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Der Mensch spiegelt die göttliche Liebe wider

Aus der Juli 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel enthält folgende ermutigende Botschaft: „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh. 4:16; Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie Gott, wenn Er als Liebe verstanden wird, die Menschheit von Furcht und von der Versklavung durch eine materielle Auffassung vom Leben befreit. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die göttliche Liebe ist unendlich. Daher ist alles, was wirklich existiert, in und von Gott und offenbart Seine Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 340; Liebe ist das schöpferische göttliche Prinzip von allem, das sich immer durch seine Ideen ausdrückt und sich als die Quelle von allem, die Substanz von allem und das Bewußtsein von allem offenbart. Da Liebe göttliches Prinzip ist, ist sie immer harmonisch, unendlich gut und unwandelbar vollständig.

Der Mensch ist Gottes Widerspiegelung. Er spiegelt die göttliche Liebe wider, ihre allmächtige Kraft, ihre allumfassende Gegenwart, ihr Wissen um ihre eigene Unendlichkeit und Allheit. Diese Widerspiegelung ist nicht etwas, was sich durch Zufall oder nur gelegentlich ereignet. Sie besteht dem göttlichen Gesetz gemäß. Sie gleicht nicht mehr oder weniger dem Original, sondern spiegelt es genau wider. Sie ist nicht etwas Erzwungenes, sondern sie besteht mühelos. Eine Widerspiegelung ereignet sich nicht von selbst. Sie ist völlig von dem Original abhängig. Daraus folgt also, daß der Mensch als die Widerspiegelung Gottes, der göttlichen Liebe, liebevoll und liebenswert ist und geliebt wird. Er ist in seinem Denken und Handeln allein von Gott abhängig.

Christus Jesus bezog sich auf diese geistige Wahrheit, als er sagte: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Joh. 5:19; Das Verständnis von der Liebe, die ihren Ursprung im göttlichen Prinzip und nicht in der menschlichen Persönlichkeit hat, macht das menschliche Denken für das Verstehen und Anwenden der unveränderlichen Gesetze der Liebe aufgeschlossen, die immer zur Hand sind, um Harmonie herzustellen und zu heilen.

Wenn wir erkennen, daß es nur einen Vater-Mutter Gott gibt und daß der Mensch geistig und vollkommen, die Widerspiegelung der Liebe ist, können wir unseren Nächsten sehen, wie er wirklich ist, können wir ihn als einen Bruder betrachten, der der großen Familie der Liebe angehört und in dem Universum der Liebe lebt, wo Disharmonie und Streit unbekannt sind. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist ein gutes Beispiel für brüderliche Liebe in Tätigkeit. Der barmherzige Samariter gehörte vermutlich nicht dem gleichen Volk an wie der Mann, der geschlagen und beraubt worden war. Das hielt den Samariter jedoch nicht davon ab, die Hilfe zu leisten, die der andere Mann so verzweifelt nötig hatte. Er empfand nicht lediglich Mitleid mit dem unglückseligen Opfer, sondern er setzte sein Mitgefühl in die Tat um. Er stillte die Bedürfnisse des Fremden und drückte so die Liebe aus, die wir, wie Jesus sagte, unserem Nächsten gegenüber empfinden sollten.

Wir können immer das Gute, das im sogenannten menschlichen Leben durch andere augenscheinlich wird, als erfreulichen Beweis willkommen heißen, daß Gott, Liebe, immer gegenwärtig ist und sich durch Seine geliebte Schöpfung bekundet. Wie oft stellen wir fest, daß durch einen unerwarteten Ausdruck des Guten in anderen unsere menschlichen Bedürfnisse befriedigt und unsere Probleme gelöst werden. Mrs. Eddy schreibt: „Geist segnet den Menschen, aber der Mensch weiß nicht, ‚woher er kommt‘. Durch ihn werden die Kranken geheilt, die Leidtragenden getröstet und die Sünder umgewandelt. Dies sind die Wirkungen des einen universalen Gottes, des unsichtbaren Guten, das der ewigen Wissenschaft innewohnt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 78;

Wie steht es aber, wenn wir wegen der Ungerechtigkeit oder des Hasses eines anderen den sogenannten harten Wirklichkeiten des Lebens gegenüberstehen? Vielleicht leiden wir als Folge davon, was ein anderer getan hat, und hegen Groll über das, was geschehen ist. In der menschlichen Person, die wir zu sein scheinen, finden wir die Eigenschaften der Widerspiegelung der Liebe vermischt mit Vorstellungen und Gefühlen des fleischlichen oder sterblichen Gemüts. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß sowohl dieses sogenannte Gemüt als auch seine Vorstellungen unwirklich sind. Mrs. Eddy erklärt: „Gemüt ist Gott. Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit. Es kann nur ein Gemüt geben, weil es nur einen Gott gibt; und wenn die Sterblichen auf kein anderes Gemüt Anspruch erhöben und kein anderes Gemüt akzeptierten, dann würde die Sünde unbekannt sein.“ ebd., S. 469.

Wenn wir diese Wahrheit verstehen und anwenden, finden wir, daß das, was eine Mischung zu sein schien — was Haß zu verursachen schien, was des Leidens und des Grolls fähig zu sein schien —, niemals wirklich existiert hat. In Wirklichkeit gab es nie irgendwelche entgegengesetzte Elemente, die sich vermischen konnten. Liebe hat kein Gegenteil, und die Widerspiegelung der Liebe ist niemals irregeführt oder belastet, bedrängt oder durch etwas außerhalb der Liebe beeinflußt worden.

Für jeden, der sich in einer Prüfungszeit befindet, ist es nützlich, sich die stete Gegenwart der göttlichen Liebe, ihre Einheit und Allheit zu vergegenwärtigen. Liebe ist Gemüt, und es gibt nur einen Gott, ein herrschendes Gemüt oder Bewußtsein. Jede Idee Gottes ist ein vollkommener Ausdruck des einen unendlichen Gemüts. Sie wirkt in direktem Gehorsam gegen dieses Gemüt. Da das göttliche Gemüt allgegenwärtig ist, ist es nie vom Menschen getrennt, und der Mensch ist nie fern vom Gemüt.

In dem Verhältnis, wie wir diese Wahrheit annehmen und irrige Empfindungen wie Haß, Neid, Eifersucht, Groll und Unversöhnlichkeit leugnen, erleben wir die heilende Wirksamkeit der Liebe. Wir spüren die stete Gegenwart und zärtliche Fürsorge der Liebe. Wir können aufhören zu sagen: „Mir ist Unrecht geschehen“, weil wir nicht länger das Gefühl haben, daß uns Unrecht geschehen sei, und wir sind imstande zu sagen: „Ich kann nur Liebe und Güte ausdrücken“, weil wir verstehen, daß die Fähigkeit, die heilenden Wahrheiten des wirklichen Seins widerzuspiegeln, vom göttlichen Prinzip, der unendlichen Liebe, herstammt. Echte Liebe spiegelt die göttliche Liebe in selbstloser, großherziger und spontaner Weise wider, weil dies die natürliche Ordnung des menschlichen Seins in Gottes Schöpfung ist. Das wahre Wesen des Menschen besteht darin, zu lieben und geliebt zu werden, weil ja sein Sein von Gott, der Liebe ist, herstammt.

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