Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Ein Geschenk, schon jetzt zu öffnen

Aus der Dezember 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Vorweihnachtszeit wird die Geschichte von der Geburt Christi Jesu immer wieder von neuem erzählt — in der Kunst, der Poesie, der Darstellung und der Musik. Während die Christenheit innehält, um sich an der zarten Erhabenheit dieses heiligen Ereignisses zu erquicken und wir wiederum auf die vertrauten Symbole blicken, werden wir dazu inspiriert, unser Selbst dem Ideal des Christus neu zu weihen und nach neuen Wegen zu suchen, um die Überfülle an Freude und Staunen in unserem Herzen zum Ausdruck zu bringen. Für manche ist diese Freude getrübt, weil eine unklare Auffassung die Geburt zwar als ein wunderbares, aber nur wenig verstandenes und weit zurückliegendes Ereignis darstellt, das heute in großem Maße durch Geselligkeiten und materielle Geschenke gefeiert wird. Die Folge davon ist, daß sich viele Menschen durch Verpflichtungen und selbstauferlegte Lasten überfordert fühlen — sie akzeptieren sie als etwas, was nun einmal zum Fest gehört.

Aber in der ursprünglichen Prophezeiung gibt es nichts, was all dies einschließt. Weihnachten weist vielmehr den geistigen Weg, auf dem die Menschheit davon befreit wird, den leeren Verlockungen zu materiellem Überfluß oder dem Geglitzer falscher Freuden zu folgen. Im Matthäusevangelium wird Jesajas Prophezeiung zitiert: „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen, das ist verdolmetscht: Gott mit uns." Matth. 1: 23 ;

Wenn wir über diese Worte nachdenken, erkennen wir, daß sie nicht allein die Geburt Jesu prophezeien, sondern auch auf sein göttliches Wesen, den Christus, hindeuten, der, da er unkörperlich ist, sich noch heute der Menschheit als der Tröster entfaltet, wie ihn die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. demonstriert. Und diese Demonstrationen sind für uns heute „Gott mit uns". Wenn wir in der Festzeit diese Tatsache demonstrieren, fühlen wir die Frische echter Freude, die uns glücklich durch die Tage selbstloser Aktivität und nicht erschöpfender, zufriedenstellender Freuden trägt.

Bei vielen Gelegenheiten wandte sich die Verfasserin der folgenden klaren Weisung zu, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gibt: „Die göttliche Wissenschaft, die sich über die physischen Theorien erhebt, schließt die Materie aus, löst Dinge in Gedanken auf und ersetzt die Gegenstände des materiellen Sinnes durch geistige Ideen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 123; Hier haben wir eine mentale Tätigkeit von unendlichem Interesse und endlosen Möglichkeiten. Sie ist inspirierend und hat immer eine heilende Wirkung. Sie ist von Natur aus befriedigend, wenn sie auf die Weihnachtsfestlichkeiten angewandt wird, denn durch sie wird das menschliche Bewußtsein so geschärft, daß es die materiellen Ansichten über das Fest verwirft und sie umkehrt, um geistige Begriffe zu entdecken, die freudig akzeptiert werden. Diese Art des Denkens ist ein praktisches geistiges Geschenk, das wir schon jetzt auspacken und sofort gebrauchen können, ein Geschenk, über das sich Kinder wie Erwachsene freuen können. Wie inspirierend ist es, dieses Geschenk zu gebrauchen, um dadurch die tiefere Bedeutung der Geburt Jesu zu finden!

Die Bibel schildert die heilige Geburt in ihrer anhaltenden Schlichtheit — sie bringt nur die Tatsachen und eine ganz kurze Beschreibung der geliebten Personen. Wir müssen daher durch geistige Einsicht für uns selbst ihre Wahrheiten entdecken, die ihren Ursprung im Gemüt haben, aber durch die Worte hindurchstrahlen, wie das Licht durch eine Lampe scheint, und diese Wahrheiten lösen das wunderbare Ereignis in seine schönen Ideen auf, die es veranschaulicht, und berichtigen durch erneute klare Einstellung die verschwommene materielle Auffassung.

In allen ihren Schriften vermittelt uns Mrs. Eddy den Reichtum, den die göttliche Liebe ihr in Bezug auf die Geburt Jesu entfaltet hat, und eins dieser leuchtenden Geschenke finden wir in ihren Worten über den Stern: „Der Stern, der liebevoll auf die Krippe unseres Herrn herabschaute, leiht dieser Stunde sein strahlendes Licht: das Licht der Wahrheit, das den Menschen ermutigt, führt und segnet, wenn er danach strebt, die kindhafte Idee göttlicher Vollkommenheit zu erreichen, die über der menschlichen Unvollkommenheit aufdämmert; es beschwichtigt die Furcht des Menschen, erleichtert ihm seine Lasten, veranlaßt ihn, sich zu Wahrheit und Liebe zu erheben, zu der durch sie verliehenen holden Freiheit von Sünde, Krankheit und Tod.“ Vermischte Schriften, S. 320; Was für eine Erleuchtung ist es für uns, ein Beispiel wie dieses von unserer Führerin zu haben, wenn es gilt, für uns selbst „Dinge in Gedanken“ aufzulösen und herauszufinden, was der himmlische Vater einem jeden von uns über den einen oder anderen Aspekt der Geburt Jesu zu sagen hat!

