Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Christliche Disziplin lehrt uns heilen

Aus der Februar 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die meisten von uns haben das natürliche Verlangen, leidenden Mitmenschen zu helfen. Besondere Anerkennung gebührt all denen, die sich aus diesem Grund bemühen, Heilmethoden zu erlernen. Von demselben Wunsch erfüllt, gründete Mrs. Eddy das System des geistigen Heilens, das ein untrennbarer Teil der Kirche Christi. Wissenschafter, ist.

Die Jahrhunderte hindurch haben die meisten frommen Christen anerkannt, daß es Gott ist, der heilt, selbst wenn sie sich menschlicher Erfindungen oder materieller Mittel bedienten. Da es jedoch selten gelingt, zwei Herren zu dienen, wird größtenteils mehr Vertrauen in die Technologie gesetzt. Heutzutage genügt es nicht, abzuwägen, worauf wir uns verlassen sollten. Unsere Zeit verlangt, daß wir ein dualistisches System aufgeben und uns der Disziplin, der Lehre des Christus, zuwenden. Diese Lehre besagt, daß Gott allein heilt; und ihr großer Lehrer, Christus Jesus, wandte keinerlei materielle Mittel an. Selbst wenn wir lesen, daß er auf die Augen des blindgeborenen Mannes einen Brei aus Erde legte, so scheint er das eher zur Veranschaulichung getan zu haben, und nicht um den Brei als Heilmittel zu benutzen. Im neunten Kapitel des Johannesevangeliums, in dem von diesem Vorfall berichtet wird, sind zahlreiche geistige Lehren enthalten.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft bemerkt Mrs. Eddy: „In alten Zeiten heilten sowohl die Apostel, die Jesu Schüler waren, wie auch Paulus, der nicht sein Schüler war, die Kranken und wandelten die Sünder um durch ihre Religion.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 343. Jeder wahre Christ, jeder Nachfolger Christi Jesu, ist im Grunde ein Heiler. Wenn wir Gott so verstehen, wie Jesus Ihn uns schilderte, können wir nicht umhin, die Furcht zu heilen, die ein wesentliches Element jeder Krankheit ist. Das Gebet, das er seinen Jüngern gab, ist ein heilendes Gebet, wie viele, ja Millionen von Menschen feststellten, wenn sie es für sich selbst oder in der Fürsprache für andere beteten.

Den Lehren der Christlichen Wissenschaft zufolge enthält dieses Gebet alle hauptsächlichen Elemente, die für eine Heilung notwendig sind. „Unser Meister lehrte seine Jünger ein kurzes Gebet“, heißt es im Lehrbuch, „das wir nach ihm das Gebet des Herrn nennen. Unser Meister sagte:, Darum sollt ihr also beten', und dann gab er jenes Gebet, das sich auf jedes menschliche Bedürfnis erstreckt.“ Ebd., S. 16.

Im Sinne des Gebets des Herrn zu beten bedeutet, weder materielle Heilmittel zu erbitten noch einen Segen auf materielle Mittel zu erflehen. Das geistige Bewußtsein, zu dem das Gebet uns erhebt, reicht aus. Es genügt natürlich nicht, die wenigen Worte lediglich herzusagen. Wer die Christliche Wissenschaft studiert, wird vielmehr feststellen, daß er durch das Erforschen der Bibel im Licht der Lehren Mrs. Eddys die wissenschaftlichen Wahrheiten findet, die Christi Jesu Heilungswerk zugrunde liegen. Dieses Verständnis setzt die Macht jener Worte frei, die wir das Gebet des Herrn nennen, und verleiht ihnen noch größere Bedeutung.

Wenn wir uns an Gott, Geist, als den Heiler wenden, verlassen wir uns auf die eine Quelle, die allein heilen kann. Überlegen wir es uns doch einmal: Die Materie kann sich selbst nicht heilen. Menschliche Theorien und Annahmen können sich selbst nicht berichtigen. Der Christus — Gottes Ausdruck Seines eigenen Seins, der die Erde berührt — ist notwendig, um in das sterbliche Denken einzudringen und wirklich einen Wandel zu bewirken. Alles andere ist ein Austausch von Theorien innerhalb eines materiellen Systems.

