Grundlegend für die Heilarbeit in der Christlichen WissenschaftChristian Science;sprich: kr’istjən s’aiəns. ist das Verständnis, daß Gott, das göttliche Gemüt, die allerhabene, alles beherrschende Intelligenz des Universums, einschließlich des Menschen, ist und daß es kein anderes Gemüt gibt. Die Zerstörung des Glaubens an ein von Gott getrenntes Gemüt liegt der Lösung von Problemen jeder Art zugrunde.
Durch das Studium des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, lernen wir die Wissenschaft des Gemüts-Heilens verstehen — das Heilen durch das Verständnis von der Einheit und Allheit des göttlichen Gemüts. Die Verfasserin dieses Buches schreibt: „Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 469; Ganz gleich, welcher Art der in Erscheinung tretende Irrtum auch sein mag: diese Feststellung enthält die Wahrheit, die ihn ausrotten wird.
Wir wollen nun einmal sehen, wie diese Wahrheit, die allen Irrtum auslöscht, beim Heilen körperlicher, seelischer und moralischer Übel wirksam angewandt werden kann.
Aus dem Lehrbuch lernen wir, daß das, was als körperliche Disharmonie in Erscheinung tritt, tatsächlich die äußere Kundwerdung eines mentalen Zustandes ist. Krankheit, Schmerzen, eine Funktionsstörung und andere körperliche Beschwerden sind keine materiellen Zustände, die einen materiellen Ursprung haben und eine materielle Behandlung erfordern. Ein ungesunder Körperzustand stellt eine unzerstörte Furcht oder falsche, anerzogene Annahme über Krankheit dar, die einem sogenannten materiellen Gemüt innewohnt. Das Heilmittel für körperliche Leiden besteht darin, Furcht und andere krankheiterzeugende Irrtümer des Denkens durch das Verständnis auszurotten, daß Gott das einzige Gemüt des Menschen ist.
Der Mensch ist kein erregbarer Sterblicher mit einem für Krankheit empfänglichen materiellen Gemüt und Körper. Die Heilige Schrift erklärt, daß der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, geschaffen ist (s. 1. Mose 1:26, 27). Dieser geistige, unsterbliche Mensch — das wahre Selbst eines jeden von uns — hat kein eigenes Gemüt, sondern besitzt durch Widerspiegelung das Gemüt, das Gott ist. In diesem vollkommenen Gemüt gibt es keine Furcht, keine Unruhe noch irgendeine Kenntnis vom Bösen oder von Krankheit. Das göttliche Gemüt ist sich nur der unveränderlichen Vollkommenheit seiner selbst und alles dessen, was es erschafft, bewußt.
Gott teilt Seiner Idee, dem Menschen, beständig Gedanken der Reinheit, Heiligkeit, Harmonie und Gesundheit mit. Der Mensch, der diese geistigen Begriffe widerspiegelt, hat ständig seinen inneren Frieden. Der Prophet Jesaja erklärt: „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt sich auf dich.“ Jes. 26:3;
Wenn wir verstehen lernen, daß Gesundheit ganz und gar vom Gemüt und nicht von der Materie abhängig ist, werden wir uns von dem trügerischen Zeugnis der materiellen Sinne abwenden und geistige Ideen aufnehmen, die dem Menschen vom göttlichen Gemüt mitgeteilt werden. Wenn wir diese Ideen oder heilenden Wahrheiten erfassen und sie im Bewußtsein fest begründen, werden Furcht und falsche Annahmen zerstört, und der menschliche Körper wird wieder harmonisch werden.
Angst, Nervosität, Niedergeschlagenheit und andere abnorme mentale Zustände werden ausgerottet, wenn wir die Wahrheit anwenden, daß Gott der Ursprung allen wahren Bewußtseins ist. Infolgedessen gibt es kein Bewußtsein vom Bösen oder irgendein böses Bewußtsein.
In Gottes Universum gibt es weder ein unterbewußtes noch ein unbewußtes Gemüt, in dem verworrene Gedanken entstehen oder sich entwickeln könnten, weil es im göttlichen Gemüt keine Bewußtseinsebenen gibt. Das eine, unteilbare Gemüt kennt Harmonie und sonst nichts.
Weil Gott das einzige Gemüt des Menschen ist, ist der Mensch nicht wunderlich und leidet nicht an Geistesverwirrung oder Charakterschwäche. Als der Sprößling des Geistes, der Seele, sind Herrschaft und Frieden sein Erbe. Der Mensch drückt niemals Unausgeglichenheit aus, weil er die unendliche Vollkommenheit des Gemüts widerspiegelt, die, wie der Christus, dieselbe ist „gestern und heute und ... auch in Ewigkeit“ Hebr. 13:8;.
