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Christus ist in unserem Bewußtsein

Aus der Februar 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir beharrlich beten, um geheilt zu werden, erwarten wir eine Änderung. Und manchmal tritt sie ganz reibungslos und ohne Verzögerung ein. In anderen Fällen bemühen wir uns unentwegt; wir studieren mit Hingabe, vertiefen unser Verständnis von der Wahrheit und unsere Liebe zu Gott. Wir glauben, mit Recht erwarten zu können, daß dieser ernsthafte Einsatz zu einer Erleichterung führen wird. Wir möchten gesund sein; mit unseren Mitmenschen besser auskommen; fröhlicher sein. Wissenschaftliches Gebet heilt, auch wenn wir uns mitunter zu klareren und tieferen Einblicken in die Wirklichkeit durchringen müssen. Es bringt uns mit Gottes Gesetz in Einklang, und wir stellen fest, daß unser Leben sich gewandelt hat.

Was geschieht aber, wenn wir lange und hingebungsvoll gearbeitet haben und die Heilung ausbleibt? Vielleicht wurde uns von einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft viel Hilfe zuteil. Möglicherweise glauben wir, alles, was in unseren Kräften steht, getan zu haben, um geheilt zu werden. Dennoch scheint die Macht Gottes, Seine heilende Gegenwart, immer noch vor uns — nicht ganz in unserer Reichweite — zu liegen.

Vielleicht sollten wir das Problem aus einer anderen Perspektive betrachten. Aus der Sicht sich abmühender Sterblicher erscheint uns Gottes heilender Christus allzuoft unerreichbar. Das menschliche Gemüt macht immer wieder seine eigenen Begrenzungen — was es nicht ganz erreichen kann — zum Ausgangspunkt des Denkens. Der materielle Sinn sieht niemals etwas von der Warte des unendlichen Christus, der Wahrheit, die uns stets umgibt, sondern vertritt die unsichere Einstellung, das Gute sei von uns getrennt und wir müßten gewöhnlich noch einen Schritt tun, um es zu erreichen. Müssen wir immer darum ringen, den Christus und seine heilende, rettende Macht zu verstehen? Haben wir unsere Möglichkeiten bis zum äußersten erschöpft und finden einfach, daß der Christus außerhalb unserer Reichweite ist, mag es notwendig sein, den Kampf aufzugeben, der vielleicht zu ichbezogen geworden ist. Es mag an der Zeit sein, sich jetzt darauf zu verlassen, daß der Christus auf eine Weise wirkt, die wir bis dahin noch nicht erkannten.

Haben Sie schon jemals an die Möglichkeit gedacht, daß der Christus Sie verfolgt? Nicht, daß der Christus irgendwo „dort draußen“ wäre. Das ist er nicht. Seine Gegenwart und die Wahrheit, die er kundtut, bestehen ewiglich im Bewußtsein. Aber der materielle Sinn mag so sehr mit dem Versuch beschäftigt sein, seine Schwierigkeiten in Ordnung zu bringen, daß er die entscheidende Tatsache übersieht, daß Gottes Christus stets bei uns ist. Vielleicht müssen wir langsamer machen — müssen aufhören, so angestrengt zu versuchen, den Christus einzuholen; statt dessen sollten wir etwas von seiner Fähigkeit erkennen, uns zu berühren, uns seine ständige Gegenwart zu zeigen. Sind wir allzusehr damit beschäftigt, um den Christus zu ringen, übersehen wir vielleicht die Tatsache, daß der Christus — die reine Kundwerdung der Wahrheit im individuellen Denken — in gewisser Hinsicht die Verfolgung aufgenommen hat. Der Christus ergreift uns, d. h., er kommt von innen und wirkt in uns als eine göttliche Kraft, die alle falschen Annahmen bis zu ihrer endgültigen Beseitigung verfolgt; er tröstet uns mit der Erkenntnis, daß der Mensch niemals inmitten eines angeblichen Übels gefangengehalten wird.