Es ist eine grundlegende Prämisse der Christlichen Wissenschaft, daß der Christus, die Wahrheit, das Denken und Fühlen ändern muß, ehe ein materieller Zustand endgültig wirklich geändert — d. h. geheilt — werden kann. Die größte Furcht muß beseitigt werden. Der Christus vollbringt dies auf eine Weise, die weder von Menschen vorgeschrieben werden kann noch stereotyp ist; und wir veranlassen es nicht. Unsere Aufgabe ist es, uns darauf vorzubereiten, den Christus zu erkennen, indem wir jegliches Vertrauen in materielle Mittel aufgeben und uns von materiellen Bildern nicht länger faszinieren lassen. Wenn der Christus, die Wahrheit, den größten Irrtum berichtigt mag es so aussehen, als sei er von außen gekommen, da er in das kranke Denken und Fühlen eindringt. Tatsächlich geht er aus unserem eigenen, wirklich wahren Sein, unserem geistigen Bewußtsein, hervor.

Materielle Methoden haben die Tendenz, das geistige Heilen zu hindern. Heutzutage sind viele, die in materiellen Heilmethoden ausgebildet wurden, von ihrem Beruf zutiefst enttäuscht. Ärzte sind bestürzt, weil immer mehr ihrer Kollegen Selbstmord begehen. Kürzlich versuchte eine Krankenschwester das mürrische Verhalten eines Arztes damit zu erklären, daß er frustriert sei, weil er so viele Jahre seines Lebens dem Versuch gewidmet habe, Heilmethoden zu finden, und nicht heilen konnte, wie er es sich erträumt hatte. Diese Krankenschwester sagte voraus, daß in Zukunft die Ärzte überhaupt keine Medikamente mehr verschreiben würden. Äußerungen wie diese mögen jemanden, der mit Mrs. Eddys Schriften vertraut ist, an einen Satz erinnern, der ihrer Erklärung folgt, daß die Annahmen eines Patienten sehr leicht von den Annahmen des Arztes beeinflußt werden. Der Satz lautet: „Daher ist es von Wichtigkeit, daß Ärzte Christliche Wissenschafter sind.“ Ebd., S. 198.

Es erfordert große Demut und Geistigkeit, um alle Heilmethoden der christlichen Disziplin unterzuordnen. Wer den Wert geistigen Heilens erkannt und es sich zu seiner Lebensaufgabe gemacht hai, es zu fördern, mag zunächst eingestehen müssen, daß er es selbst noch nicht ausreichend demonstriert hat. Und wer Systeme erlernt, die sich stärker auf die Materie stützen, braucht viel Demut, um sich von ihnen abzuwenden.

Die erlösende Gnade — und es ist eine Gnade — liegt in dem innigen Wunsch, das Leiden der Menschheit zu lindern. Das Verlangen, andere von Schmerz und Krankheit zu befreien, kann früher oder später das Denken auf die Gnade vorbereiten, die eigene persönliche Unfähigkeit demütig anzuerkennen. Wenn die Enttäuschung mit unseren eigenen Leistungen die Härte der Eitelkeit auflöst, mögen uns als erstes die christlichen Worte unseres Meisters in den Sinn kommen: „Ich kann nichts von mir selber tun.“ Joh. 5:30.

Wenn es der Christus ist, der zu solcher Selbsterkenntnis führt, folgt rasch eine tiefere Zuversicht, daß Gott alle Krankheiten heilen kann. Wir können einer Zukunft entgegensehen, in der wir alle imstande sind, durch göttliche Mittel besser zu heilen. Unser Wunsch, dies zu tun, wird uns helfen, Zweifel und materielle Systeme zu überstehen und auszuschalten.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1982

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.