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[Urtext in deutscher Sprache]

Die Welt des Sichtbaren und wahre Substanz

Aus der Februar 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Größe und Sinn des Weltalls sowie die Ursache des Lebens — diese Fragen wecken in der Menschheit immer wieder neuen Forscherdrang. Das Forschen geht in zwei Richtungen: den Makrokosmos, die Welt des Großen, und den Mikrokosmos, die Welt des Kleinen. Allein in den letzten Jahrzehnten ist man auf diesen Gebieten weit vorgedrungen. Der Begriff „weit“ kann allerdings nur von einem relativen oder materiellen Standpunkt aus gewertet werden. In beiden Richtungen erkennen wir, daß wir — materiell gesprochen — den Bereich der Unendlichkeit nie ganz ergründen können.

In der einen Richtung stößt der Astronom mit Fernrohr und Rechenmethoden in das All vor. Menschen haben schon den Erdball umkreist. Unbemannte Raumschiffe und Sonden haben Forschungsergebnisse von Mond und Planeten zur Erde gesandt. Mrs. Eddys Prophezeiung: „Der Astronom wird nicht mehr zu den Sternen hinaufschauen — er wird von ihnen aus in das Weltall hinaufschauen“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 125;, rückt immer mehr in den Bereich des Möglichen.

Und obwohl schon Abraham das Unfaßliche des Alls erkannte, indem er Gottes Stimme sagen hörte: „Zähle die Sterne; kannst du sie zählen?“ 1. Mose 15:5;, hat sich der Astronom darangemacht, die Sterne zu zählen. Nachdem er Milliarden Sterne ermitteln kann, die eine Insel bilden, die Galaxis genannt wird, muß er feststellen, daß sich im Weltall noch zahllose andere solcher Sterneninseln befinden.

Wie weit der Astronom auch vorgestoßen sein mag, in bezug auf diese unendliche Ausdehnung ist sein Blickfeld verschwindend klein, und die Frage in der Bibel „Kannst du sie zählen?“ muß gegenwärtig mit Nein beantwortet werden.

Betrachten wir nun die Ergebnisse des Naturwissenschaftlers, der in der entgegengesetzten Richtung forscht. Er untersucht die kleinsten Materieteilchen, um Wesen und Aufbau der Materie zu ergründen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß es sich bei den kleinsten, nicht mehr teilbaren Materieteilchen überhaupt nicht um feste Materie handelt, sondern um Systeme, die ähnlich unserem Sonnensystem immer in Bewegung sind.

Dem materiellen Auge bleiben diese theoretisch ermittelten Teilchen noch verborgen, obwohl man über Elektronenmikroskope verfügt, die eine zweihunderttausendfache Vergrößerung gestatten.

Der Christliche Wissenschafter versteht unter wahrer Substanz immergegenwärtigen Geist oder göttliches Leben. Er versteht unter dem wahren Menschen das Bild und Gleichnis Gottes, das das göttliche Verständnis seines Schöpfers widerspiegelt. Dieses Wissen aber kann nur auf geistiger Ebene erlangt werden. Es gibt keine Verwandtschaft zwischen der Materie und dem wahren Sein. Auch ist die Kenntnis der Materie nicht die Vorstufe zur Geistigkeit.

Eine Schallplatte kann auf Maße, Gewicht, Zusammensetzung des Werkstoffs und so weiter untersucht werden; doch das Wesen der Musik und ihr Einfluß auf die Menschen wird dadurch nicht erfaßt. Die Schallplatte kann zerbrechen, aber die unvergeßliche Musik weist auf die ewige Harmonie des Geistes hin. Diese Harmonie zu erreichen ist das Bemühen des wahren Nachfolgers Christi Jesu. Auf ihn treffen Mrs. Eddys Worte zu: „Er wendet sich beständig vom materiellen Sinn ab und schaut auf die unvergänglichen Dinge des Geistes hin.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 21;

Christus Jesus, für den die wahren Dinge des Geistes die einzige Substanz bedeuteten, offenbarte der Menschheit die göttlichen Eigenschaften. Durch sein Dasein, sein Leben und sein Beispiel wurde Gott den Menschen verständlich. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß, wenn wir die wahre Substanz des Lebens erkennen wollen, wenn wir die Gegenwart Gottes in unseren täglichen Angelegenheiten erfahren und Wegweiser für andere sein wollen, wir diese göttlichen Eigenschaften zum Ausdruck bringen müssen. Wenn wir sie nicht zum Ausdruck bringen, können wir anderen das Wesen Gottes nicht erklären.

Die Forschungsarbeit in der Welt des Sichtbaren ist unermeßlich wertvoll. Sie zerstört bis zu einem gewissen Grade Unwissenheit und Aberglauben. Doch um das Wesen der wahren Substanz zu verstehen, die für unser Dasein von größter Bedeutung ist, sollten wir uns an die Richtlinien halten, die uns Mrs. Eddy gegeben hat. Sie schreibt: „Wir können das Wesen und die Beschaffenheit von Gottes Schöpfung nicht dadurch ergründen, daß wir in die Untiefen der sterblichen Annahmen tauchen. Wir müssen unserem schwachen Flattern — nämlich unseren Versuchen, Leben und Wahrheit in der Materie zu finden — die entgegengesetzte Richtung geben und uns über das Zeugnis der materiellen Sinne, über das Sterbliche zu der unsterblichen Idee Gottes erheben. Diese klareren, höheren Anschauungen inspirieren den gottähnlichen Menschen, so daß er den absoluten Mittelpunkt und Umkreis seines Seins erreicht.“ S. 262.

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