Natürlich ist es für uns alle wichtig, unser Verständnis von Gott zu vertiefen und die Tatsache besser zu erkennen, daß Geist und nicht Materie die Substanz unseres Seins ist. Wir müssen vollständiger begreifen, daß Gottes Gesetz gut ist, daß das Gutte ewiglich und ununterbrochen besteht. Dann können wir das listige Wesen des Bösen und seiner Ansprüche auf Gegenwart und Substanz wachsamer erkennen und verneinen.

Vielleicht müssen wir uns dies alles hart erarbeiten. Doch wir sollten uns nicht in der Ansicht verfangen, daß wir unbedeutende sterbliche Kreaturen seien, die aus irgendeinem Grunde nur ein ungenügendes Maß des heilenden Christus in ihr Leben bringen können. Wenn wir aufmerksam genug lauschen, werden wir tatsächlich feststellen, daß uns der Christus beständig verfolgt, und zwar nicht aus der Entfernung, vielmehr macht er sich direkt in unserem Bewußtsein bemerkbar. Er hat uns etwas mitzuteilen. Mrs. Eddy, die die göttliche Wissenschaft enthüllte, schreibt: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 332; Diese Botschaft von Gott, dieser erlösende Christus, kommt zu uns mit seiner Güte — er fordert von uns, daß wir uns der Liebe Gottes fügen. Dieser göttlichen Fürsorge können wir nicht entrinnen.

Anstatt zu glauben, wir müßten uns ständig bemühen, den Christus zu erreichen, sollten wir uns eher daran erinnern, daß der Christus bereits hier ist und mit Sicherheit alles Falsche in unserem Denken aufdeckt und aus ihm vertreibt. Das ist die Gnade Gottes. Selbst wenn wir versuchten, dem Christus zu entgehen, würde er sich schließlich doch in unserem Bewußtsein mit seiner tröstlichen Botschaft bemerkbar machen — einer Botschaft, die uns geistig auf neue Wege führt, die heilt. Gott liebt uns. Und es ist die unvermeidliche Wirkung der unendlichen Liebe, das menschliche Bewußtsein zu durchdringen, es zu umfangen und völlig der sanften Obhut der Liebe zu unterstellen. „Wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“ Ps. 139:7; fragte der Psalmist.

Wenn wir uns gelegentlich über die Richtung Sorgen machen, die ein anderer einschlägt, wird uns die Erkenntnis helfen, daß er sich nicht aus der Reichweite des Christus entfernen kann — daß er dem Christus weder entrinnen, noch ihm ein Schnippchen schlagen kann, weil der Christus dem wahren Bewußtsein innewohnt. Saul ist ein klassisches Beispiel dafür. Obwohl er sich gegen die christliche Vorstellung vom göttlichen Willen auflehnte, wurde er von Gottes Christus berührt. Die Botschaft kam deutlich durch „eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Apg. 9:4. Saul mußte sich mit dieser Frage, die der Christus ihm stellte, auseinandersetzen. Jetzt konnte er ihr nicht mehr ausweichen. Und tat es auch nicht. Kurz darauf wurde sein Leben umgewandelt.

Liebe bewegt den Christus, unser Leben zu umfangen. Früher oder später fordert seine Botschaft unsere Aufmerksamkeit; er durchbricht den sterblichen Widerstand und erweckt uns zu besserer Gesundheit, neuem Lebensinhalt, größerer Weisheit.

Wenn Sie um Heilung ringen, nehmen Sie sich die Zeit, die Situation mit Abstand zu betrachten. Hier geht viel mehr vor sich als Ihr persönliches Bestreben, den Christus zu verstehen. Der Christus ist der Verfolger. Sie können seinem Segen, zu dem Gott ihn ermächtigt hat, auf die Dauer nicht ausweichen. Früher oder später wird er alle Unzulänglichkeiten überwältigen und unterwerfen; er wird Ihre Liebe gefangennehmen. Sie werden die heilende Kraft spüren.

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