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„Daheim... sein bei dem Herrn“

Aus der Februar 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einem Brief an die Korinther gibt Paulus eine Erklärung ab, die für den Anhänger der Christlichen Wissenschaft von großer Bedeutung ist. Sie lautet: „Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn.“ 2. Kor. 5:8;

Da wir, wie die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. lehrt, die geistigen Kinder Gottes sind, sind wir in Wirklichkeit jederzeit „daheim... bei dem Herrn“. Wir können gar nicht irgendwo anders sein, denn Geist ist allgegenwärtig. Was bedeutet uns diese Tatsache in Hinblick auf ein praktisches Christentum? In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „ ‚Daheim bei dem Herrn‘ sein bedeutet nicht bloße Gefühlsekstase oder bloßen Gefühlsglauben, sondern es ist die tatsächliche Demonstration und das Verständnis des Lebens, wie es die Christliche Wissenschaft enthüllt. ‚Bei dem Herrn‘ sein heißt, gehorsam sein gegen das Gesetz Gottes, heißt, absolut von der göttlichen Liebe — vom Geist, nicht von der Materie — regiert werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 14;

Menschlich gesehen haben wir nicht immer das Gefühl, „daheim zu sein bei dem Herrn“, auch erwecken wir nicht immer den Eindruck, daß wir es sind. Im Gegenteil, wir scheinen oft bei einer endlichen und materiellen Auffassung vom Sein daheim zu sein, schauen nach kleinen und persönlichen Freuden in der Materie aus, nach Befriedigung in Besitztümern und einer Position, und trachten danach, vergleichsweise mindestens so gut zu sein wie unser Nebenmann. Von dieser armseligen Auffassung von Seele, die durchaus nicht unsere wahre Auffassung vom Selbst ist, müssen wir uns eines Tages lösen. Es ist eine falsche Auffassung, die uns, falls sie nicht verneint wird, von viel Gutem auszuschließen scheint.

„Daheim zu sein bei dem Herrn“ bedeutet, wissenschaftlich zu denken, das göttliche Gemüt, Gott, widerzuspiegeln, sich zu bemühen, den Menschen und das Universum so zu sehen und zu verstehen, wie Gemüt sie geschaffen hat. Dies wäre wahrlich Gehorsam gegenüber Paulus’ Rat: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war“ Phil. 2:5;; es bedeutet, in der Weise zu denken, wie Jesus dachte.

„Daheim zu sein bei dem Herrn“ bedeutet etwas mehr, als nur gute und liebevolle Gedanken zu hegen und sich Gott nahe zu wissen. Es liegt mehr Wissenschaft darin als dies. Es bedeutet, ohne Einschränkung zu erkennen und anzuerkennen, daß unser eigenes Gemüt, unsere eigene Seele, unser eigener Geist Gott ist. Es bedeutet auch, die endliche Auffassung vom Selbst aufzugeben und den Glauben an eine von Gott getrennte Seele oder ein von Gott getrenntes Gemüt zu verneinen. Es bedeutet, Gott als unser eigenes Leben und Gemüt anzuerkennen und zu wissen, daß Gott das Leben und Gemüt aller ist.

In dieser Weise tätig zu sein führt zu einem höheren und geistigeren Ausblick. Wir fangen an, jeden einzelnen — wenigstens bis zu einem gewissen Grade — als die geistige Widerspiegelung Gottes, des Gemüts, der Liebe, des Lebens, des Prinzips, zu sehen, die er in Wirklichkeit ist; und mit Seele frohlocken wir über die Reinheit, Güte, Schönheit, Harmonie und Freude ihrer Schöpfung. Dies heißt nicht, an der Tür der Wissenschaft zu stehen und den Buchstaben und die äußere Form anzubeten; es heißt, durch die Tür hindurchzugehen und diese Wissenschaft im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen.

Jede echte christlich-wissenschaftliche Behandlung ist die Anwendung des Wortes Gottes, ist „daheim zu sein bei dem Herrn“. Es ist ein Frohlocken über die Wahrheit, daß Gott das Gemüt und die Seele und das Leben des Menschen ist, und ein Erkennen dessen, was der Mensch als das Kind Gottes, als ein individuelles geistiges Bewußtsein, als die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts spürt und weiß und ist. Es bedeutet, der Ideen gewahr zu sein, die die Substanz und das Bewußtsein des Menschen ausmachen, und demzufolge die Irrtümer des sterblichen Sinnes zu verwerfen und zu vernichten. Es bedeutet, wie es in den Psalmen heißt, Gottes „Macht und Herrlichkeit“ zu sehen, wie wir Ihn „gesehen haben in dem Heiligtum“ Ps. 63:3 [n. der engl. Bibel];.

