Eine der großen Funktionen der Wahrheit ist, den Irrtum aufzudecken. Christus Jesus, der die Wahrheit in ihrer Machtvollkommenheit zur Erde gebracht und ihre Möglichkeiten für die Menschheit bewiesen hat, deutete dieses an, als er sagte: „Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werde, und ist nichts heimlich, was man nicht wissen werde.“ Matth. 10:26;
Dieser Ausspruch könnte sich auf die Materie beziehen, die die Menschheit seit Jahrhunderten verwirrt hat. Die Materie ist offensichtlich das Gegenteil von Geist, oder Gott, denn sie ist zerstörbar und die Grundlage des Bösen. Für die Naturwissenschaften ist es von Bedeutung, daß seit der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, der Wissenschaft der Wahrheit, selbst von einem physischen Gesichtspunkt aus betrachtet, eine genauere Erklärung vom Wesen der Materie enthüllt worden ist. Mit diesem besseren Verständnis von der Materie sind viele Begrenzungen, die von der Unwissenheit über ihre Bestandteile herstammten, niedergerissen worden. Die Menschheit erfreut sich nun auf vielen Gebieten größerer Freiheit, als sie sie zuvor gekannt hat. Die Materie noch weiter analysieren und materielle Kräfte der Herrschaft der Intelligenz unterwerfen — das sind Schritte, die dem endgültigen Verschwinden der Materie vorausgehen müssen.
Wenn wir die Wirkung der Wahrheit auf die menschliche Unwissenheit betrachten, sollten wir daran denken, daß Mary Baker Eddy bereits erkannte, was die Materie physikalisch gesehen — ist, bevor die Naturwissenschaftler selbst dies erkannten. Sie sagt zum Beispiel im Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wir wandeln auf Kräften.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 124; Sie machte diese Entdeckung noch bevor es bekannt war, daß die Materie auf Energie zurückgeführt werden kann und mit ihr austauschbar ist. Aber sie ging weiter als die Naturwissenschaftler; sie erklärt im gleichen Abschnitt: „Das menschliche Wissen nennt sie Kräfte der Materie; aber die göttliche Wissenschaft erklärt, daß sie ganz und gar dem göttlichen Gemüt angehören und diesem Gemüt innewohnen; so führt sie sie zu ihrer rechtmäßigen Heimstätte und Ordnung zurück.“
Die göttliche Wissenschaft wird fortfahren, die Substanzen neu zu klassifizieren und die wirkliche Bedeutung aller Substanz wiederherzustellen, bis das Universum von der Materie in den Geist zurückübertragen und Gottes geistige Schöpfung als die einzige Schöpfung offenbart worden ist. Dann werden in der Wissenschaft die Kräfte als Einflüsse, die zum Guten bewegen, verstanden werden, wie Intelligenz, Friedfertigkeit, Ehrerbietung, Freude und Liebe.
Ein weiteres Aufdecken einer materiellen Annahme, die in ihrer metaphysischen Bedeutung noch nicht allgemein verstanden wird, ist das Wesen der Elektrizität. Diese Form der Materie ist seit langem als eine Energie bekannt, aber ihr Wesen als eine Form materiellen Bewußtseins ist von denen, die mit ihr zu tun haben, nicht erkannt worden. Mrs. Eddy erklärt: „Elektrizität ist kein Lebensfluidum, sondern die wenigst materielle Form des illusorischen Bewußtseins — sie ist die materielle Gemütlosigkeit, die kein Bindeglied zwischen der Materie und dem Gemüt bildet und die sich selbst zerstört.“ S. 293.
Mrs. Eddy zählt die Elektrizität auch zu den Ansprüchen des tierischen Magnetismus, oder des Bösen, und behauptet, daß Wahrheit diese Irrtümer vernichten wird (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 450 und 451). Die in jüngster Vergangenheit von Elektrobiologen gemachten Entdeckungen weisen auf die Notwendigkeit hin, Mrs. Eddys Erklärung über Elektrizität praktisch anwendbar zu machen. Sie haben festgestellt, daß die Beherrschung des physischen Körpers zum großen Teil durch Elektrizität erfolgt und daß die elektrische Energie, die den Körper bewußt und unbewußt in gewisser Weise sich zu bewegen veranlaßt, durch chemische Vorgänge im Körper hervorgerufen wird. Intensive materialistische Gedankenzustände, wie Furcht, Haß oder Sinnenlust, können die normalen elektrischen Vorgänge umstoßen, und die Folge davon sind physische Störungen.
