Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Was kostet es?

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor längerer Zeit ging ich in ein Geschäft, um etwas zu kaufen. Neben mir stand eine junge Frau, die gerade bedient wurde. Ich hörte, wie sie fragte: „Was kostet es?“ Als die Frau den Preis hörte, wollte sie die angebotene Ware zunächst nicht kaufen, überlegte es sich aber kurz und kaufte sie dann doch. Auf dem Heimweg ging mir die Frage: „Was kostet es?“ nicht aus dem Sinn. Immer wieder dachte ich darüber nach. Und dabei brachte ich diese Frage mit den Wahrheiten des geistigen Seins in Zusammenhang: Was kostet es, das geistige Dasein zu akzeptieren und zu beweisen?

Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie ich vor fast 45 Jahren das erste Mal mit der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. in Berührung gekommen war. Ich litt damals schwer an einer Ohrenkrankheit, und die Ärzte sagten, daß es für diesen Zustand wahrscheinlich keine Hilfe mehr gebe. Eine Nachbarin hörte von meiner Krankheit und machte meine Mutter auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam. Die Nachbarin erklärte, daß diese Wissenschaft heile und die einzige Hilfe für mich sei.

Ich nahm den Hinweis der Nachbarin bereitwillig an. Zuerst war ich von dem Gedanken beeindruckt, von einer unangenehmen, mit Schmerzen verbundenen jahrelangen Krankheit frei zu werden. Ich stellte daher keine tiefgründigen Überlegungen an, sondern sagte frohen Mutes und beschwingten Schrittes ja zu dieser erlösenden Möglichkeit. Ich wurde schließlich mit Hilfe einer Ausüberin durch die Christliche Wissenschaft von meiner Krankheit geheilt.

Von der ersten Mittwochabend-Zeugnisversammlung, die ich in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche besuchte, war ich tief beeindruckt. Nachdem ich daraufhin mit einer Ausüberin gesprochen und das Studium der Lehren dieser Wissenschaft des Gemüts-Heilens aufgenommen hatte, erkannte ich recht bald, welche Anforderungen diese Wissenschaft stellte. Und ich begann den Preis zu bezahlen.

So beschwingt ich anfangs war, so widerstrebend vollzog sich die Umkehrung meiner bisherigen Denkweise, bis der Durchbruch begann. Die strikte Einhaltung der Gebote fiel mir immer noch schwer wie auch die genaue Beachtung der goldenen Regel, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in den sechsten religiösen Glaubenssatz aufgenommen hat: „Und wir geloben feierlich zu wachen, und zu beten, daß das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war; anderen zu tun, was wir wollen, daß sie uns tun sollen, und barmherzig, gerecht und rein zu sein.“ Handbuch Der Mutterkirche, S. 16;

Aber der Kampf lohnte sich, und er stellte meine Füße fest auf den Pfad zu einem glücklicheren Leben.

Was kostet es nun jemanden, der die Lehren der Christlichen Wissenschaft annehmen möchte? Unser großer Meister, Christus Jesus, gab eine sehr klare und eindeutige Antwort auf die von einem Jüngling gestellte Frage: „Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben?“ Matth. 19:16; Jesus antwortete: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ V. 21;

Für den Jüngling war der Preis zu hoch. Jedoch ist dieser Preis nicht so hoch, daß wir ihn nicht bezahlen können, wenn wir bereit sind, die Lehren der Christlichen Wissenschaft anzunehmen.

Diese Aufforderung, die ich an mich selbst gerichtet fühlte, kam mir fast unerfüllbar vor, wenn sie auch etwas Erstrebenswertes verhieß. Ich mußte damit beginnen, viele meiner bisherigen Gewohnheiten, Ansichten und Meinungen, meine Einstellung anderen Menschen, meiner Umgebung und auch der älteren Generation gegenüber aufzugeben, die meiner Meinung nach alles besser wissen wollte als die jungen Leute.

Vor allem mußte ich aber ein besseres Verständnis von der göttlichen Liebe gewinnen und mich ihr unterordnen, denn ich hatte mir zu Herzen genommen, was ich in der Bibel gelesen hatte:

„Wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf.“ 1. Kor. 13:3–8;

Die Einhaltung gerade dieser Regel war oft die schwierigste Prüfung in meinem jungen Leben. Mehr und mehr gelang mir jedoch die Umwandlung meiner Denkweise, und nach und nach bezahlte ich freudig den erforderlichen Preis und erzielte dadurch große Gewinne. Ich erkannte den Wert des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und durch dieses Kleinod erhielt ich einen Einblick in die Wahrheit. Eine neue Welt tat sich mir auf. Dieses Buch wurde für mich kostbar und von großer Bedeutung, da es den Ablauf meines täglichen Lebens immer mehr beeinflußte. Ich sammelte mir mit der Zeit einen großen Schatz von Wahrheitsgedanken, den kein Dieb stehlen und kein Rost fressen konnte.

