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Der Zweck des Gesetzes

Aus der Juni 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, schreibt: „Gott beherrscht den Menschen, und Gott ist der einzige Geist.“ Diese Erklärung im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 73) stellt eine unbedingte Tatsache fest, die keine Unkenntnis, kein Eigenwille und kein absichtliches Nichtsehenwollen der Sterblichen umstoßen kann.

Die Erfahrung zeigt, daß die Menschen in dem Maße, wie sie eine höhere Stufe der Intelligenz, der Liebe und der Weisheit erreichten, die Notwendigkeit erkannt haben, Gesetze zum Schutz und Fortschritt der Menschheit zu erlassen und durchzuführen.

Unser großer Meister, Christus Jesus, hinterließ uns den unbedingten Befehl (Matth. 10, 8): „Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus.“ Die Kirche, die er gründete, gehorchte diesem Gebot, bis sie seine Person zu verehren begann und mehr auf Kirchenbräuche und äußere Formen als auf innere Läuterung und Hingabe bedacht war. Das Ergebnis war, daß die Herrschaft, die die Befolgung der Gesetze Gottes gibt, verlorenging.

Mrs. Eddy erkannte früh, daß die Glaubensbekenntnisse und Lehrsätze, die an die Stelle der von Christus Jesus gelehrten und bewiesenen geistigen Gesetze getreten waren, sinnwidrig und nicht rechtsgültig waren. Nach jahrelanger Hingabe und nach geduldigem Streben und Forschen entdeckte sie diese Gesetze und konnte die Kranken heilen, Tote auferwecken, und andere diese Gesetze des Heilens lehren. Nachdem sie die Echtheit ihrer Entdeckung über jeden Zweifel hinaus bewiesen hatte, gründete sie zu deren Schutz und Fortbestand eine Kirche.

Mrs. Eddy verwies die Menschen auf die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch, um die Christlichen Wissenschafter davor zu bewahren, daß sie sich auf ihre Persönlichkeit verließen. Sie setzte den Christlich-Wissenschaftlichen Vorstand ein, der die Aufgabe hat, die Geschäfte der Kirche zu erledigen und die Kirche gemäß den im Handbuch Der Mutterkirche enthaltenen Satzungen zu verwalten. Sie selber zog sich immer mehr von der Verwaltung der Angelegenheiten ihrer Kirche zurück. Sie beobachtete einige Jahre lang genau, wie diese Vorkehrung sich auswirkte, und sie war offenbar überzeugt, daß sie ihren Zweck erfüllte und, solange eine menschliche Organisation nötig war, weiterhin erfüllen würde.

Über das Kirchenhandbuch schreibt Mrs. Eddy in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 229): „Ich werde mit Lob überhäuft, und wofür? Für etwas, was ich mir sagte, werde nie nötig sein, nämlich: Gesetze der Einschränkung für einen Christlichen Wissenschafter. Deine Wege sind nicht unsere Wege. Du weißt am besten, was uns am meisten not tut,— daher meine enttäuschte Hoffnung und dankbare Freude.“ Zu Anfang seines Erforschens und Anwendens der Christlichen Wissenschaft mag sich der Wissenschafter Sorge machen wegen der scheinbaren Beschränkung, die gewisse Vorschriften auferlegen; aber wenn er fortschreitet, erkennt er, wie gerade diese Vorschriften ihn davor bewahrt haben, sich in persönliche Ansicht, Eigensinn und vorschnelles Handeln zu verstricken.

Nur die Gesetze sind wahrhaft gültig und können in Kraft treten, denen die Worte vorangestellt werden können: „So spricht der Herr“, oder anders ausgedrückt: „Dies ist das Wort Gottes, oder der Wahrheit“. Niemand kann etwas gegen die Wahrheit einwenden oder ihre Vorrechte aufheben. Nur diejenigen empfinden die Gesetze der Wahrheit als einengend, die ihnen nicht gehorchen wollen; wer ihre Macht erkannt hat, ist bestrebt, ihnen zu gehorchen.

In allen ihren Schriften warnt Mrs. Eddy ihre Nachfolger beständig vor der Gefahr, die begrenzten Darbietungen des unwahren materiellen Sinnes, der zu persönlicher Ansicht, persönlicher Führerschaft und persönlicher Beherrschung neigt, für wahr zu halten. Sie ist unablässig bestrebt, das Denken ihrer Nachfolger von ihrer Person weg auf ihre Lehren hinzulenken, wodurch sie sie ermutigt, sich auf die in der Bibel und in ihren Schriften geoffenbarte Regierung Gottes, des Prinzips, zu verlassen. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche auf Seite 322 in „Miscellaneous Writings“ betont sie diesen Punkt, wenn sie schreibt: „Ihr habt euren doppelten und unpersönlichen Pastor, die Bibel und ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘; das Leben, das diese Bücher geben, die Wahrheit, die sie veranschaulichen, die Liebe, die sie dartun, ist der große Hirte, der meine Schafe weidet und sie ‚zum frischen Wasser‘ führt. Durch meine persönliche Anwesenheit oder ein Wort von mir darf euer Denken nicht abgelenkt oder zerstreut, dürfen eure Sinne nicht befriedigt werden, darf sich das Selbst nicht rechtfertigen. Daher, liebe Freunde, ist mein oftes Kommen unnötig; denn Gott ist es, der ungeachtet meiner Anwesenheit oder Abwesenheit das hungrige Herz speist, der Gnade um Gnade gibt, der den Kranken heilt und den Sünder befreit. Zu diesem Zweck hat Er euch die Christliche Wissenschaft und meine armseligen Bemühungen in der Vergangenheit und meine Liebe gegeben.“

Ein Offenbarer kann von seiner Offenbarung nicht getrennt werden. Ein solcher Offenbarer bleibt dadurch Führer, daß man seine Vorschriften befolgt. Versuchen, Mrs. Eddy und ihr Kirchenhandbuch und ihre Form der Kirchenregierung voneinander zu trennen, oder einwenden, daß die Vorkehrungen des Handbuchs von ihrer persönlichen Anwesenheit abhängig seien, hieße versuchen, den Zweck ihres ganzen Lebenswerks umzustoßen; hieße ihre eigenen ausdrücklichen Anweisungen außer acht lassen: sie in ihren Schriften und nicht ihre Persönlichkeit zu suchen. Das Kirchenhandbuch und Mrs. Eddys andere Werke können sowenig von ihr getrennt werden, wie die Bergpredigt und die anderen Lehren des Meisters von Jesus getrennt werden können. Das in diesen Lehren enthüllte Gesetz Gottes ist ewig und bringt allen, die es verstehen und beweisen, Schutz und Heilung.

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