Mrs. Eddy sagt uns: „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie —, und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 14;

Die meisten Christlichen Wissenschafter denken sehr viel über diese Stelle nach. Sie wollen sich der Wahrheit vollauf bewußt sein, daß „Leben und Intelligenz rein geistig sind“, aber nicht vielen fällt es leicht, dieses zu erreichen. Der Verfasser hat festgestellt, daß ein angespanntes menschliches Bemühen, wie inbrünstig und aufrichtig es auch sein mag, nicht immer viel erreicht. Gelegentlich jedoch, wenn wir keine großen Anstrengungen machen, sondern uns statt dessen in Liebe und Vertrauen demütig Gott zuwenden, erscheint sanft ein Schimmer dieses Bewußtseins und bringt Heilung, Freiheit und Frieden mit sich. Dann wird es uns schließlich klar, daß das Geheimnis darin liegt, „daheim zu sein bei dem Herrn“, darin, daß man sich nicht als einen Menschen sieht, der gut zu sein versucht und große Anstrengungen macht, Gott näher zu kommen, sondern das Geheimnis liegt darin, liebevoll und demütig anzuerkennen, daß unser ganzes Sein hier und jetzt die zusammengesetzte Idee Gottes ist, der direkte Ausdruck des Göttlichen, der Beweis von der Gegenwart des Herrn.

In dem Maße, wie wir uns der Wahrheit bewußt werden, daß unser Leben und unser Gemüt und unsere Seele Gott ist und daß unser wahres Bewußtsein, alles, was es durch Widerspiegelung einschließt — die richtige Idee von Heim, Kirche, Geschäft, Körper —, in seiner Reichweite unendlich ist, bringen wir die Christusgemäßheit des Seins zum Ausdruck, die heilt. Wenn wir klar verstehen, wie falsch es ist anzunehmen, daß die Materie existiert, daß Böses, Sinn oder Persönlichkeit in der Materie ist und daß es irgend etwas in der Materie gibt, dem man vertrauen kann oder das man fürchten muß, erkennen wir, daß Sünde und Krankheit in der Wissenschaft unmöglich sind. Dann wird unser wahres Bewußtsein, das alles einschließt, statt begrenzt zu sein und etwas auszuschließen, das geistig ist statt materiell, universal statt örtlich beschränkt, ewig statt zeitlich, in der Lage sein, seine eigene geistige Art zu entfalten und sich als die individuelle Verkörperung göttlicher Ideen zu identifizieren.

Die uneingeschränkte und nicht örtlich begrenzte Art des wirklichen Bewußtseins, oder des geistigen Menschen, wird von Mrs. Eddy in einer ihrer Schriften wundervoll aufgezeigt: „Wer im Guten lebt, lebt auch in Gott — lebt in allem Leben, im gesamten Raum. Sein Reich ist ein individuelles Reich, sein Diadem eine Krone der Kronen. Sein Dasein ist todlos und entfaltet unaufhörlich sein ewiges Prinzip. Wartet geduldig auf die unendliche Liebe, den Herrn und Spender des Lebens. Spiegelt dieses Leben wider, und mit ihm kommt die volle Macht des Seins. ‚Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses.‘ “ Pulpit and Press, S. 4.

„Daheim zu sein bei dem Herrn“ heißt „außer dem Leibe zu wallen“. Es heißt zu verstehen, daß wir nicht in der Materie oder der Körperlichkeit leben und nicht einmal zu einer materiellen Umgebung und Örtlichkeit gehören. Wie können wir denn Herrschaft über die Materie haben, wenn sie wirklich ist und wir von ihr abhängig und umgeben sind? Daß wir in unserer wahren Selbstheit der Mensch sind, der zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde, und alle Ideen einschließen, die für die Harmonie, Vollständigkeit, Gesundheit und Freude wesentlich sind, ist das Verständnis, das uns Herrschaft gibt.

Wenn wir uns der Wahrheit lebhaft bewußt sind, daß wir nicht von der Materie umschlossen oder in einer materiellen Umgebung sind, wie ein Goldfisch in seinem Aquarium, sondern daß wir geistig sind und in Gott, Geist, leben, der in uns immerdar die unendliche und sich ewig entfaltende Idee von sich selbst zum Ausdruck bringt, dann wird uns dies schließlich dazu führen, bewußt „außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn“.

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