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Keine Last für den Menschen

Aus der Februar 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unbelastet zu sein! Welch eine angenehme, doch durchaus erreichbare Aussicht. Wir können unsere Bürden erleichtern und sie schließlich ganz abwerfen. Wir können unsere eigentlichen Pflichten besser erfüllen.

Die Wissenschaft des Lebens bestreitet die Behauptung der physischen Sinne, daß der Mensch sich schwer belastet durch die Materie schleppe. Wenn wir dieser grausamen Annahme über den Menschen nicht Einhalt gebieten, führen wir ein mehr oder weniger belastetes und unerfülltes Leben. Akzeptieren wir jedoch, daß Gott die Seele des Menschen ist — der Ursprung seines Seins —, so entdecken wir die Individualität des Menschen und treten den physischen Sinnen entgegen. Dann lassen wir — wie Ballonfahrer, die unnötigen Ballast abwerfen — die Lasten des materiellen Lebens fallen. Wir fangen dann an, uns der Spannkraft und Fülle des geistigen Seins zu erfreuen.

Wissenschaftlich gesehen, ist der Mensch niemals durch Materie und Sünde belastet. Als das unsterbliche Bild göttlichen Lebens ist er ebenso unbegrenzt wie das Leben selbst. Wenn wir diese Tatsache zum Grundprinzip unseres Lebens machen, werden wir freier.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), beschreibt unbelastetes Sein sehr anschaulich; sie sagt: „Gemüt, freudig in Stärke, wohnt im Reich des Gemüts. Die unendlichen Ideen des Gemüts eilen dahin und ergötzen sich.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 514; Um unbelastet zu sein, müssen wir die Wirklichkeit unserer Fesseln leugnen. Sie gehören nicht zu unserem wirklichen Selbst, das kein erdgebundener Sterblicher ist. In der Seele leben wir in Freiheit, und wir haben nie irgendwo anders gelebt.

Das Leben braucht daher keine schwere Plackerei zu sein. Manchmal scheint es zwar so, wenn wir die Annahmen der Materie und der Körperlichkeit akzeptieren. Solche Annahmen sind Sünde und eine schwere Last. Sie sind wie Granitblöcke, die uns — wenn wir sie aufheben und tragen — in tiefe Depression und Resignation hinabziehen.

Sich wie gebannt mit Begrenzungen zu beschäftigen ist auch Sünde. Sünde kann abstrakt oder konkret sein. Wenn wir aber zulassen, daß sie unser Denken und Handeln bestimmt, konkretisieren wir die Sünde. Die sündige Beschäftigung mit Begrenzungen würde, der menschlichen Annahme nach, die Inspiration verdrängen. Ein derartig belastetes Denken hat jedoch keine gültige Ursache.

Die Inspiration, die uns freier atmen läßt und uns über dem Mesmerismus der Materie hält, entspringt dem göttlichen Geist. Wenn wir uns als Gottes Idee sehen und die Ansprüche des körperlichen Selbst zum Schweigen bringen, gewinnen wir die Oberhand. „Die Reue des sterblichen Menschen und seine bedingungslose Absage an die Sünde“, sagt uns Mrs. Eddy, „hebt schließlich alles angebliche materielle Leben oder alle körperliche Empfindung auf, und der physische oder sterbliche Mensch verschwindet für immer. Die belastenden sterblichen Moleküle, die man Mensch nennt, schwinden wie ein Traum, aber der Mensch, aus dem großen Ewigen geboren, lebt weiter, gottgekrönt und gesegnet.“ Vermischte Schriften, S. 205; Materielles Gepäck, wie immer es aussehen mag, gehört nicht zum Menschen, damit nicht zu uns, und wir nicht zu ihm.

Betrachten wir menschliche Beziehungen von einer völlig sterblichen Warte, kann uns dies sehr belasten. Des Menschen einzige echte Beziehung besteht in seiner Einheit mit der göttlichen Seele. Diese Wahrheit können wir auf zwischenmenschliche Beziehungen anwenden, die uns bedrücken. Gewiß, manchmal sehnen wir uns aus reiner Selbsterhaltung danach, von ehelichen oder familiären Verpflichtungen freizukommen. Doch wenn wir von dem sterblichen Gefühl der Belastung frei werden, sofern es auf christlich-wissenschaftlicher Demonstration beruht, wirkt sich dies nicht nur für uns, sondern auch für die anderen befreiend aus.

Obgleich die Wahrheit des Seins bei einer unglücklichen Ehe angewandt werden sollte, so doch auf keinen Fall mit dem Ziel, sich einseitig und leichtfertig den Verpflichtungen zu entziehen, die man eingegangen ist. Wenn überhaupt, so sollte man Trennung oder Scheidung nicht leichtfertig in Betracht ziehen. Vielmehr sollte man sich um die Erkenntnis bemühen, daß Gott den Menschen erhält und versorgt.

Gelegentlich sehen Kinder in ihren betagten Eltern eine schwere Belastung, eine Bürde, die es ihnen unmöglich macht, ihr Leben nach ihren eigenen Wünschen zu gestalten. Ganz gewiß gibt es kaum Eltern, die ihren Kindern gern zur Last fallen, genausowenig wie ihre Kinder sie als Belastung empfinden möchten. Solche Situationen können wir lösen, wenn wir erkennen, daß des Menschen wahres Ich in der Seele ist, die uns ewiglich erhält. Der Mensch ist niemals durch die Materie entstanden, niemals hing seine Freude und Substanz von Sterblichen oder örtlichen Begebenheiten ab.

Zu dem mit Schulden und Arbeitslosigkeit Belasteten sagt die Christliche Wissenschaft: „Zunächst einmal mußt du die Arbeit annehmen, den Reichtum geistiger Ideen zu bekräftigen. Dann laß diese jeden Tag bereichern. Gib dir selbst Arbeit, indem du die Gegenwart der Intelligenz des Gemüts erkennst. Du wirst dann klarer sehen, was du tun mußt, um eine Stellung zu finden. Du brauchst nicht unter der Fuchtel der Annahme zu stehen, daß du ein Sterblicher bist, den Schulden drücken und der arbeitslos ist. Du bist eine nützliche und freie Idee des Lebens.“

Jesus ließ nicht zu, daß er durch einen persönlichen Sinn vom Dasein, durch einen begrenzten Begriff von Substanz, durch ein fleischliches Bild vom Menschen behindert würde. Tausenden half er, Lasten abzulegen, frei zu sein von Krankheit und Traurigkeit. Er erkannte die Allmacht Gottes und das Christus-Wesen des Menschen. Was aber, wenn die Welt und ihr Zustand — ihre sozialen und wirtschaftlichen Probleme — geradezu niederschmetternd und unlösbar zu sein scheinen? Christus Jesus betonte: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Joh. 16:33; Gerade in den achtziger Jahren kann die wissenschaftliche Wahrheit des wirklichen Seins — die Wahrheit, daß Geist allmächtige Intelligenz ist — die Bürden einer verängstigten und ängstlichen Welt vermindern, ja überwinden.

Paulus sagte: „Ich bin frei geboren.“ Apg. 22:28 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. Auch wir können das sagen, wenn wir begreifen, was es heißt, frei geboren zu sein, unseren Ursprung in Gott zu haben. Dem Menschen können keine Schulden oder familiären Schwierigkeiten aufgeladen werden. Es gibt keine Belastung für den Menschen, weder einen kranken Körper noch eine kranke Welt.


Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
daß sie laufen und nicht matt werden,
daß sie wandeln und nicht müde werden.

Jesaja 40:31

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