Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Schlüssel zu einem guten Leben

Aus der Februar 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Schlüssel zu einer verschlossenen Tür, die uns den Weg versperrt, hat seinen Zweck erfüllt, wenn er die Tür geöffnet hat. Danach haben wir wenig Verwendung für ihn. Aber der Weg der Christlichen Wissenschaft, der der Weg zu einem wahrhaft erfüllten Leben ist, das uns selbst tief befriedigt und anderen nützt, beginnt nicht auf der anderen Seite einer verschlossenen Tür, noch sichern wir uns diesen Weg durch einen einzigen Schritt, der uns über ihre Schwelle führt. Dieser Weg kann dort beginnen, wo wir uns gerade befinden — nichts, was wirklich ist, versperrt uns den Weg —, aber wir müssen ihn uns beharrlich mit jedem Gedanken sichern, den wir hegen, mit jeder Handlung, mit der wir den mannigfachen Schwierigkeiten und Herausforderungen des täglichen Lebens begegnen.

Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. eröffnet uns zwar die Möglichkeit eines geistig nützlichen Lebens, das sowohl den Drohungen als auch den Versuchungen einer materiellen Daseins auffassung widersteht, aber wir müssen darin beharren, sie anzuwenden, und sie so zu unserem ständigen Führer und immer bereiten Beschützer machen. Unsere Führerin Mrs. Eddy schreibt: „Ein Körnlein der Christlichen Wissenschaft tut Wunder für die Sterblichen, so allmächtig ist Wahrheit; man muß sich aber mehr von der Christlichen Wissenschaft aneignen, um im Gutestun beharren zu können.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 449; Der Wert, den die Christliche Wissenschaft für uns hat, wächst also in dem Maße, wie wir auf diesem Wege fortschreiten. Und in dem Maße wächst auch unsere Liebe zu ihr.

Die natürliche Wirkung der von Liebe inspirierten Anwendung der Christlichen Wissenschaft besteht darin, das menschliche Bewußtsein aus den Verwirrungen, den falschen Befürchtungen und den unangebrachten Erwartungen des materiellen Sinnes in die klare Atmosphäre der geistigen Wahrheit emporzuheben. Dort können wir den geistigen Sinn zur Entfaltung bringen, durch den wir die Leitung der göttlichen Liebe erkennen, sowie das Vertrauen auf die uns innewohnende Fähigkeit, die Güte und die allerhabene Intelligenz dieser Liebe im täglichen Leben auszudrücken.

Die Christliche Wissenschaft kann das menschliche Leben dadurch veredeln, daß sie die wahre Auffassung vom Menschen als der schönen und vollkommenen Widerspiegelung Gottes mit sich bringt. Sie offenbart die wahre Natur des Gemüts und der Macht als geistige Kundwerdungen Gottes, des einen unendlich guten göttlichen Gemüts.

Ein gutes Leben ist weit mehr als nur eine angenehme Erfahrung, die sich — vielleicht aus — dem Zusammentreffen günstiger Umstände ergibt. Es ist die ununterbrochene Demonstration der ewigen Tatsache, daß wir mit dem schöpferischen Prinzip zugleich bestehen; es ist das Ergebnis unserer getreulichen Bemühungen, Gottes unfehlbare Intelligenz und die unparteiische Liebe dieser Intelligenz widerzuspiegeln und uns durch sie leiten zu lassen.

Diese Liebe wird nicht durch bloße Gefühlsbewegung oder Sentimentalität ausgedrückt, die ihrem Ursprung nach physisch sind, sondern durch ein geduldiges, mitfühlendes Verständnis für die Probleme, Fehler und Befürchtungen anderer, verbunden mit geistiger Einsicht und einer steten Bereitwilligkeit, in intelligenter Weise hilfreich zu sein. Ein Leben, das diese Eigenschaften spontan zum Ausdruck bringt, ist ein Segen und eine Inspiration für alle, die in den Bereich seines warmherzigen Wirkens kommen.

