte natürlich, daß dies nicht recht war. Ich wußte auch—und es war ein solch tröstlicher Gedanke—daß gerade da, wo ich in jenem Augenblick war, Gott gegenwärtig war, und daß ich in Seiner Gegenwart unmöglich allein oder furchtsam oder krank sein konnte.

Ich war auf der Stelle geheilt und ging zuversichtlich und glückselig ins Klassenzimmer zurück und folgte aufmerksam dem Unterricht. Diese Erfahrung hat mir in den folgenden Jahren sehr oft geholfen, und ich bin sicher, daß sie dir helfen wird. Die Christian Science lehrt uns, daß Gott immer gegenwärtig ist, alle unsere Bedürfnisse zu befriedigen; aber wir müssen auf Seine Stimme horchen und gehorsam sein.”

„Ich weiß es”, sagte das kleine Mädchen. „In meinem Lieblingslied heißt es: ‚Deiner Stimme will lauschen ich dann‘. Könnten wir das Lied nicht singen?”

Und so sangen sie miteinander im Weitergehen das schöne Lied, das unsere liebe Führerin, Mary Baker Eddy, geschrieben hat (Gedichte, S. 14):

„Hirte mein, zeige mir, wie ich soll gehn
Über die steilen, die einsamen Höh’n,
Wie ich wohl sammeln, wie säen ich kann,
Wie Deine Schafe ich weiden!
Deiner Stimme will lauschen ich dann,
Daß ich nicht strauchle noch irre fortan;
Froh will ich folgen, gehst Du mir voran,
Auf rauhem, steinigem Pfade.”

Einige Tage später ging die Mutter mit demselben kleinen Mädchen in eine nicht weit entfernte große Stadt, um Einkäufe zu besorgen. Sie hatten an eine Anzahl Plätze zu gehen und mußten viele Straßen kreuzen, die von Menschen wimmelten. Noch nie, meinte das Kind, habe sie so viele Leute an einem Platz beisammen gesehen; sie hatte auch noch nie einen solch schnellen Verkehr gesehen oder einen solch furchtbaren Lärm gehört. Aber sie hatte keine Furcht. Sorgfältig und sicher ging sie mit ihrer Mutter in dem Lärm über die verkehrsreichen Straßen, wenn der Verkehrsschutzmann das Zeichen zum Gehen gab, und sie warteten ruhig auf ihrem Platz, wenn der Verkehr in der andern Richtung das Recht zu gehen hatte.

„Hier können wir wahrlich singen ‚Hirte mein, zeige mir, wie ich soll gehn‘”, sagte das Kind, und sah dabei freudig zu der Mutter auf.

„Ia, das können wir, mein Liebling”, antwortete die Mutter. „Wir können es immer singen und immer wissen, daß es keinen Ort gibt, wo Gott nicht ist, wie du es in der Sonntagsschule gelernt hast. Wo Gott ist, ist natürlich das Gute; denn Gott ist gut. Und wer könnte in der Gegenwart des Guten je betroffen oder unglücklich oder krank sein oder sich fürchten?”

„Niemand”, antwortete das Kind nachdenklich.

„Dann wollen wir sicher sein, daß wir immer Gottes Wort gehorchen—so bereitwillig und ohne alle Bedenken gehorchen, wie wir dem Verkehrsschutzmann heute gehorchten. Dann werden wir uns immer bewußt sein, daß Gott gegenwärtig, immer bei uns ist; denn die Bibel sagt: ‚Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.‘”

Als sie am Spätnachmittag nach Hause fuhren, erinnerte die Mutter das kleine Mädchen an ein anderes Lied von Mrs. Eddy und sagte ihr freudig daraus den Vers her (Gedichte, S. 12):

„Und auf der Erde sturmbewegtem Meere
Sehe ich Christus wandeln dort,
Und sieh’, er naht sich mir, und voller Milde
Spricht er zu mir sein göttlich Wort.”

„Wenn jedes von uns die in diesem Lied enthüllte große Wahrheit der heilenden Gegenwart des Christus beweist”, fuhr die Mutter fort, „helfen wir dadurch allen Menschen, sie zu beweisen; denn jeder einzelne Beweis des Guten trägt zum Beweisen des allumfassenden Guten bei. Und wenn einmal alle Menschen sehen, daß der Christus, die Wahrheit, siegreich ‚auf der Erde sturmbewegtem Meere‘ wandelt, werden auch sie sicher und furchtlos und wahrhaft frei sein.”

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