Kurz nach dem oben angeführten Zitat sagt Mrs. Eddy: „Elektrizität ist der scharfe Überschuß der Materialität, die das wahre Wesen der Geistigkeit oder der Wahrheit fälscht; — der große Unterschied zwischen beiden ist, daß Elektrizität nicht intelligent ist, während die geistige Wahrheit Gemüt ist.“
Wir brauchen daraus nicht zu schließen, daß sich der Christliche Wissenschafter ein großes Wissen über die Vorgänge im Körper aneignen müsse, um ihn durch die Wissenschaft zu heilen. Der ganze Begriff vom physischen Menschen ist eine Illusion. Aber um die Irrtümer zu vernichten, die den tierischen Magnetismus ausmachen, sollte man eine vernünftige Vorstellung von dem Verhältnis der Elektrizität zu physischen Vorgängen haben. Schon allein das Aufdecken der Funktion der Elektrizität in diesem Zusammenhang sollte den Menschen helfen zu verstehen, wie Zustände zerstört werden können, die mit der Annahme verbunden sind, daß die Menschen materielle Wesen seien und von einem unwirklichen, unintelligenten Bewußtsein durch Energien beherrscht würden, die die Energien des Geistes imitieren.
Es ist wesentlich, sich zu vergegenwärtigen, daß das christusähnliche Wesen, das zu dem Menschen als Gottes Bild — dem wirklichen Selbst — gehört, die negativen, materialistischen mentalen Zustände von Übertätigkeit oder Untertätigkeit zerstören und einen normalen Zustand herstellen kann, der sich äußerlich in körperlicher Gesundheit zeigt. Wenn solche christusähnlichen Energien wie Reinheit, Liebe, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Weisheit im Leben zum Ausdruck gebracht werden, heben sie den „scharfe[n] Überschuß der Materialität“ auf, der unseren Sinn von intelligenter Lenkung verwirren und krankhafte Tätigkeit hervorrufen möchte. Durch dieses Aufheben abnormer elektrischer Tätigkeit ist es nicht mehr notwendig, die eine Form von tierischem Magnetismus zu handhaben, die gewöhnlich Krankheit hervorzubringen beabsichtigt.
Göttliche Energien gehen von Gott aus und sind in Seinem Menschen, Seinem Ebenbild, verkörpert. Sie ändern sich niemals in der Qualität oder Quantität, und sie können von der Identität eines Kindes Gottes nicht entfernt werden. Die Kräfte der Liebe und Intelligenz, die der Antrieb zu richtigem Denken sind und in Harmonie und Frieden gipfeln, wirken im wahren Bewußtsein ohne Unterbrechung und beherrschen es. Sie sind unwandelbare Gesetze des Gemüts und bekunden den göttlichen Willen, und Jesus betete inbrünstig, daß er diesen göttlichen Willen zum Ausdruck bringen möge — und er brachte ihn zum Ausdruck. Wenn christusähnliche Energien im menschlichen Bewußtsein aufgerichtet werden, vernichten sie den Anspruch, daß die Energie der Elektrizität das verlangsamen oder in Unordnung bringen kann, was als die normalen Erfordernisse für die Gesundheit angesehen wird. Am Ende werden die christusähnlichen Energien den Anspruch des Irrtums vernichten, daß die Energie der Elektrizität den menschlichen Körper beherrschen oder kontrollieren kann.
In Zukunft wird die Menschheit viel über die Energien des Geistes lernen, die den wirklichen Menschen beseelen. In dem Maße, wie die Menschen die göttlichen Elemente, die den Menschen als Gottes Gleichnis ausmachen, demonstrieren, werden die sterblichen Elemente, die sich an die Stelle der göttlichen zu setzen suchen, verschwinden, und Gesundheit, unabhängig von jeder Form der Materie, wird Allgemeingut werden. Es wird erkannt und anerkannt werden, daß Gesundheit ein völlig geistiger Zustand ist und vollkommen von der Gottheit beherrscht wird.