Es ist mehr vonnöten als bloßes Verlangen, um einen so hohen geistigen Stand zu erreichen; es wird daneben geistige Ausdauer verlangt, die durch die Liebe der Christus- Idee inspiriert ist. Mary Baker Eddy sagt uns, was diese Liebe fordert: „Die Christlichen Wissenschafter müssen unter dem beständigen Druck des apostolischen Gebotes leben, aus der materiellen Welt herauszugehen und sich abzusondern. Sie müssen auf Übergriffe, auf Unterdrückung und auf den Stolz der Macht verzichten. Das Christentum, mit der Krone der Liebe auf dem Haupte, muß ihre Königin des Lebens sein.“ S. 451;

Diese Weisungen verlangen nicht ein gelegentliches Bemühen, sondern wachsame und gewissenhafte geistige Selbstdisziplin, die darin besteht, daß sie die sterblichen Instinkte durch ein erwachtes Bewußtsein von des Menschen wahrer Natur und seinen wahren Beweggründen im Zaum hält. Diese geistige Zucht hilft uns dabei, uns über die Triebkräfte einer materiellen Lebensauffassung zu erheben — durch das wissenschaftliche Verständnis ihrer illusorischen Natur, der Ohnmacht ihrer Drohungen und der Hohlheit ihrer Versprechungen. Diese Selbstzucht, weit davon entfernt, uns zu begrenzen, führt zur Freiheit von den Täuschungen des sterblichen Gemüts und unterstützt so in hohem Maße die Entfaltung unserer gottgegebenen Eigenschaften und Fähigkeiten.

Wir erlangen diese Fähigkeiten und ein gutes und edles Leben, in dem diese Fähigkeiten zum Ausdruck kommen, nicht durch Gewalt oder menschlichen Willen, noch dadurch, daß wir die Forderungen der göttlichen Liebe unbeachtet lassen, sondern allein dadurch, daß wir sie unter allen Umständen erfüllen.

Obwohl das Lebensbeispiel eines vergeistigten Charakters eine Inspiration für diejenigen ist, die ihn bewundern und selbst den Fortschritt anstreben, kann doch niemand seine geistige Reife und die Demonstration eines guten und edlen Lebens einem anderen übereignen. Fortschritt ist eine individuelle Erfahrung, seine Früchte sind ein individueller Lohn. Sie werden uns auf natürliche Weise zufallen, wenn wir bereit sind, die flüchtigen Werte einer materiellen Lebensauffassung mit ihren alten Denkgewohnheiten und ihrer Neigung, den herkömmlichen Pfaden sterblicher Annahmen zu folgen, aufzugeben. Unsere >Führerin liefert uns den Schlüssel zu dem Weg, auf dem wir dies vollbringen können, wenn sie schreibt: „Wir müssen das Gespenstische in allen Punkten aufgeben. Wir dürfen die Bedeutsamkeit des Aberglaubens nicht weiter zugeben, sondern wir müssen jede Annahme in bezug auf denselben aufgeben und weise sein. Wenn wir begreifen, daß der Irrtum nicht wirklich ist, werden wir für den Fortschritt bereit sein und vergessen, ‚was dahinten ist‘.“ S. 353;

Das Beispiel des edelsten Lebens, das jemals gelebt worden ist, nämlich das Christi Jesu, inspirierte den Apostel Paulus, sein Leben dem hohen Dienst zu weihen, wenigstens diejenigen, die sich in seiner Reichweite befanden, dahin zu bringen, Christus, Wahrheit, anzuerkennen und anzunehmen und so das Niveau ihres ganzen Lebens über den finsteren Aberglauben des heidnischen Materialismus zu erheben. Während er sich auf der einen Seite danach sehnte, seinen getreuen Nachfolgern in ihrem Bemühen, den Lehren Christi Jesu zu folgen, zu helfen, muß er sich andererseits darüber im klaren gewesen sein, daß ihr Wachstum ihre eigene Sache war, denn er schrieb an die Philipper: „Also, meine Lieben, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid es nicht allein in meiner Gegenwart, sondern nun auch viel mehr in meiner Abwesenheit und schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, zu seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel,... daß ihr haltet an dem Wort des Lebens.“ Phil. 2:12–16;

Bei allem guten Willen von seiner Seite wußte Paulus doch, daß das Höchste, das er für andere tun konnte, darin bestand, das Beispiel des Gemüts Christi hochzuhalten, das er selbst in seinem eigenen großartigen Lebensbeispiel so gewissenhaft widerspiegelte. Er lehrte sie: „Tut nichts aus Zank oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst; und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist. Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.“ V. 3–5. Auf diese Weise gab er ihnen — und uns — den Schlüssel zu einem Leben des höchsten Guten.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1969

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.