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Unser Weg, unser Ziel

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele glauben, der Lebensweg eines Menschen werde mehr oder weniger von dem Gesellschaftskreis bestimmt, in den er hineingeboren wurde, von seinen ererbten Veranlagungen sowie der moralischen Erziehung und der intellektuellen Ausbildung, die ihm zuteil wurde. Manche Menschen behaupten sich gegen große Behinderungen und entwickeln sich zu ausgesprochenen Individualisten. Aber die Frage ist: Was ist der wirkliche Lebensweg?

Thomas' Ausspruch: „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; und wie können wir den Weg wissen?“ beantwortete Christus Jesus mit den Worten: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Joh. 14:5, 6. Kann diese Erklärung nicht bedeuten, daß er denen zum Wegweiser wird, die sein Leben verstehen? Daß wir seinen moralischen und geistigen Lehren Gehorsam leisten und seinen Werken nach Kräften nacheifern sollen? Sowohl das Verständnis des Lebens Christi Jesu wie das gehorsame Befolgen seiner Lehren sind Voraussetzungen, die Christen erfüllen müssen, wenn sie den Weg gehen möchten, der zu einer von Gott inspirierten Lebenserfüllung führt.

Wir könnten unseren Lebensweg z. B. mit einer Wanderung zu einem bestimmten Ziel vergleichen. Ist uns der Weg unbekannt, richten wir uns an Wegkreuzungen nach den Wegweisern; fehlen sie oder geben sie uns keine klare Auskunft, können uns vielleicht eine Landkarte und ein Kompaß helfen. Wenn wir diese Hilfsmittel richtig anwenden und uns nicht auf unsere eigenen Mutmaßungen verlassen, erreichen wir unser geographisches Ziel auf kürzestem Wege.

Auf unserem Lebensweg können wir uns ein geistiges Ziel vor Augen halten, nämlich das wahre Sein, das Reich Gottes. Und wir sind auf dem rechten Weg, wenn wir in unserem täglichen Leben die stete Gegenwart der göttlichen Wirklichkeit mehr und mehr beweisen. Vielleicht sind wir uns nicht klar, wie wir Gott widerspiegeln können. Aber die Christliche Wissenschaft gibt uns spezifische Regeln oder Schritte. Sollten uns die materiellen Sinne z. B. davon unterrichten, daß wir krank seien oder einen Unfall erlitten hätten, haben wir das Recht, ja die Pflicht, solchen Behauptungen jede Wahrheit abzusprechen, so wie Jesus sich weigerte, den Tod von Jairus' Tochter als wirklich anzuerkennen. Er erweckte das Mädchen augenblicklich wieder zum Leben und heilte es, da er die geistigen Tatsachen über den Menschen, der Gottes Kind ist, klar erkannte. S. Mark. 5:22–24, 35–42,

Je energischer wir jegliche negative Behauptung über den Menschen als eine falsche Einflüsterung des sterblichen Gemüts von uns weisen und unsere Unsterblichkeit, unser vollkommenes Sein, beanspruchen, desto schneller werden wir solche Ansprüche mit der Wahrheit überwinden. Da unser endgültiges Lebensziel rein geistig ist, sollten auch die Methoden, mit deren Hilfe wir es erreichen wollen, moralisch einwandfrei und rein geistig sein. Einmal goß ich mir aus Unachtsamkeit etwa zwei Liter kochendes Wasser über die Füße. Sofort verneinte ich ganz energisch die Möglichkeit, verletzt worden zu sein; und ich behauptete, daß mein Sein unkörperlich war und von der Materie unberührt blieb. Ich trocknete mir die Füße ab, und damit war der Fall erledigt. Ich hatte keine Schmerzen, und innerhalb einer halben Stunde war jegliche Rötung verschwunden. So hatte ich bis zu einem gewissen Grade mein wahres Sein als Widerspiegelung Gottes bewiesen. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Wegweiser der göttlichen Wissenschaft weisen den Weg, den unser Meister wandelte, und sie verlangen von den Christen den Beweis, den er lieferte, statt bloßer Bekenntnisse.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242.

Auf unserem Weg finden wir viele Hilfsmittel: unsere eigenen demütigen Gebete, die uns die göttliche Führung offenbaren; Ausüber der Christlichen Wissenschaft, die uns durch Gebet helfen; das Studium der Bibel und unseres Lehrbuches, Wissenschaft und Gesundheit; die Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft.

Auf Wanderungen können wir uns oft nicht auf mündliche Auskünfte verlassen. Gleichermaßen lernen wir, daß uns auf dem göttlichen Weg, den wir verfolgen müssen, selbst die wohlgemeintesten menschlichen Ratschläge (und auch unsere persönliche Meinung) in die Irre führen können. In den Sprüchen heißt es so klar: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr. 3:5, 6. Es kommt in erster Linie darauf an, unsere Bereitschaft zu entwickeln, die uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen; und dann können wir der göttlichen Führung folgen. Wie viele von uns müssen erst durch harte Erfahrungen dazu gebracht werden, ihren Stolz auf die menschlichen Kenntnisse vom materiellen Leben abzulegen! Es erfordert Demut, die inspirierten Wegweiser zu beachten. Wir können lernen, die Lehren der Demut zu akzeptieren und die Gott unähnlichen Eigenschaften durch Reinheit, Geistigkeit, Vertrauen und Liebe zu ersetzen. Mrs. Eddy sagt uns: „Die Christliche Wissenschaft gebietet dem Menschen, die Triebe zu meistern — Haß mit Freundlichkeit im Zaum zu halten, Sinnenlust durch Keuschheit, Rache durch Menschenliebe zu besiegen und Unehrlichkeit mit Ehrlichkeit zu überwinden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 405.

Wie können wir diese unschönen Eigenschaften aufgeben? Es erfordert oft drei Phasen: zugeben, daß falsches Denken und Handeln Fehler sind; die Annahme zurückweisen, daß die Fehler zu unserem Sein gehören; darauf bestehen, daß wir nur die ihnen entgegengesetzten, guten Eigenschaften besitzen.

Mrs. Eddy beschreibt den Weg so gut: „Geliebte Christliche Wissenschafter, haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 210. Je getreuer wir auf diese Weise vorgehen, desto wirksamer bieten wir falschem Denken und Handeln Einhalt, desto eher werden wir den vollen Beweis erhalten, daß wir in Gottes vollkommenem Reich leben.

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