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[Urtext in deutscher Sprache]

Die Macht der Liebe

Aus der Dezember 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ganze Menschheit hat das Verlangen zu lieben und sehnt sich danach, geliebt zu werden. Ohne Liebe gibt es kein wahres Glück. Gott ist Liebe, allerhaben, allschöpferisch, immer gegenwärtig und immer wirksam. Er ist allmächtig. Alles, was Gott erschafft, spiegelt Seine Liebe wider, eine Macht, die leitet, versorgt und wiederherstellt. Gott kann Seine Liebe nur durch Seine Schöpfung, durch die Kundwerdung der göttlichen Liebe in Tätigkeit ausdrücken.

Es ist nicht genug, Gott nur zu lieben; wir sollten durch unser Leben beweisen, daß wir der Ausdruck der göttlichen Liebe sind, wie die Christliche Wissenschaft lehrt. In Wirklichkeit sind wir alle vollkommene, geistige Ideen des einen Gemüts, der Liebe. Die Widerspiegelung des Gemüts kann niemals hassen, beleidigt oder neidisch sein; diese Eigenschaften sind nicht göttlich. Wir müssen verstehen lernen, daß Gott der Vater aller ist, und die Unwirklichkeit des Teufels oder des Bösen erkennen, der versucht, uns von den Segnungen Gottes auszuschließen.

Gottes Liebe ist beständig, auch wenn wir uns manchmal aus Unkenntnis von Gott getrennt haben. Wie wunderbar ist es zu wissen, daß Seine Liebe immer dieselbe war und ist! Er wartet geduldig auf uns, bis wir dieses erkannt haben.

Die immer gegenwärtige, allmächtige Liebe hört niemals auf, uns zu beschützen und zu leiten. Wo wir auch hinschauen mögen, können wir die allmächtige Liebe erkennen. Wir können sehen, wie sich erhabene Schönheit, Heiligkeit, Liebe bekundet. Die Sonne, die Vögel, die Blütenpracht erfüllen uns mit Lob, Preis und Dank. Selbstlose Liebe kennt keine Grenzen oder Rassen.

Die göttliche Kundwerdung oder Idee offenbart Gott als den Geber des unendlichen Guten. Diese heilige Beziehung des Menschen zur Liebe ist geistig und von Dauer. Gott segnet; Er bestraft niemals. Die göttliche Liebe umfaßt alles; sie ist allwissend; sie kann nicht überlistet werden; ihre Macht kann nicht aufgehalten, abgebaut oder umgekehrt werden. Die göttliche Liebe erhält die ganze Schöpfung in vollkommener Harmonie.

Die göttliche Liebe erfüllt uns mit dem Verlangen zu geben, zu heilen, zu helfen und verleiht uns auch die Fähigkeit dazu. Ohne selbstlose Liebe bleiben wir außerhalb des geheiligten Bodens der geistigen Erfüllung. Liebe muß Geduld, Güte, Vergebung und Barmherzigkeit einschließen und Gottes unbegrenzt hervorströmende Segnungen zum Ausdruck bringen. Wir sollten uns als die geliebten Kinder Gottes betrachten und so auch unseren Nächsten als Kind des einen Gottes, — der Liebe ist, sehen. Was sehen wir den Ausdruck Gottes oder den ungerechten Sterblichen, der uns so wirklich erscheint? Wir sehen ja nur das, was wir selbst glauben. Wir sind verantwortlich für unsere Gedanken. Ist unser Denken mit Freude, Dankbarkeit und Liebe erfüllt, wird auch unsere ganze Umgebung es sein. Aber wenn wir den anderen beschuldigen und bekritteln, halten wir nicht Wache, und der Irrtum zieht schnell in unser Bewußtsein ein und setzt sich dort fest. In uns selbst liegt die Entscheidung, was wir ausdrücken wollen — die sogenannte Macht des Bösen oder die Macht der Liebe, die alles entfernt, was nicht gut ist.

In der Christlichen Wissenschaft erkennen wir, daß unser Bedürfnis nicht so sehr darin besteht, uns auf die Überwindung des materiellen Zustandes zu konzentrieren, als vielmehr unsere Aufmerksamkeit ganz auf die Erlangung eines tieferen Verständnisses von Gott und auf die Anwendung dieses Verständnisses zu richten. Wir sollten uns einmal fragen, wie groß ist die Anwendung und Bekundung der Liebe in unserem Denken und Handeln gegenüber unserem Nächsten? Ob im Heim, im Büro oder in der Kirchenarbeit — wieviel Liebe drücken wir allen gegenüber aus, mit denen wir in Berührung kommen? Es ist die Macht der göttlichen Liebe, die uns befreit, aber wir müssen unsererseits diese Macht ausdrücken und somit Befreiung von Krankheit und Kummer erlangen. Die Heilige Schrift sagt uns, daß „die Liebe des Gesetzes Erfüllung“ Rom. 13:10; ist.

