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Frei von hypnotischer Beherrschung

Aus der Februar 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der junge Mann auf der Bühne glaubte, er sei John Travolta. Auf die Frage, wie er heiße, gab er diesen Namen. Als ihn ein Mädchen um ein Autogramm bat, zeichnete er mit diesem Namen. Er führte uns sogar einen Diskotanz vor!

Wir Zuschauer wußten natürlich, daß dieser junge Mann in Wirklichkeit nicht John Travolta war, sondern ein Schüler unseres Gymnasiums, der sich bereit erklärt hatte, sich für diese Schulveranstaltung hypnotisieren zu lassen.

Dann meldete sich ein anderer Schüler als freiwilliges Versuchsobjekt; aber dem Hypnotiseur gelang es nicht, ihn zu hypnotisieren. Als dieser Schüler später gefragt wurde, warum er nicht hypnotisiert werden konnte, antwortete er: „Weil ich nicht daran glaube!“

Jene Schulvorführung veranschaulicht, daß zwei Menschen, die den gleichen Umständen ausgesetzt sind, doch sehr unterschiedliche Erfahrungen machen können. Noch mehrere Tage nach der Veranstaltung dachte ich im Lichte der Christlichen Wissenschaft darüber nach. Schließlich erkannte ich zwei grundlegende Tatsachen: Erstens, daß das sterbliche Gemüt oder — wie Paulus es nennt — das fleischliche Gemüt der eigentliche Hypnotiseur ist, und zweitens, daß wir die falschen Suggestionen dieses sogenannten Gemüts durch unser Verständnis von Gott zurückweisen sollten.

Betrachten wir doch einmal das gesamte hypnotische Wirken dieses Gemüts etwas genauer, das im allgemeinen nicht als Hypnotismus erkannt wird. Tatsache ist, daß Gott, Geist, das eine und einzige Gemüt ist und daß das sterbliche Gemüt lediglich das angebliche Gegenteil dieses unendlichen Gemüts darstellt. Das sterbliche Gemüt ist der hypnotische, materielle Sinn, der an viele persönliche und körperliche Gemüter glaubt. Er redet uns ein, daß wir sowohl materiell als auch geistig, schlecht und gut, krank und gesund seien. Auf diese Weise möchte er der Materie Wirklichkeit und dem Bösen Macht verleihen. Seine hypnotischen Suggestionen, die allgemein akzeptiert werden, verursachen den Traum vom Leben in der Materie. Aber je besser wir die Tatsache erfassen, daß die Suggestionen dieses Gemüts nichts anderes als Suggestionen — und nicht mehr — sind, desto leichter wird es uns fallen, sie durch die Wahrheit aufzudecken und zu zerstören.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, stellt Mrs. Eddy die trügerische Natur der sterblichen Mentalität bloß. In dem Kapitel „Die Entlarvung des tierischen Magnetismus“ schreibt sie: „In der Christlichen Wissenschaft ist tierischer Magnetismus oder Hypnotismus die spezielle Bezeichnung für den Irrtum oder das sterbliche Gemüt. Er ist die falsche Annahme, daß Gemüt in der Materie ist und daß es beides ist, böse und gut; daß das Böse ebenso wirklich wie das Gute, ja noch mächtiger ist. Diese Annahme besitzt nicht einen einzige Eigenschaft der Wahrheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 103.

Die Christliche Wissenschaft wiederholt die Lehre der Bibel, daß Gott allmächtig ist und weder Seinesgleichen noch einen Gegenspieler hat. Diese Wissenschaft offenbart, daß der Mensch dieses eine unendliche Genüt als Idee widerspiegelt. Daher werden Identität, Gesundheit und Fähigkeit des Menschen vom göttlichen Gemüt geschaffen und aufrechterhalten.

Jesus, unser Wegweiser, bewies, daß Gott und Mensch, Gemüt und Idee, untrennbar sind. Er wußte, daß die Beziehung des Menschen zu Gott stets unversehrt und völlig geistig ist. Er brandmarkte die hypnotischen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts als Lügen. Er erkannte das unendliche Gemüt als den Ursprung alles Guten und sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun.“ Joh. 5:30.

In Paulus' Brief an die Philipper lesen wir: „Lasset das Gemüt in euch sein, das auch in Christus Jesus war.“ Phil. 2:5 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. Der Meister zeigte uns durch sein Beispiel, wie wir das eine göttliche Gemüt in uns wirken lassen können:

• Akzeptierte Jesus die hypnotischen Suggestionen von Gefahr und Furcht? Nein! Er wies sie zurück. Sein Verhalten war furchtlos und zuversichtlich. Er beruhigte das tosende Meer.

