Im Jahre 1968 mußte ich mich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, um eine Lebensversicherung abschließen zu können. Der Arzt stellte nur ein Problem fest. Ich hatte 20 Pfund Übergewicht.
Der freundliche Arzt machte eine humorvolle Bemerkung über meine überzähligen Pfunde, aber meine innere Reaktion war Entmutigung und Ärger. Ich war ärgerlich auf den Arzt, weil er das Problem entdeckt hatte. Ich war ärgerlich auf meine Mutter, weil sie das Problem dadurch geschaffen hatte, daß sie mir so viele kalorienreiche Mahlzeiten vorgesetzt hatte. Ich war ärgerlich auf mich selbst, weil ich so viel kalorienreiche Nahrung zu mir genommen hatte.
Nachdem ich das Sprechzimmer des Arztes verlassen hatte, drang jedoch gleich die stille sanfte Stimme der Wahrheit in mein beunruhigtes Denken, und ich erkannte, daß ich in Wirklichkeit über niemanden und nichts ärgerlich sein konnte. Aufgrund des geistigen Verständnisses, das ich durch das tägliche Studium der Bibellektion aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gewonnen hatte, begann ich zu erkennen, daß der Arzt, meine Mutter und ich selbst, wir alle, in Wirklichkeit reine und vollkommene Ideen unseres einen Vater-Mutter Gottes, des Gemüts, waren. Eine der Ideen Gottes konnte deshalb nicht unbewußt einer anderen Idee Gottes schaden oder durch sie geschädigt werden.
Das Licht der Liebe erleuchtete mein Bewußtsein so sehr, daß ich mir einen Augenblick lang unmittelbar und uneingeschränkt der Tatsache bewußt wurde, daß ich das Bild und Gleichnis Gottes, des Guten, war und deshalb kein Übergewicht haben konnte. Wie Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit erklärt (S. 413): „Nicht die Materie, sondern Gemüt reguliert den Zustand des Magens, der Därme, der Nahrung und der Temperatur bei Kindern und Erwachsenen.“ Ferner: „Dieses neugeborene Verständnis, daß ohne die Einwilligung des sterblichen Gemüts weder die Nahrung noch der Magen Leiden verursachen kann, bringt eine andere Lehre mit sich, nämlich daß Völlerei eine sinnliche Illusion ist und daß dieses Trugbild des sterblichen Gemüts in dem Maße verschwindet, wie wir unser geistiges Dasein besser erfassen und auf der Lebensleiter emporsteigen“ (ebd., S. 221).
Nach der Untersuchung nahm ich zwei Monate lang allmählich und ständig ab. Ich gebrauchte keine Medikamente oder Willenskraft und hielt keine Diät. Ich nahm 20 Pfund ab. Seit der Zeit habe ich das Gewicht, das für meine Größe als normal gilt, beibehalten.
Vor einem Jahr nahm ein Teil der Lektion fünf Minuten lang meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Worte lauteten (ebd., S. 424): „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Annahme verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinigen, um die Vorstellung von Zufall in den richtigen Begriff von Gottes unfehlbarer Leitung zu verwandeln, und müssen auf diese Weise Harmonie ans Licht bringen.
Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit.“
Eine halbe Stunde später kam ich auf dem Wege zur Universität mit meinem Fahrrad an eine Kreuzung, und da ich Vorfahrt hatte, fuhr ich weiter. Aus der Straße rechts von mir kam ein Kraftfahrer, der mit hoher Geschwindigkeit am Stoppschild vorbeifuhr und fast mit mir zusammenstieß. Nur um Haaresbreite entging ich dem Zusammenstoß und den schweren Verletzungen, die ich hätte davontragen können.
Ich bin Gott unendlich dankbar, daß er mich so vollkommen beschützt hat.
Ebenso dankbar bin ich für all die vielen Demonstrationen der heilenden und erlösenden Macht Gottes im Leben aller Christlichen Wissenschafter und anderer Menschen auf der heutigen Welt.
Urbana, Illinois, USA
