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Verkehren wir mit Engeln?

Aus der Mai 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit hat viele Gründe, der Entdeckerin und Gründerin der Christian ScienceDer Name, den Mary Baker Eddy ihrer Entdeckung gab (sprich kri’ß-tiön ßai’-enß). Die wörtliche Übersetzung der zwei Worte ist „Christliche Wissenschaft”. dankbar zu sein. Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schchrift” hat Mary Baker Eddy dem menschlichen Verständnis nicht nur den „verlorenen Akkord” des geistigen Heilens zurückgebracht, sondern auch eine erleuchtete Auslegung der Heiligen Schrift gegeben, wodurch man wahrhaft die neue Zunge des Geistes verstehn und sprechen lernen kann. Bedenkt zum Beispiel ihre Lehren in bezug auf die Engel. Wer von denen, die im Sinne der orthodoxen christlichen Bekenntnisse erzogen wurden, erinnert sich nicht an seine Kindheitsauffassung von Engeln. Wurde ihm nicht versichert nach seinem Nachtgebet, daß Engelsgestalten sein Bett umschweben würden, um seinen Schlaf zu behüten? Was diese Engel tun würden, falls wir etwa „starben vor dem Aufwachen”, um die Worte des bekannten Gebetes unsrer Kinderjahre zu gebrauchen, bleibt dahingestellt. Und überhaupt was für ein beruhigender Gedanke für ein Kind beim Schlafengehn!

Vergleicht die befriedigenden, intelligenten und heilenden Erklärungen über die Engel auf Seite 298 und 299 von „Wissenschaft und Gesundheit”: „Engel sind nicht ätherische, menschliche Wesen, welche in ihren Flügeln tierische Eigenschaften entwickeln, sondern sie sind himmlische Besucher, die auf geistigen und nicht auf materiellen Schwingen schweben. Engel sind reine Gedanken von Gott, mit Wahrheit und Liebe beschwingt, ganz gleich, welcher Art ihre Individualität auch sei.” Und dann weiter unten: „Meine Engel sind erhabene Gedanken, die an der Pforte eines Grabes erscheinen, in welches die menschliche Annahme ihre teuersten irdischen Hoffnungen gelegt hat. Mit weißen Fingern weisen sie aufwärts zu einer neuen und verklärten Zuversicht, zu höheren Idealen des Lebens und dessen Freuden.”

Die verehrte Führerin der Christian Science ist wahrlich fest auf die Bibel gegründet bei ihrer geistigen Auslegung des Ausdrucks „Engel”; denn das Wort bedeutet sowohl im hebräischen wie im griechischen Text der Bibel einfach „Bote”. Und bedeutete nicht jedes Erscheinen eines Engels in den biblischen Geschichten in Wirklichkeit das Kommen einer richtigen, erlösenden Idee, einer Botschaft oder Eingebung des Guten?

Im 35. Psalm betet David um Schutz vor seinen Feinden: „Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg.” Verscheucht der erhabene Gedanke nicht allenthalben die Störer des Friedens und der Harmonie, die mentalen Feinde, die wir Furcht oder Vertierung nennen, die Unwissenheit von Gott und dem Menschen? Im 23. Kapitel des zweiten Buches Mose finden wir diese schöne Verheißung, die Mose gegeben wurde: „Sieche, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und bringe dich an den Ort, den ich bereitet habe.” Wie oft haben die Anhänger der Christian Science die Wahrheit und die Bereitschaft dieser göttlichen Wirksamkeit bewiesen!

In der Erkenntnis, daß Gottes Gedanken oder Engel immerwährend von dem unendlichen Gemüt zu Seinen Kindern kommen, finden Menschen, die willig sind zu lauschen und den Christusideen und -eingebungen zu folgen, daß ihr menschlicher Bedarf in ganz unerwarteter Weise gedeckt wird: Wohnstätten werden gefunden, wenn es dem menschlichen Denken gemäß keine Häuser gibt; Versorgung kommt oft in ebenso wunderbarer Weise wie damals, als der Apostel den Zinsgroschen im Maul des Fisches fand; die engelhafte Fähigkeit, verborgene Irrtümer zu erkennen, aufzudecken und zu zerstören, wird ans Licht gebracht.

Die folgende Erfahrung eines Anhängers der Christian Science veranschaulicht das Letztere. Jemand, der sich um eine gewisse wichtige Stellung beworben hatte, war gezwungen, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Die Ärzte erklärten ihn ungeeignet für die Stellung wegen einer Beschwerde, die sie hohen Blutdruck nannten. Weiter wurde ihm gesagt, daß er der Eigenschaft des Urteilsvermögens ermangelte, die für die mit der besagten Stellung verbundene Tätigkeit ganz unerläßlich wäre. Anstatt diese entmutigenden Urteilssprüche anzunehmen, wandte er sich rückhaltlos dem göttlichen Gemüt zu und betete um Führung. Sofort begannen Engel, himmlische Eingebungen, ihm Dienstleistungen zu tun. Er erkannte, daß er immer sehr selbstsüchtig und eigensinnig gewesen war, und zweifellos hatten diese unschönen Charakterzüge viel dazu beigetragen, den sogenannten hohen Blutdruck herbeizuführen

Mit Bezug auf seinen Mangel an Urteilsvermögen wurde er zu dieser Erklärung von Christus Jesus geführt (Joh. 5:30): „Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.” Nun sah er ganz klar, daß seine Aufgabe war, den menschlichen Willen zum Schweigen zu bringen, und sich zu bestreben, den Willen Gottes zu tun, und daß es wahrhaft gutes Urteilsvermögen bedeutet, Gott, das Prinzip, die Liebe, obenan zu stellen und sich zu bemühen, dem göttlichen Willen gehorsam zu sein. Nach einigen Wochen ernsten Gebetes bat er um eine erneute ärztliche Untersuchung. Diesem Wunsche wurde entsprochen, und er war dankbar, wenn auch nicht überrascht, daß er diesmal für körperlich gesund erklärt wurde.

Er erlangte die Stellung, um die er sich beworben hatte, und des guten Urteilsvermögens, das er bekundete, wurde bald seinen Vorgesetzten gegenüber Erwähnung getan. Hatte er nicht die Wahrheit jener Worte des schönen Kirchenliedes bewiesen:

„Sehnsücht’ge Herzen, dienend Gott
In aller weiten Welt;
Er kennt die Engel, die euch not,
In eurer Nähe Er sie hält,
Als Schutz und Führer hingestellt.”

Ist das nicht gerade, was der Menschheit am meisten not tut zu dieser Zeit der Verwirrung, nämlich den Erdenlärm zum Schweigen zu bringen und den Botschaften der Engel zu lauschen—„den reinen Gedanken von Gott, mit Wahrheit und Liebe beschwingt,” die allein Gesetz und Harmonie in eine verstörte Welt bringen können? Die rechte, erlösende Idee ist immer gegenwärtig, und sie pocht an die Pforten der menschlichen Herzen und bittet um Einlaß. In den Worten unsres Lehrbuches (S. 224): „Willst du diesem Engel, der zu dir kommt, die Tür öffnen oder sie vor ihm verschließen, diesem Engel, der in der Stille der Sanftmut kommt, wie vor alters zu dem Patriarchen am Mittag?”

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