• Akzeptierte er die Vorstellung von Mangel? Nein! Er bewies Gottes Gesetz der Fülle, indem er fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen speiste.

• Akzeptierte er den hypnotisierenden Einfluß des Hasses? Nein! Er liebte seine Feinde. Am Kreuz vergab er denen, die ihn kreuzigten.

• Akzeptierte er die hypnotische Suggestion von Sünde? Nein! Er nahm die geistige Unschuld des Menschen wahr.

• Akzeptierte er die falschen Krankheitsbilder? Nein! Er sah, daß der Mensch geistig und vollkommen ist und den materiellen Gesetzen nicht untersteht; auf diese Weise heilte er die Gichtbrüchigen, die Lahmen, die Blinden, die Aussätzigen und viele andere.

• Akzeptierte er die hypnotische Annahme des Todes? Nein! Er erweckte Lazarus von den Toten, nachdem er schon vier Tage im Grabe gelegen hatte.

• Akzeptierte er das hypnotische Bild der Niederlage? Nein! Sogar als er im Grabe lag, triumphierte er, indem er die Unsterblichkeit des Lebens, Gottes, bewies.

Jesus wies all diese hypnotischen Suggestionen des sterblichen Gemüts zurück; er zerstörte sie durch sein Verständnis des göttlichen Gemüts. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit, ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 469.

„Lasset das Gemüt in euch sein ...“

Wenn wir verstehen, daß das unendliche, göttliche Gemüt unser Gemüt ist, werden wir aufhören, über den hypnotischen materiellen Sinn nachzugrübeln, der in der Vergangenheit zu Fehlern und unharmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen führte und Leiden und Mangel verursachte. Statt dessen werden wir das Verständnis unserer christlichen Identität als Gottes harmonische, vollständige Idee vertiefen und dadurch diese Wahrheit demonstrieren.

Eines Tages erhielt ich am frühen Morgen ein Ferngespräch; im Verlauf des Gesprächs sagte ich etwas, was falsch verstanden wurde. Ich bemühte mich vergeblich, das Mißverständnis zu berichtigen.

Beinahe den ganzen Tag grübelte ich darüber nach. Mir war, als bewegte ich mich im Kreise. Dann wurde mir klar, daß ich mich hatte hypnotisieren lassen. Das sterbliche Gemüt hatte mich getäuscht und manipuliert, aufgeregt und verstört, enttäuscht und bedrückt. Ich hatte die hypnotische Annahme akzeptiert, daß es eine von Gott getrennte Intelligenz gebe, und litt an den Folgen.

Sofort wies ich diese Annahme zurück und bestätigte, daß ich als Gottes Idee eins mit Ihm war. Ich hielt daran fest, daß Gott das einzige Gemüt ist, das überall gegenwärtig ist. Mir wurde klar, daß ich als die genaue Widerspiegelung des Gemüts, die im Gemüt lebt, nichts erleben konnte, was dem Gemüt nicht entspricht. Es war offensichtlich, daß Disharmonie, Verwirrung und Mißverständnisse nur falsche, hypnotische Suggestionen sind, die aufgedeckt und durch die Wahrheit ersetzt werden müssen. Da Gemüt Alles ist, so argumentierte ich, kann es in der Wahrheit kein Mißverständnis und keine unzureichende Verständigung geben; auch ist das Gemüt sich nur des unendlichen Guten bewußt.

Das brachte mein Gedanken-Karussell zum Stillstand, und ich konnte mich wieder nützlicher Arbeit zuwenden. Kurz danach wurde ich von einem anderen Kirchenmitglied gebeten, eine ernste Schwierigkeit zu besprechen und sie berichtigen zu helfen; dieser Bitte konnte ich ungehindert nachkommen. Auch die Beziehungen zu meinem Ferngesprächspartner wurden wieder herzlich, und die Ursache unseres Mißverständnisses kam nie wieder zur Sprache.

Dieses Ereignis veranschaulicht deutlich, wie wichtig es ist, sich täglich an die eine göttliche Intelligenz zu wenden. Mrs. Eddy erklärt: „Ihr müßt euch einfach ein wissenschaftliches, positives Bewußtsein der Einheit mit eurem göttlichen Urquell bewahren und dies täglich demonstrieren.“ Pulpit and Press, S. 4.

Wie befreiend ist es doch zu wissen, daß jeder einzelne von uns das Gemüt Christi widerspiegelt und daß dieses Gemüt einfach nicht hypnotisiert werden kann!

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