Zwei Eigenschaften, die wir wertschätzen sollten! Sie gehören zu allen Kindern Gottes — zu jedem von uns in unserem wirklichen Sein. Sie sind Attribute der Seele, und Gottes geistige Idee, der Mensch, spiegelt sie unveränderlich wider; daher können wir sie nie verlieren.
Wir fühlen immer die Stärke der Ruhe und Sicherheit in uns, wenn unser Bewußtsein mit Gott, der unsterblichen Wahrheit, in Einklang steht — wenn wir die Ordnung des göttlichen Gesetzes in dem einen wahren Universum anerkennen und verstehen, daß es dieses wahre, geistige Universum ist, in dem wir unveränderlich unser Dasein haben. So mächtig ist das wahre Bewußtsein, daß schon ein Schimmer von dem Gesetz und der Ordnung des göttlichen Weltalls ausreicht, um die schlimmste Unruhe im sterblichen Denken zu stillen, Ängste aufzulösen und einen gesunden Zustand in dem menschlichen Gemüt herzustellen, das gestört und krank war. „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein“, verhieß der Prophet Jesaja. „Und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein.“ Jes. 32:17;
Heute, wo Geisteskrankheit in vielen Ländern riesige Ausmaße annimmt, sind diese biblischen Worte äußerst wichtig. Gemäß dem jüngsten Bericht des vom Präsidenten der Vereinigten Staaten gebildeten Ausschusses für „seelische Gesundheit“ könnte es in den Vereinigten Staaten über dreißig Millionen Geistesgestörte geben, die spezielle Betreuung brauchen. Dieses traurige Bild könnte sich jedoch beträchtlich ändern, wenn sich der einzelne mehr dafür interessierte, geistiges Verständnis zu erlangen und das rechte Bewußtsein in sich zu begründen, wie die Bibel empfiehlt; denn dann würden Ruhe und Sicherheit das verwirrte Denken ersetzen, und Friede und Freude würden immer beständiger auf Erden werden, wie sie es im Reich des Geistes sind.
Die Christliche Wissenschaft hat für die geplagten Millionen, auf die sich der Bericht bezieht, eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes. Die Qual der Angst, der Schlaflosigkeit, der Unfähigkeit, Ruhe zu erlangen und richtig zu funktionieren, kann in einem Augenblick aufgelöst werden. Viele Menschen haben dies bereits bewiesen — auch ich. Sie haben gefühlt, wie das Bewußtsein der Wahrheit sie umwandelte. Schon ein Schimmer von der Unendlichkeit der göttlichen Liebe und ihrer Allmacht war genug, um geistigen Frieden herzustellen, selbst wenn liebevoller Trost und der energische Rat, stark zu sein und „sich zusammenzureißen“, versagt haben.
Sich selbst aus seinem eigenen Tiefstand zu erheben ist schwer. Jemandem, der so ängstlich und deprimiert ist, daß er sich sogar mit Selbstmordgedanken befaßt, und dem es an Selbstsicherheit fehlt, scheint es unmöglich, die Nichtigkeit der Plage aggressiver Suggestionen zu erkennen und sein Selbstvertrauen wiederzugewinnen, indem er sie abschüttelt.
Aber durch die Gnade Gottes, des göttlichen Gemüts, kann das geistige Bewußtsein der göttlichen Liebe plötzlich zu denen kommen, die es dringend brauchen, und den düsteren Schleier der Depression heben. Es kann sie mit einem geistigen Licht erfüllen, das heller ist, als irgendeine menschliche Erleuchtung es sein könnte, und ihnen solch einen Schimmer von der Vollkommenheit des Seins geben, daß sie wissen, sie können sich den negativen Argumenten des sterblichen Denkens gegenüber niemals wieder hilflos fühlen.
Seelische Belastung und Störung sind dem wirklichen Menschen unbekannt. Gott, das göttliche Gemüt, der einzige Schöpfer, läßt seine Kinder sicher in Seinem Hause (Seinem Bewußtsein) wohnen. Sie sind Seine Ideen und spiegeln Seine Allwissenheit wider. Mrs. Eddy schreibt: „Der Mensch und sein Schöpfer stehen in der göttlichen Wissenschaft in Wechselbeziehung zueinander, und das wirkliche Bewußtsein weiß nur um die Dinge Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 276;
Dies ist die Grundlage, auf der Christus Jesus die körperlich und geistig Kranken heilte. Von dieser Grundlage aus kann den Millionen geholfen werden, die heute geistesgestört sein sollen, nämlich von der Grundlage, daß Gott, das göttliche Gemüt, und der Mensch, Gottes Idee, in Wechselbeziehung zueinander stehen. Sorge, Furcht, die Neigung zum Selbstmord, die alle durch Mangel an Selbstvertrauen, durch Hoffnungslosigkeit und Trübsinn ausgelöst werden, sind Täuschungen. Sie werden durch die geistige Wahrheit widerlegt, daß „das wirkliche Bewußtsein ... nur um die Dinge Gottes“ weiß, und wir tun recht daran, sie zu leugnen.
Gleichzeitig tun wir recht daran, an der wahren Tatsache festzuhalten, daß jeder einzelne das göttliche Bewußtsein, das eine vollkommene Gemüt, widerspiegelt und daher seelischen Frieden hat. Es ist richtig zu wissen, daß das göttliche Prinzip alle regiert und daß nur das geistig Gute gegenwärtig ist und Macht hat. Wir tun recht daran, diese Wahrheit auf uns selbst anzuwenden und zu erwarten, daß sie demonstriert wird.
Das Gehirn und die Nerven beanspruchen, mentale und seelische Störung zu verursachen. Aber wenn wir Gottes Wesen als göttlichen Geist und das wirkliche Sein des Menschen als Gottes vollkommene Idee verstehen, wissen wir, daß die Materie in keiner Form Macht über den Menschen hat. Und wenn wir wissen, daß wir als individuelle Söhne und Töchter Gottes zu dem göttlichen Gemüt in Wechselbeziehung stehen und stets dieses göttlichen Gemüt widerspiegeln, das sich nur unendlicher Harmonie und des ewigen, geistig Guten bewußt ist, sind wir geheilt.
Es ist hart, das seelische Leiden von Freunden mitzuerleben und sich hilflos zu fühlen. Aber es gibt doch etwas, was wir tun können. Mrs. Eddy schreibt: „O glorreiche Hoffnung! Es ist noch eine Ruhe vorhanden für den Gerechten, eine Ruhe in Christus, ein Friede in der Liebe. Der Gedanke daran stillt das Klagen; die wogende Brandung der aufgewühlten See des Lebens verläuft sich schäumend, und darunter ist eine tiefe, beständige Stille.“ Message to The Mother Church for 1902, S. 19.
Wenn wir an der Wahrheit von der Wechselbeziehung des Menschen zu Gott festhalten, werden unsere Klagen verstummen. Wir erfreuen uns nicht nur der tiefen, beständigen Stille der göttlichen Liebe, sondern wir helfen auch anderen, die Ruhe und Sicherheit zu erlangen, die sie sich so sehr wünschen.
