Im Jahre 1910 gaben mir meine Eltern zu meinem siebten Geburtstag eine Bibel. Vor etwa 20 Jahren hatte ich sie noch immer und las ziemlich regelmäßlig darin. Als ich mich dann eines Abends mit Freunden über Religion unterhielt, lieh mir einer von ihnen das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Dies war das erste Mal, daß ich von der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. hörte. Worte können die Freude nicht beschreiben, die ich darüber empfand, daß Wissenschaft und Gesundheit mir half, meine Bibel besser zu verstehen. Ich aß kaum, bis ich diesen unvergleichlichen Gefährten der Bibel von Anfang bis zu Ende gelesen hatte.
Vielleicht sollte ich erwähnen, daß Wissenschaft und Gesundheit genau an dem Tag zu mir kam, an dem ich beschlossen hatte, das Rauchen aufzugeben, um meinen Kindern ein besseres Vorbild zu sein. Ich hatte es vorher erfolglos versucht, aber als ich von meinem göttlichen Wesen als Kind Gottes las und es besser verstand, fand diese meine erste Heilung augenblicklich statt und war von Dauer.
Unser Bauernhof lag damals und liegt auch heute noch 320 Kilometer von einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, entfernt. Ich bewarb mich bald um Mitgliedschaft und wurde aufgenommen. Ich bin sehr dankbar für die liebevolle Unterstützung, die ich zu jener Zeit erhielt, und für die Sonderregelung, die in den Satzungen dieser Zweigkirche für Mitglieder vom Lande in bezug auf den Gottesdienstbesuch vorgesehen war. Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche. Das Studium der wöchentlichen Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft vermittelt den Mitgliedern auf dem Lande ein Gefühl der Zugehörigkeit, und die Zeitschriften bringen Inspiration und Ermutigung durch ihre Artikel und Zeugnisse.
Ein Erlebnis, das mich mit großer Freude erfüllte, hatte ich vor etwa zehn Jahren bei einem Ferienaufenthalt in Großbritannien. Meine Frau und ich verlebten schöne Tage bei unserem ersten Besuch in West-Schottland, als ich mich plötzlich veranlaßt fühlte, nach Ostangeln zurückzukehren, und in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages traf ich bei meiner Schwester ein. Nach kurzem Schlaf und anschließendem Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Hof meines Bruders, der in der nächsten Grafschaft lag. Dort begrüßte mich meine Schwägerin mit den Worten: „Elizabeth ist sehr krank. Willst du zu ihr hinaufgehen?“ Ich ging sofort zu ihr. Das etwa einjährige Kind versuchte seine Hände nach mir auszustrecken, und so fragte ich, ob ich es aufnehmen dürfe. Als ich das tat, bemerkte ich, daß die Kleine nicht zart und geschmeidig war, wie ein Baby es sein sollte, sondern steif wie ein Brett. Ich trug sie umher und zeigte ihr die Spatzen in der Buche und die Enten im Wassergraben, und dabei vergegenwärtigte ich mir dankbar, wie sehr wir einander liebten und wie sehr Gott uns beide liebte. Elizabeth atmete bald tief, entspannte sich in meinen Armen und fühlte sich wieder normal an. So legte ich sie in ihr Bettchen, wo sie, wie mir erzählt wurde, bis zum nächsten Morgen schlief und ihre Eltern dadurch aufweckte, daß sie in ihrem Bettchen herumsprang. Mein Bruder und seine Frau, die an Heilen durch Gebet glauben, hatten vor meiner Ankunft, als sich Elizabeths Zustand nicht besserte, Anordnungen getroffen, sie ins Krankenhaus zu bringen. Obwohl das Baby nach meinem Besuch ganz gesund aussah, blieben sie bei ihrem Entschluß. Die Ärzte machten bestimmte Versuche und stellten fest, daß es Hirnhautentzündung hatte; aber sie konnten nicht verstehen, wieso der Virus neutral oder, wie sie es nannten, tot war.
Als ich etwa acht Jahre später Elizabeth wiedersah, begrüßte mich ein hübsches, liebevolles Schulmädchen, das von Gesundheit strotzte.
Um einem Vereinsfreund einen Gefallen zu tun (der sagte, daß ich unbedingt in meinem Alter an meinem Gewehr, das ich zum Wettschießen benutzte, ein Zielfernrohr anbringen lassen solle), ging ich in Australien zu einem Optiker, der sich darauf spezialisiert hatte, Schützen zu helfen. Nachdem er meine Augen untersucht hatte, sagte er, sie seien zu gut, als daß ich bereits ein Zielfernrohr benötige, aber leider müsse er mir sagen, daß sich grauer Star bildete, und er riet mir, einen Spezialisten aufzusuchen. Ich dankte ihm und erwiderte, daß ich mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft bekannt sei, der mir helfen könne. Ich hatte seit einiger Zeit Augenbeschwerden gehabt. Mit der gebeterfüllten Hilfe eines hingebungsvollen Ausübers fand die Heilung innerhalb eines Jahres statt. Als ich dann den Optiker ungefähr vier Jahre später wieder aufsuchte, sagte er, daß der graue Star vollkommen verschwunden sei. Ich weiß bis heute nicht, auf welchem Auge er war!
Der Psalmist bringt mein Empfinden für diese und viele andere Heilungen und gelöste Probleme folgendermaßen zum Ausdruck (Ps. 103:2, 3): „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen.“
Ich kann nur hoffen, daß mein erstes Zeugnis, wenn es veröffentlicht wird, jemanden, der weit von einer Zweigkirche entfernt wohnt, dazu ermutigen wird, den Schritt zur Mitgliedschaft zu tun, denn für mich ist die Christliche Wissenschaft eine sehr praktische Religion, die in vollem Maße für alle ihre Anhänger sorgt.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen.“
Ich bin Gott dankbar, daß Er liebevoll für alle Seine Kinder sorgt, und auch Seinem Sohn, Christus Jesus, daß er uns das Christentum gegeben hat. Ich bin auch für Mrs. Eddy dankbar, der Gott die Christliche Wissenschaft offenbart hat.
Bodallin, Westaustralien, Australien