Nachdem Christus Jesus einen schweren Fall von Geistesgestörtheit geheilt hatte, fand man den geheilten Mann „sitzend zu den Füßen Jesu, bekleidet und vernünftig“ Luk. 8:35;. Das Lehrbuch enthüllt die Wissenschaft des Christus, der Wahrheit, die Jesus betätigte, und befähigt den Leser von heute, die Irrtümer der Geistesgestörtheit auszutreiben. Diese Wissenschaft lehrt die Untrennbarkeit des Menschen von dem Gemüt, das Gott ist. Sie zeigt, wie jeder einzelne in christusgleiche Gewänder der Intelligenz, Weisheit, Harmonie, Sanftmut und Geistigkeit gehüllt werden kann, wenn er sich im Gebet mit diesem Gemüt identifiziert.
Wenn wir verständnisvoll Gott als das Vater-Gemüt eines Menschen, der geistesgestört zu sein scheint, anerkennen, wenn wir uns sein wahres Selbst als das geliebte Kind Gottes klarmachen, das kein anderes Gemüt als Gott, die Liebe, hat, dann werden die Dämonen der Furcht und der bösen Suggestionen zerstört. Der vormals Leidende wird dann „bekleidet und vernünftig“ gesehen werden.
Durch die Vergegenwärtigung der Tatsache, daß der Mensch kein anderes Bewußtsein hat als Gott, das Gute, sind wir in der Lage zu beweisen, daß der Mensch Herrschaft über Sünde und moralische Schwächen hat. Unmoral jeder Art beruht auf der falschen Voraussetzung, daß der Mensch ein von Gott getrenntes Gemüt und einen von Gott getrennten Willen habe. Moralische Irrtümer werden durch die Wahrheit ausgerottet, daß der Mensch, der die Intelligenz und den Willen Gottes widerspiegelt, weder die Neigung noch die Fähigkeit zu sündigen hat.
Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, fragt: „Wie kann Gutes in Böses verfallen, wenn Gott, das Gemüt des Menschen, niemals sündigt?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 470; Der Mensch ist unrechten Verlangens, niederer Beweggründe oder böser Taten unfähig. Alle seine Gedanken, Motive und Taten gehen vom Gemüt aus und drücken die Unversehrtheit des göttlichen Prinzips, die Sündlosigkeit der Seele und die Selbstlosigkeit der Liebe aus. Als die unveränderliche Widerspiegelung des lauteren Gemüts kann der Mensch nicht in Unlauterkeit oder Unvollkommenheit verfallen.
Eine böse Suggestion kann das wahre Bewußtsein des Menschen nicht entstellen oder verderben. Als das Bild und Gleichnis des alles in sich schließenden Gemüts ist der Mensch befriedigt, vollständig und sich seines Wertes bewußt. Es gibt keine mentale Finsternis, die von seinem Bewußtsein Besitz ergreifen könnte. Als eine Idee des Gemüts, in dem es kein Bewußtsein vom Bösen oder von der Sünde gibt, wohnt er ewiglich im Licht der Wahrheit und Liebe und wandelt in diesem Licht. Wenn wir an diesen Wahrheiten festhalten und sie befolgen, befreien sie uns von dem unrechten Verlangen nach Dingen, die anderen gehören. Wir können beweisen, daß Neid, Haß, Gelüste oder Minderwertigkeitsgefühle uns nicht in Versuchung führen können, die Rechte anderer zu verletzen.
Wenn wir demonstriert haben, daß wir von moralischem Irrtum frei sind, haben wir auch unsere Überlegenheit über die Annahme demonstriert, daß wir durch die Sünden anderer leiden. Das Leiden, das scheinbar durch die Kritik oder Bosheit anderer verursacht wird, wird durch die große Wahrheit ausgemerzt, daß Gott das einzige Gemüt des Menschen ist. In Wirklichkeit gibt es kein Gemüt, das leiden oder Leiden verursachen könnte.
Wir demonstrieren Immunität von der Annahme verletzender mentaler Einflüsse durch die Vergegenwärtigung, daß das Bewußtsein des Menschen unverletzbar ist, weil es in Gott wohnt. Die einzigen Gedanken, die dem Menschen übermittelt werden, sind die, die durch das Gemüt, das Liebe ist, mitgeteilt werden. Es kann daher keine Übertragung böser Suggestionen von einem Gemüt auf das andere geben. Mrs. Eddy versichert uns: „In der Christlichen Wissenschaft kann der Mensch keinen Schaden tun, denn wissenschaftliche Gedanken sind wahre Gedanken, die von Gott zum Menschen kommen.“ ebd., S. 103.
Die Überzeugung, daß unser eigenes wahres Selbst und das eines jeden anderen Kindes Gottes in der vollkommenen Liebe weilt, überwindet die Furcht, durch die Gedanken anderer zu leiden, und verleiht einen sicheren Schutz.
Wir brauchen keine Erscheinungsform oder Vorahnung des Bösen zu fürchten, wenn wir erkennen, wodurch der „Irrtum ... ausgerottet“ wird. Wie tief dankbar können wir doch sein, daß das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft die große Wahrheit offenbart, die allen Irrtum ausrottet! Gewappnet mit dem Verständnis dieser Wahrheit — daß Gott das einzige Gemüt, das Böse jedoch nicht Gemüt ist —, können wir uns mit jedem körperlichen, seelischen oder moralischen Problem, das sich uns entgegenstellt, mutig auseinandersetzen und es voller Vertrauen meistern.