Wenn wir die Hirten und Weisen auf diese Art betrachten, sehen wir, daß Kinder diese Gestalten ganz natürlich lieben: die demütigen, einfachen Hirten wegen ihrer Treue und der stillen, geduldigen Wachsamkeit; die Weisen wegen ihrer Ausdauer, mit der sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit dem Stern folgten. Die Eigenschaften, die die Hirten zum Ausdruck brachten, bereiteten sie auf das plötzliche Erscheinen der Engel in ihrer Herrlichkeit vor, die von dem Erlöser der ganzen Menschheit kündeten.

Kinder verstehen es ohne weiteres, daß man jederzeit die gleichen Eigenschaften wie die Hirten zum Ausdruck bringen kann, um so für die freudigen Ideen Gottes bereit zu sein und sie wirksam auszudrücken oder sie in der Hürde des Bewußtseins sicher geborgen zu sehen. Was die Weisen betrifft, so regt deren Beispiel zu zielbewußtem, forschendem Bemühen an, eine Kenntnis von der Wahrheit um ihres unvergleichlichen Wertes willen zu gewinnen. Was für ein wunderbares Geschenk doch die Christliche Wissenschaft ist, daß sowohl Kinder wie Erwachsene sie verstehen und anwenden können! Über ihren Wert und ihre Vielseitigkeit sagt Mrs. Eddy: „Den lieben Kindern ist sie Spielzeug und starker Turm, dem Gelehrten das geistige Nachschlagewerk, dem Armen Kapital, ja, sie ist die köstliche Perle, von der unser Meister sagte, daß, wenn ein Mensch sie findet, er hingeht und alles verkauft, was er hat, und sie kauft.“ S. 252;

Die überfüllte Herberge enthält eine sehr praktische Lehre. In der Bibel wird berichtet: „Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde... Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.“ Luk. 2:1, 3. In Gehorsam gegen dieses Gebot waren viele Menschen nach Bethlehem gereist, und die Herberge war von Reisenden überfüllt; viele beschäftigten sich wahrscheinlich mit Geldangelegenheiten, viele von ihnen waren zweifellos müde und fühlten sich begrenzt und suchten vorübergehend Erleichterung durch körperliches Behagen oder materielle Freuden.

Kann man die mentale Atmosphäre in der Herberge nicht in etwa mit der vorweihnachtlichen Hast vergleichen, die heute viele Menschen überfordert? Zur Last werdende Weltlichkeit zeigt, daß wir uns schließlich von dem Drängen und Schieben des Materialismus abwenden und uns wie Joseph und Maria zu der wohltuenden Stille hinwenden müssen, die durch den Stall dargestellt wird, wo liebevolle Wachsamkeit und Weisheit die Christus-Idee willkommen heißen.

Der Stall kann als das stille Kämmerlein angesehen werden, wo geduldige Wachsamkeit, unberührt von haltlosen Theorien, so ganz für die engelsgleichen Intuitionen empfänglich ist. Demut und Weisheit werden eins in der Empfänglichkeit, und in der wunderbaren Stille gewahren sie die Christus-Idee, die in das geläuterte menschliche Bewußtsein hineingeboren wird.

Wenn wir Gedanken, die der Herberge entsprechen, durch Gedanken ersetzen, die der Stall veranschaulicht, entfalten sich uns die unschätzbare Bedeutung und Demonstration der Weihnacht; darüber hinaus werden die ihrer Hüllen entkleideten Probleme als irrige Gedanken erkannt, die für die christusgemäßen Begriffe göttlicher Wirklichkeit aufgegeben werden müssen. In der reinen Atmosphäre des Gebets können Gold, Weihrauch und Myrrhe der alten Zeit zu Symbolen für einen verfeinerten und geläuterten Charakter, für den Duft der Dankbarkeit und für eine unverfälschte Liebe zu dem heilenden Christus werden. Diese vom Selbst befreiten Begriffe legen wir mit aufrichtigem Herzen zu Füßen des göttlichen Ausdrucks der Liebe nieder, denn sie allein lassen uns den unaufhörlichen Strom jener Segnungen anerkennen, die durch geistiges Verständnis zu uns kommen.

Mögen alle, die das Weihnachtsfest lieben, in individueller Weise die tiefere Bedeutung erforschen, die der Bericht über die Geburt Jesu enthält. Wenn er mit den Augen der Seele gesehen wird, wird er sich uns unaufhörlich weiter entfalten. Die Weihnachtsengel kommen zu uns, um unser Bewußtsein mit neuer Herrlichkeit zu erleuchten; und die Fortdauer der Gegenwart des Christus bereichert, wenn sie erkannt wird, alle unsere Tage und Jahre mit dem Immanuel oder „Gott mit uns“.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1969

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.