Das Gesetz der Liebe hat die Macht, jede unharmonische menschliche Situation umzugestalten, zu bereichern und zu heilen. Die Macht der Liebe ist groß; sie ist eine Kraft, die rechtes Denken offenbart. Dieses Denken steht mit dem göttlichen Gemüt in Übereinstimmung, denn der Mensch spiegelt Gott wider.

Johannes sagt: „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh. 4:16; In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß der Mensch, die geliebte und liebende Idee Gottes, glücklich und zufrieden ist, weil er immerdar geborgen ist und niemals außerhalb der großen allumfassenden Güte Gottes sein kann. Es ist aber notwendig, dies zu verstehen und lieben zu lernen, wie Christus Jesus liebte. Er war sich immer der Liebe Gottes bewußt, und er brachte sie allen Menschen entgegen. Je klarer wir das Wesen Gottes und des Menschen erkennen, um so mehr werden wir die heilende Kraft der Liebe demonstrieren und die Fülle des Guten erleben.

Gottes unbestreitbare Macht und Gegenwart werden in den geistigen Eigenschaften offenbar, die uns heilen. In dem Maße, wie wir uns mit wahren, christusgleichen Eigenschaften identifizieren, rufen wir das göttliche Gesetz an, das unseren falschen Glauben an unharmonische Zustände berichtigt und heilt. In dem Maße, wie jeder einzelne die unendliche Liebe anerkennt und den Anspruch des sterblichen Gemüts durchschaut, kann er den Glauben an eine von Gott getrennte Selbstheit aufgeben.

Mutterliebe in ihrem höchsten Sinn ist ein auf Erden anerkanntes Beispiel reiner Liebe, und jeder weiß, daß eine Mutter nie ihr Kind krank machen oder es gar zum Leiden verurteilen würde. Wieviel liebevoller ist die Liebe unseres Vater-Mutter Gottes! Kann ein Gott, der Liebe ist, Krankheit, Leiden oder Unglück über Seine Schöpfung bringen? Wir müssen uns von diesem falschen Glauben frei machen und aufhören Gott zu beschuldigen.

Die Bibel enthält viele Verheißungen von Gottes großer Liebe und erhaltender Macht. Bewußte Einheit mit Gott gibt uns die Kraft, uns über alles zu erheben, was nicht von Gott ist, und uns frei zu machen. Mrs. Eddy schreibt: „Sünde fürchten heißt die Macht der Liebe und die göttliche Wissenschaft des Seins hinsichtlich der Beziehung des Menschen zu Gott mißverstehen — heißt Seine Regierung anzweifeln und Seiner allmächtigen Fürsorge mißtrauen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 231. Wir können immer Vertrauen haben, denn Liebe ist die Befreierin von allen unharmonischen Zuständen.

Die göttliche Liebe entfaltet Zartheit, Lieblichkeit, Schönheit. Jemand, der von reiner Liebe erfüllt ist, erscheint immer strahlend und schön. Die bewußte Einheit mit Gott wird oft durch Sanftmut, Reinheit und Rechtschaffenheit verwirklicht. Wer diese Eigenschaften hat, wird bei jedem Gedanken und jeder Tat von der göttlichen Liebe geführt. Wenn diese Macht der Liebe von jedem einzelnen zum Ausdruck gebracht werden könnte, würde in Kürze die ganze Welt in Frieden leben.

Der Lebenszweck unseres Meisters war, zu heilen und die Niedergeschlagenen zu trösten. Durch die Christliche Wissenschaft haben wir die Möglichkeit, ihm zu folgen, Gott besser verstehen zu lernen und Seine ganze Schöpfung so zu sehen, wie Gott sie geschaffen hat, nämlich vollkommen und gut. Der Mensch, Sein Bild und Gleichnis, ist in dieser geistigen Schöpfung mit eingeschlossen. Als der Ausdruck Gottes ist der Mensch erfolgreich und erlebt er die Fülle. Jede Idee hat einen besonderen Platz in Gottes Universum und eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Der Mensch bewegt sich in einer bestimmten Bahn und hat einen bestimmten Zweck, einen gottgegebenen Charakter und geistige Freude. Nichts kann die ausgeprägte Natur des Gottesmenschen verdunkeln.

Wenn wir diese Wahrheiten beständig durch Gebet anerkennen und danach streben, das Wesen der göttlichen Liebe im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen, sind wir glücklich und harmonisch. Wir sehen, daß das Böse keine Macht ist und daß wir daher das Ergebnis der wirklichen Macht der allmächtigen Liebe in unserem täglichen Leben erfahren können. Wir können wissen, daß wir nur Umgang mit Gottes Ideen haben, können uns nur des einen Gottes, der Liebe, des einen Vaters aller, die Seine geliebten Kinder sind, bewußt sein. Laßt unser Gebet rein und demütig sein und laßt uns in Liebe eins sein, denn Gottes Liebe umfängt Seine ganze Schöpfung.

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