Im Laufe der vielen Jahre meines Studiums der Lehren der Christlichen Wissenschaft erwies sich die Anwendung dieser Religion in vielen Situationen als nützlich, die dem materiellen Sinn oft verworren und unlösbar erscheinen. Das ernsthafte Ringen um die Erkenntnis der Wahrheit und der Nichtsheit des Irrtums mit seinen aufdringlichen, oft schleichenden oder auch spektakulären Erscheinungen brachte mir stets den Sieg über Besorgnis, Furcht und Zweifel. Ich habe eine himmlische Ruhe gewonnen und danke unserem Vater-Mutter Gott für diese Erfahrungen.

Mrs. Eddy schreibt: „Selbstverleugnung, durch die wir alles für Wahrheit oder Christus in unserem Kampf gegen den Irrtum hingeben, ist eine Regel in der Christlichen Wissenschaft... Jeder Sterbliche muß es einmal, hier oder hiernach, mit der sterblichen Annahme von einer Gott entgegengesetzten Macht aufnehmen und sie überwinden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 568;

Ich erkannte, daß die Christliche Wissenschaft absolut ist; sie heilt jede Krankheit und befreit uns von der schwersten Last. Kummer, Leid und Schmerzen würden in nichts vergehen, wenn wir uns nur bemühten, den Saum der Wahrheit zu berühren und in unserem Glauben an den einzigen Gott fest zu sein. Tun wir das? Erheben wir unsere Augen und unsere Sinne, unser ganzes Denken, über allen Irrtum und alle falschen Annahmen von Gott? Hierzu sagt Mrs. Eddy: „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind Gottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist.“ ebd., S. 1.

In Gesprächen mit Menschen, die noch nichts von dem unschätzbaren Wert dieser Religion wußten, bin ich oft gefragt worden: „Was kostet es?“ Die Hilfe und Arbeit des Ausübers der Christlichen Wissenschaft wurde allgemein nur als eine Dienstleistung seitens des Ausübers aufgefaßt, für die er dann bezahlt wurde, und damit galt es als erledigt, ohne daß der Patient weiter darüber nachdachte. Wir können den Menschen Geduld und Liebe entgegenbringen, die diese Auffassung vertreten, bis ihr Denken durch ihr Verständnis von der Wahrheit des Seins erleuchtet wird.

Die Lehre der Christlichen Wissenschaft zu akzeptieren bedeutet, daß man einen Weg gehen muß, der gewiß nicht mit Rosenblättern bestreut ist. Es mag viele Dornen und Steine auf dem Wege geben, und wir mögen Tiefen zu durchschreiten haben, bis die Höhe, das ersehnte Ziel des Verständnisses, erreicht ist. Und bei allem ist stets die schützende und tragende Hand unseres alliebenden himmlischen Vaters zu spüren, der uns immer hilft und führt, wenn wir Ihn anrufen.

Dies kostet die Überwindung gewisser Überlieferungen, Ansichten und Riten. Es lohnt sich in der Tat, alles zu verkaufen und sich zu bemühen, dem großen Meister, Christus Jesus, nachzufolgen. Wir müssen allerdings bereit und fähig dazu sein, die Wahrheit zu demonstrieren. Die nötigen Werkzeuge hierfür haben wir in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft sowie in den anderen Schriften Mrs. Eddys. Benutzen wir sie doch schon jetzt!

Viele Menschen, alte und junge, suchen eine Lebensweise, die sie noch nicht kennen. Sie bedürfen dringend der Hilfe. Was kostet es uns also, eine helfende Hand zu reichen, ein liebevolles Wort zu sagen, Erbarmen zu zeigen und somit dem Hilfesuchenden aus seiner Not zu helfen? Es kostet doch weiter nichts, als dem Suchenden etwas von unserem Verständnis der Wahrheit zu geben, also buchstäblich das Brot zu brechen und es mit ihm zu teilen. Was ist der Erlös hierfür? Gott segnet uns mit reichen Erfahrungen, die köstlicher und wertvoller sind als alle materiellen Schätze dieser Erde.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1974

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.